Markus Dornauer ist bis heute konsterniert. Einen Tag vor Weihnachten flatterte bei dem Projektanten für Bürgerwindräder der ablehnende Vorbescheid des Landratsamts Neustadt ein. Damit ist das Vorhaben, zwischen Rezelsdorf und dem Weiler Arnshöchstädt (Markt Dachsbach) drei Windräder zu bauen, "eingefroren".
Zehn Jahre schon ist Dornauer dabei, in Mittel- und Oberfranken Bürgerwindparks auf den Weg zu bringen. Zwei Jahre sind es her, als sich Dachsbachs Bürgermeister Hans-Jürgen Regus an ihn wandte. Zwei Jahre, in denen einiges geschah - an Planungen, an Prüfungen wie die Verträglichkeit mit dem Artenschutz und an Grundstücksverhandlungen. Herausgekommen ist ein Projekt an der Gemeindegrenze zwischen Dachsbach und Weisendorf, genauer auf der Anhöhe zwischen den Orten Arnshöchstädt und Rezelsdorf. Das Besondere hier ist, dass Dachsbach zum Regionalplan 8 und Weisendorf zum Regionalplan 7 gehören. Gewissermaßen handelt es sich um ein "grenzüberschreitendes" Projekt.
Zehn Prozent aus Windkraft
Dornauer war verantwortlich für die Windräder bei Hagenbüchach und Wilhelmsdorf (Landkreis Fürth). Just dorthin kam der damalige Umweltminister Markus Söder (CSU), um unter drehenden Rotoren den Bayerischen Windkrafterlass vorzustellen. "Bis 2020 sollen zehn Prozent der Energie in Bayern aus Windkraft gewonnen werden", verkündete der Minister vor kaum zwei Jahren. "Mich schockt das umso mehr, dass jetzt die Zeichen aus München in die komplett andere Richtung gehen", kommentiert Dornauer den vorauseilenden Gehorsam der mittelfränkischen Genehmigungsbehörden.
Langsam-Treten der Behörden
Seit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) in den Raum gestellt hat, dass in Bayern Windräder das Zehnfache ihrer Höhe von Ortschaften entfernt sein müssen, reagieren manche Bezirksregierungen und in Folge Landratsämter mit Langsam-Treten. Weder werden zuüberarbeitende Regionalpläne fortgeschrieben, noch werden Genehmigungen innerhalb der zugesagten drei Monate erteilt.
"Zwei Kilometer Abstand, das hieße für alle 35 laufenden Windräder im Landkreis Neustadt-Bad Windsheim unzulässig", sagt Dornauer zur Ist-Situation. Auch für das Dachsbach-Rezelsdorfer Vorhaben. Denn hier liegen die geringsten Abstände zu Wohnhäusern bei rund 800 Metern.
"Wir haben in Traishöchstädt eine Bürgerversammlung durchgeführt. Die Resonanz war positiv", sagt Bürgermeister Regus. Die Standortfrage war leicht zu lösen: Die Gemeinde hat vier Hektar Wald auf dem Höhenzug. Aber nicht nur an sie sollten die Pachtzinsen fließen, alle Grundeigentümer in den zwei Vorrangflächen sollten anteilig partizipieren. Die Anhöhe ist kein Spitzenstandort, aber rentabel , wenn sich die Räder gleichmäßig drehen können.
Einspeisepunkt zugewiesen
Die beiden Marktgemeinderäte haben das Vorhaben zustimmend behandelt; die Eon hat einen Einspeisepunkt für den Strom zugewiesen. Jetzt müsste der Genehmigungsantrag gestellt werden und der aufwändige technische Prospekt erstellt werden. Für Dornauer und Regus heißt es erstmal: Stopp! Schlicht wegen der Kosten bei unsicherer Rechtslage.
Kein verlässlicher Rechtsrahmen
"Rechtssicherheit" ist denn auch ihre Hauptforderung. Ihr Projekt ist keineswegs das einzige, was durch die Absichtsbekundung des Ministerpräsidenten ausgebremst ist. "Alle Vorhaben sind da gesetzeskonform nach derzeitiger Rechtslage zu genehmigen; die betroffenen Gemeinden haben 50.000 bis 80.000 Euro schon investiert", betont Dornauer, ehe er auflistet: auf der Frankenhöhe zwischen Rügland und Oberdachstetten, bei Rühlingsstetten im Landkreis Ansbach, das zweite Rad in Hagenbüchach. Bei Zweifelsheim sei eines im entstehen und bei Uffenheim sind zwei im Bau. Keine 80 Kilometer weiter östlich bei Mistelbach hat das Landratsamt Bayreuth nach Seehofers Ankündigung nach geltendem Recht eine Windkraftanlage genehmigt.
Schleswig-Holstein reagiert genau konträr zu Bayern. Hierzulande kommen 1,2 Prozent des Stroms aus Windkraft, in manchen Landkreisen des nördlichsten Bundeslands sind es heute schon 45 Prozent. Trotzdem will es die Zahl der Windkraftanlagen verdreifachen.
Zehn Jahre schon ist Dornauer dabei, in Mittel- und Oberfranken Bürgerwindparks auf den Weg zu bringen. Zwei Jahre sind es her, als sich Dachsbachs Bürgermeister Hans-Jürgen Regus an ihn wandte. Zwei Jahre, in denen einiges geschah - an Planungen, an Prüfungen wie die Verträglichkeit mit dem Artenschutz und an Grundstücksverhandlungen. Herausgekommen ist ein Projekt an der Gemeindegrenze zwischen Dachsbach und Weisendorf, genauer auf der Anhöhe zwischen den Orten Arnshöchstädt und Rezelsdorf. Das Besondere hier ist, dass Dachsbach zum Regionalplan 8 und Weisendorf zum Regionalplan 7 gehören. Gewissermaßen handelt es sich um ein "grenzüberschreitendes" Projekt.
Zehn Prozent aus Windkraft
Dornauer war verantwortlich für die Windräder bei Hagenbüchach und Wilhelmsdorf (Landkreis Fürth). Just dorthin kam der damalige Umweltminister Markus Söder (CSU), um unter drehenden Rotoren den Bayerischen Windkrafterlass vorzustellen. "Bis 2020 sollen zehn Prozent der Energie in Bayern aus Windkraft gewonnen werden", verkündete der Minister vor kaum zwei Jahren. "Mich schockt das umso mehr, dass jetzt die Zeichen aus München in die komplett andere Richtung gehen", kommentiert Dornauer den vorauseilenden Gehorsam der mittelfränkischen Genehmigungsbehörden.
Langsam-Treten der Behörden
Seit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) in den Raum gestellt hat, dass in Bayern Windräder das Zehnfache ihrer Höhe von Ortschaften entfernt sein müssen, reagieren manche Bezirksregierungen und in Folge Landratsämter mit Langsam-Treten. Weder werden zuüberarbeitende Regionalpläne fortgeschrieben, noch werden Genehmigungen innerhalb der zugesagten drei Monate erteilt.
"Zwei Kilometer Abstand, das hieße für alle 35 laufenden Windräder im Landkreis Neustadt-Bad Windsheim unzulässig", sagt Dornauer zur Ist-Situation. Auch für das Dachsbach-Rezelsdorfer Vorhaben. Denn hier liegen die geringsten Abstände zu Wohnhäusern bei rund 800 Metern.
"Wir haben in Traishöchstädt eine Bürgerversammlung durchgeführt. Die Resonanz war positiv", sagt Bürgermeister Regus. Die Standortfrage war leicht zu lösen: Die Gemeinde hat vier Hektar Wald auf dem Höhenzug. Aber nicht nur an sie sollten die Pachtzinsen fließen, alle Grundeigentümer in den zwei Vorrangflächen sollten anteilig partizipieren. Die Anhöhe ist kein Spitzenstandort, aber rentabel , wenn sich die Räder gleichmäßig drehen können.
Einspeisepunkt zugewiesen
Die beiden Marktgemeinderäte haben das Vorhaben zustimmend behandelt; die Eon hat einen Einspeisepunkt für den Strom zugewiesen. Jetzt müsste der Genehmigungsantrag gestellt werden und der aufwändige technische Prospekt erstellt werden. Für Dornauer und Regus heißt es erstmal: Stopp! Schlicht wegen der Kosten bei unsicherer Rechtslage.
Kein verlässlicher Rechtsrahmen
"Rechtssicherheit" ist denn auch ihre Hauptforderung. Ihr Projekt ist keineswegs das einzige, was durch die Absichtsbekundung des Ministerpräsidenten ausgebremst ist. "Alle Vorhaben sind da gesetzeskonform nach derzeitiger Rechtslage zu genehmigen; die betroffenen Gemeinden haben 50.000 bis 80.000 Euro schon investiert", betont Dornauer, ehe er auflistet: auf der Frankenhöhe zwischen Rügland und Oberdachstetten, bei Rühlingsstetten im Landkreis Ansbach, das zweite Rad in Hagenbüchach. Bei Zweifelsheim sei eines im entstehen und bei Uffenheim sind zwei im Bau. Keine 80 Kilometer weiter östlich bei Mistelbach hat das Landratsamt Bayreuth nach Seehofers Ankündigung nach geltendem Recht eine Windkraftanlage genehmigt.
Schleswig-Holstein reagiert genau konträr zu Bayern. Hierzulande kommen 1,2 Prozent des Stroms aus Windkraft, in manchen Landkreisen des nördlichsten Bundeslands sind es heute schon 45 Prozent. Trotzdem will es die Zahl der Windkraftanlagen verdreifachen.