Am 7. Oktober 1960 trafen sich elf Personen im Gasthaus Weidner zur Gründungsversammlung. Vorsitzender wurde Hans Schüpferling, der dieses Amt 25 Jahre inne hatte. Ein erster Erfolg der Aischer Fischer war die Überlassung des Aischer Fischwassers seitens der Gemeinde.

Die damalige Aischregulierung trübte die Freude der Fischer gewaltig. Durch den unnatürlichen Eingriff wurde die ursprünglich idyllische Aischlandschaft begradigt. Ein Jahr nach der Vereinsgründung konnten die Fischer im Anschluss an die Gewässerstrecke der ehemaligen Gemeinde Aisch die Anschlussstrecke in Richtung Nainsdorf von der Graf Schönbornschen Hauptverwaltung Pommersfelden pachten, welche die Fischer bis heute bewirtschaften. Bis 1963 hatte sich die Mitgliederzahl auf 50 erhöht und eine Vereinssatzung wurde erstellt.
Im gleichen Jahr trat der Verein dem Fischereiverband Oberfranken bei und wurde gleichzeitig Mitglied beim Landesfischereiverband Bayern. Seit 1970 mussten sich alle aktiven Fischer der staatlichen Fischerprüfung unterziehen. In diese Zeit fiel die Errichtung von zwei Fischweihern, und im Januar 1966 wurde eine Jugendgruppe gegründet, die in diesem Jahr ihr 50-Jahre-Jubiläum feiert.

Ludwig Döhler, ein Urgestein des Vereins, war der erste Jugendleiter. Die damaligen Feiern und Fischessen sind vielen Mitgliedern noch heute in bester Erinnerung. Im Jahr 1968 konnte durch Pachtung des Fischwassers der ehemaligen Gemeinde Etzelskirchen flussaufwärts das Aischer Fischwasser bis zum Medbacher Wehr verlängert werden. Ein Jahr nach dem 25-jährigen Jubiläum am 1986 übertrug der Erste Vorsitzende Hans Schüpferling aus gesundheitlichen Gründen die kommissarische Führung der Amtsgeschäfte bis zur nächsten Neuwahl dem bisherigen Schriftführer

Erhard Herold. Bei den Wahlen 1987 wurde dieser dann offiziell zum ersten Vorsitzenden gewählt. Sein Vertreter wurde Rudi Kosma.


Klare Regeln eingeführt

Die erste Amtshandlung des neu gewählten Vorstandes war die Ernennung von Hans Schüpferling zum Ehrenvorsitzenden. Ab 1987 hatte Margit Paulus den Posten als Schriftführer inne, und im Jahr 1998 wurde Kurt Gohlke, der vorher Kassier war, zum ersten Vorstand gewählt. Diesen Posten hatte er bis 2013 inne. Die Arbeitsbelastung nahm in dieser Zeit zu, und es wurde eine Arbeitsdienstregelung eingeführt, die heute noch gültig ist: Jeder aktive Fischer (ausgenommen Rentner ab 65 Jahren und Körperbehinderte) ist verpflichtet, jährlich kostenlos die vom Vorstand festgelegten Arbeitsstunden zu leisten oder ersatzweise die dafür festgesetzte Gebühr zu entrichten.

Auch eine allgemein gültige Anglerordnung wurde notwendig. Im Jahr 1993 wurde die Vereinssatzung erneuert und aktualisiert.
Durch die Gebietsreform und den neu gegründeten Landkreis Erlangen-Höchstadt schied der Aischer Verein aus dem Fischereiverband Oberfranken aus und trat dem Fischereiverband Mittelfranken bei. Weitere Höhepunkte der Vereinsgeschichte waren der Mittelfränkischen Fischereitag 1975 und das 25-jährige Vereinsjubiläum.
1977 pachteten die Aischer Fischer zusammen mit den Adelsdorfer Fischern die Hofsee-Weiher, um sie gemeinschaftlich zu bewirtschaften. Dieses Projekt trug dazu bei, dass sich die beiden Vereine näherkamen. Am Hofsee gibt es nun eine Fischerhütte mit Schulungsraum für die Jugendgruppen. Höhepunkt ist das gemeinsame Hofseepokalfischen beim alljährlich stattfindenden Hofseefest, das abwechselnd die Aischer oder die Adelsdorfer Fischer ausrichten. 1986 erwarben die Aischer Fischer den Uttstadter Weiher. Dies ermöglichte ihnen, den Eigenbedarf an Satzfischen selbst zu erzeugen, die gepachtete Gewässerfläche zu erhöhen, was sich wiederum positiv auf die Zahl der genehmigten Angelscheine auswirkte.

Bereits Anfang 1991 dachte man über den Bau eines Vereinsheimes nach. Im Dezember wurde ein Grundstück in Aisch gefunden und der Kaufvertrag unterzeichnet. In der Hauptversammlung 1992 wurden die Weichen für dieses Vorhaben gestellt. Im Juli 1994 konnte mit dem ersten Spatenstich der Bau begonnen werden. Nach Mitarbeit seitens der Mitglieder wurde das Heim 1997 eingeweiht.

Zur Jahrtausendwende war der Verein 40 Jahre alt und zählte 194 Mitglieder, darunter 31 Jugendliche. 2006 wurde Alfred Hartenfels aufgrund seiner herausragenden Leistungen für den Verein zum Ehrenmitglied ernannt. Der Festtermin ist immer das dritte Augustwochenende. Noch vor einigen Jahren startete es am Freitagabend mit dem Schafkopfrennen. Der Samstag beginnt mit dem Programm für die Jungfischer: Angeln an der Aisch, Fischkunde und mehr, ausgerichtet von den Jugendvertretern unter Mithilfe erfahrener Vereinsmitglieder wie Roland Schuldes. Abends wird mit gutem Essen und guter Laune und Musik an der Ziach (steirische Harmonika) mit Franz Loh bis spät in die Nacht gefeiert. Das Hegefischen beginnt am Sonntagfrüh um 5 Uhr.

Im 50. Jubeljahr zählte der Verein 187 Mitglieder. Das Fischereimuseum Neuhaus betreuen die Aischer mit den acht Vereinen im Unteren Aischgrund. Neben der Angelei versuchen die Fischer den Kindern mit anderen Tätigkeiten eine Freizeitbeschäftigung zu bieten. Alle Mitglieder sind bei den Umweltschutztagen dabei, die Flussauen von Unrat und Müll zu reinigen. Zu guter Letzt befreien die Fischer die Aisch von überhängenden Ästen, umgefallenen Bäumen und verhindern so das Zuwachsen des Flusses.

Rudi Kosma ist Verhandlungskünstler der Aischer Fischer

Im Jahr 1945 kam er mit einem Flüchtlingstransport von Oberschlesien nach Etzelskirchen. "Angeln hat mir schon als Kind gefallen und in Etzelkirchen stand ich oft am Birkelbach, also der Birkach, mit meiner Angelrute", erinnert sich Kosma.

Nach 13 Jahren Etzelskirchen zog er der Liebe wegen nach Aisch, heiratete 1959 und baute auch hier sein Haus. "Da ich schon damals gerne im Gasthof Weidner verkehrte, wurde ich einmal vom damaligen Vorsitzenden Hanni Schüpferling angesprochen, ob ich nicht zu den Fischern kommen wolle."

Seit 1965 ist Rudi Kosma nun Mitglied, und im vergangenen Jahr bekam er seine Urkunde für 50 Jahre Mitgliedschaft überreicht. "Richtig geangelt hab ich erst, als ich dann Mitglied im Verein war", erklärt er.
Dank seiner Verbindungen zum damaligen Bürgermeister Ewald Münch und auch in seinen sechs Jahren als Zweiter Vorsitzender (1987 bis 1992) hat er viel Gutes für den Verein bewirken können. Zusammen mit Franz Merker verhandelte er mit dem Grafen Paul von Schönborn, der den Fischern die 400 Meter Aisch Richtung Nainsdorf verpachtete.


In Gesprächen klärt sich vieles

Auch einige Felder vom Batzen Reser in Aisch wurden dank seines Verhandlungsgeschickes gekauft. "Immer, wenn es um Verhandlungen ging, haben sie mich vorgeschickt", lacht er. Zwei Fischweiher Richtung Medbach wurden gebaut. So hatten die Fischer eigene "Quellweiher", die im Gegensatz zum "Himmelsweiher" (dieser wird nur vom Regenwasser gespeist) Zufluss durch Quellen oder Grundwasser haben.

Als es Probleme mit den Medbacher Fischern gab - sie wollten vergeblich einen eigenen Verein gründen - erreichten die Aischer aufgrund der guten Freundschaft zu den Höchstadter Fischern, dass sie vom Wehr Medbach bis zum Wehr Aisch ein geschlossenes Wasser haben. Auch hier wirkte Kosma mit. Im Jahr 1972 kam nach der Gebietsreform der Uttstadter Gemeindeweiher zu Adelsdorf, was den Uttstadtern eigentlich damals nicht so recht passte. Kosma ging zum damaligen Bürgermeister Ewald Münch, und als Ausgleich zum Hofsee und Gemeindeweiher wurden die früher gekauften Felder - rund vier Tagwerk - und mit 75 000 DM Zahlung Eigentum der Aischer Fischer.

Kosma sorgte für den Bau einer Hütte am Hofsee. Auch hier galt es, Probleme mit dem Naturschutz zu überwinden. Sogar Umweltminister Alfred Dick kam aus diesem Grund nach Adelsdorf. "Bei seinem Besuch fanden wir einen umweltgünstigeren Platz, und die Hütte konnte errichtet werden", erinnert sich Kosma. Auch der Traktor für den Verein geht auf Kosmas Konto. Der 76 Jahre alte Fischer hat sich seit Kurzem aus der Vereinsarbeit zurückgezogen - zur Freude seiner Frau Anni. "Ich hab viel Herzblut und auch Geld in meinen Verein gesteckt, aber es nie bereut!"