Schade - es hat nicht geklappt! Beim zweiten Halbfinale der Fastnachts-Talentschau des Bayerischen Fernsehens, "Franken sucht den Supernarr", schaffte es keiner der Kandidaten aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt ins Finale. Dabei war es für den Höchstadter Liedermacher und Comedian Atze Bauer schon zum Greifen nahe. Die beiden anderen Finalisten - Margit Lehner aus Schirnding als Schönheitskönigin und die "Funggnschbridzer" aus dem oberfränkischen Steinweisen - waren bereits gekürt.
Um die Spannung zu steigern, gab es dann bei zwei weiteren Kandidaten eine Gegenüberstellung: Christoph Maul aus Schillingsfürst als Hausmeister, der zu allem und jedem eine Meinung hatte, oder Atze Bauer, der Höchstadter, der sich "die Politik schön säuft". Wer sollte es werden? Die Jury entschied sich für den Hausmeister. "Unser Atze" nahm's gelassen, auch wenn er durch mehrfaches Wischen über die Stirn einen gewissen Grad an Nervosität verriet.
Auch "Trampel & Schnößl", Elisabeth Ort und Regina Baumgärtner aus Weisendorf, konnten sich nicht fürs Finale qualifizieren. Das "Dialektmonster" und der "echte Preiß" mühten sich witzig mit der "fränggischen Sproch" ab. "Dass drogn a Tun-Wort ist und mit Drog'n überhaupt nix zu tun hat" beispielsweise und "dass a Preiß unner Fränggisch nie lernt", wie Elisabeth Ort am Ende folgert.
"Immer wieder schö, wenn mer sein eigenen Dialekt erklärt kriecht", fand am Ende Martin Rassau, der ansonsten immer der Strengste in der Jury war. "Ein souveräner Auftritt", beurteilte Bayern-3-Moderatorin Katja Wunderlich die beiden Weisendorferinnen. Bernd Händel, der Dritte im Jurorenteam und Sitzungspräsident der Fastnachts-Kultsendung aus Veitshöchheim, hatte gleich Bedenken: "Ob das in Veitshöchheim so gut ankommt?"
Denn zur "Fastnacht in Franken" nach Veitshöchheim geht das Streben aller Bewerber, die erst einmal die Hürde des Halbfinales genommen haben. "Und die Messlatte liegt hoch", wie Moderator Volker Heißmann hören ließ. Der Kabarettist von der Komödie Fürth ging als Moderator mit seinen Kandidaten - "alles Amateure aus Franken und sogar Exoten" - sehr einfühlsam um. Mit Atze Bauer stieß er nach dessen Lied sogar mit einem Schnaps an. Ob der allerdings echt war, bleibt das Geheimnis der beiden.
"Die Politik sauf' ich mir schön", sagte sich Atze und bekam bei seinem Song - rein optisch - ganz schön die Kehle voll. "Ich trink' ein Bier auf Hartz vier, ich trink' an Korn auf die Reform", hatte der Höchstadter Liederchaot gedichtet. Bei ihm bekamen sie alle ihr Fett weg - "die Pfeifen in Berlin". Das Publikum klatschte den Rhythmus mit und auch die Jury schien den Song zu genießen. Ein Botschafter für die Perle des Aischgrunds war Atze allemal: "Da geht's voll ab in Höchstadt an der Aasch", erzählte der Comedian. Es gebe dort "sogor an Kreisverkehr".
"Du kannst singen, du kannst tanzen, du hast eine schicke Frisur, du hast das Zeug! Ich trink' ein Bier auf dir", machte Jurorin Katja Wunderlich dem Höchstadter Hoffnung. Aber es sollte nicht sein. Dabei sein ist schließlich alles, auch bei der Supernarr-Talentschau. Tränen flossen am Ende jedenfalls nicht. Von den vier mittelfränkischen Bewerbern kam lediglich Christoph Maul ins Finale.
Die 8Groschenjungs aus Stein bei Fürth, die das Quartett der Kandidaten aus Mittelfranken komplett machten, hatten sich und ihre Musik auf Mittelalter getrimmt. Ein bisschen zu lüstern und frivol für die Juroren. "Ich hab' inhaltliche Bedenken", urteilte Martin Rassau über Thomas und Daniel Schöner mit Ralph Weber. Ausscheiden musste auch das Männerballett aus dem unterfränkischen Heidingsfeld: Kaum hatten sie sich die "Hätzfelder" mit ihrem "Itsy bitsy Strandbikini" freigeschwommen, war es auch schon vorbei. Alois Gscheidle aus Baden-Württemberg war mit seinem Kai-Rüdiger zwar "eine drollige Nummer", erreichte aber das Ziel auch nicht.
Im Finale am 7. Februar werden sich daher Hausmeister Christoph Maul, Schönheitskönigin und "Pfundsweib" Margit Lehner und die Steinwiesener Funkenspritzer mit den Siegern aus dem ersten Halbfinale messen. Das sind "Lubber und Babbo" aus Oberschwappach/Unterfranken, "Nackad sing i niad" aus Neukirchen/Oberpfalz und "Die scho widdä", eine Gruppe mit Mitgliedern aus Höchstadt, Pommersfelden und Bamberg. Dem Sieger im Finale winkt ein Live-Auftritt in der Kultsendung "Fastnacht in Franken" aus Veitshöchheim.