Es gab öffentliche Wasserentnahmestellen, die gebührenfrei waren, sowie Brunnen in Privatbesitz. Dabei handelte es sich ausschließlich um Zieh- und Schöpfbrunnen, die erst später in Pumpbrunnen umgewandelt wurden. Das geht aus einem Pressebericht hervor.
Wie die Baumeisterrechnungen des 18. Jahrhunderts erkennen lassen, musste jeder Teilnehmer an den Gemeindebrunnen jährlich 24 Pfennig an die Stadt entrichten. Neben diesen Brunnen existierte bereits im 16. Jahrhundert eine Wasserleitung mit Holzrohren, die fließendes Wasser zur Versorgung des Schlosses in die Stadt führte. Diese hatte ihren Ursprung in der Nutzung. Der Webach, der dort das Wasser sammelte, wurde in einer Brunnenstube gefasst. Jedoch erst der Bamberger Fürstbischof Georg III. Schenck von Limpurg (1505-1522) bewilligte im Jahr 1507 der Stadtbevölkerung die Mitbenutzung des Wassers. 1#googleAds#100x100 Zusätzlich zur unteren Brunnenstube legten die Stadtväter die obere Brunnenstube an. Damit war die Einrichtung eines Röhrenbrunnens unterhalb des Rathauses möglich geworden. Die beiden Brunnenstuben dafür befanden sich zwischen dem Wiwaweiher und dem unteren Nutzungsweiher.
1903 hatte es erste Versuche gegeben, die Wasserversorgung der Aurachstadt durch einzelne Pumpbrunnen gegen eine moderne Wasserleitung auszutauschen. Auch 1927 scheiterte ein weiterer Versuch, eine Wasserleitung zu erbauen, an der Kostenfrage.
Unterirdische Wasserläufe
Um 1930 ließ der Stadtrat durch den Wünschelrutengänger Vogel von Langenzenn eine Begehung durchführen. Diese ergab folgendes Ergebnis: "Der Weg von der Bieg bis zur Sandgrube bei der Mühle, am Dohn entlang, wird von vier Adern durchzogen, die vom Wald herunterkommen. Beim Vogelherd wurden ohne jede Beeinflussung die beiden Quellen neben der Straße und das Eichenbrünnlein festgestellt. Zwei kräftige, unterirdische Läufe wurden gleich am Anfang des Fußweges nach Welkenbach beim Dambach ermittelt. Auf dem Hirtenbuk, in der Nutzung, beim Wiewaweiher [sic!] und in der Plonergasse waren dagegen Quellen von erforderlicher Ergiebigkeit nicht feststellbar."
Nachdem die Reichsregierung im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogramms für den Bau von Wasserversorgungsanlagen Mittel zu verhältnismäßig günstigen Zins- und Tilgungssätzen zur Verfügung gestellt hatte, entschloss sich der Stadtrat von Herzogenaurach, den Bau der Wasserversorgungsanlage durchzuführen. Die Wasserversorgung war in ihrer Hauptsache für Trinkwasser gedacht.
Am 1. Mai 1933 wurde um 15 Uhr der erste Spatenstich ausgeführt. Rund 1500 Personen hatten sich am Eichenbrünnlein versammelt. Am 2. Mai wurde mit den Arbeiten begonnen, fünf Arbeiter legten die Quelle des Eichenbrünnleins an der Falkendorfer Straße frei, zehn Arbeiter waren mit dem Bau des Wasserbehälters beschäftigt. So konnten für die Dauer eines halben Jahres 15 Wohlfahrtserwerbslose beim Bau beschäftigt werden. Das Wasser wurde dem an der Falkendorfer Straße gelegenen Eichenbrünnlein entnommen, das nach damaligen Angaben sieben bis acht Liter pro Sekunde lieferte. Das Wasser gelangte von der Quelle zur neuerrichteten Pumpstation an der Straßengabelung Herzogenaurach-Welkenbach.
Von dort wurde das Wasser durch die Stadt zum Hochbehälter an der Bamberger Straße gepumpt. Dieser war am höchsten Punkt, Richtung Beutelsdorf, beim so genannten Ersten Lindla errichtet worden. Das Fassungsvermögen betrug 400 Kubikmeter. Dieser Vorrat sollte ausreichen, den damaligen, mittleren Tagesbedarf von 200 Kubikmeter Wasser für die Stadt Herzogenaurach zu decken. Heute beträgt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Tag 3523 Kubikmeter.
Die Gesamtkosten betrugen nach einem Kostenvoranschlag des Landesamtes 201 000 Mark. Die gesamten Arbeiten wurden an die Firma A. Grimm in Forchheim vergeben.
Bereits beim Bau des Notlandeflugplatzes - später Herzo-Base - machte sich im März 1935 ein Engpass bei der Wasserversorgung bemerkbar, war doch die Wasserleitung nur für die Versorgung der Stadt ausgelegt gewesen. Es war abzusehen, dass sich bei Inbetriebnahme des Flugplatzes die Probleme noch weiter verschärfen würden.
Brunnen reichten nicht aus
Nach Kriegsende wurden in der Nähe des Wasserwerkes die Brunnen I bis IV gebohrt, die jedoch nicht mehr in Betrieb sind.
1950 erfolgte die Bohrung der Brunnen V, X, XI und XII im Dohnwald. Ein zweiter Hochbehälter an der Bamberger Straße, "am Lindla", mit 1000 Kubikmetern Fassungsvermögen, wurde errichtet. Der Wasserspeicher wurde 1985/1986 stillgelegt und renaturiert. Beim Wasserwerk II in der Nähe Hauptendorfs wurden die Brunnen VI, VII und VIII gebohrt.
Alle Maßnahmen konnten jedoch den ständig steigenden Bedarf an Wasser nicht decken. 1962 wurde der Beschluss zur Beteiligung an der Eltersdorfer Gruppe gefasst. Im Jahr 1967 konnten von dort bereits geringe Mengen Wasser bezogen werden. Als 1970 die Eltersdorfer Gruppe ihren Betrieb voll aufnahm, war in der Stadt Herzogenaurach die Wasserversorgung gesichert. Zur Zeit deckt die Stadt Herzogenaurach ihren Wasserbedarf zu 40 Prozent aus eigenen Quellen, 60 Prozent müssen zugekauft werden.Der Großteil des Wassers wird vom Zweckverband der Eltersdorfer Gruppe bezogen. Außerdem tragen zur Versorgung zwei eigene Wasserschutzgebiete und zehn Brunnen bei.
Mit dem Wasserleitungsnetz werden derzeit 5938 Abnahmestellen versorgt. Um der Bedeutung des Wasser Ausdruck zu verleihen, wurde am Tag des Wassers, am 22. März 2001, der Stadtwerke-Brunnen vor dem Verwaltungsgebäude in Betrieb genommen. ft
Wie die Baumeisterrechnungen des 18. Jahrhunderts erkennen lassen, musste jeder Teilnehmer an den Gemeindebrunnen jährlich 24 Pfennig an die Stadt entrichten. Neben diesen Brunnen existierte bereits im 16. Jahrhundert eine Wasserleitung mit Holzrohren, die fließendes Wasser zur Versorgung des Schlosses in die Stadt führte. Diese hatte ihren Ursprung in der Nutzung. Der Webach, der dort das Wasser sammelte, wurde in einer Brunnenstube gefasst. Jedoch erst der Bamberger Fürstbischof Georg III. Schenck von Limpurg (1505-1522) bewilligte im Jahr 1507 der Stadtbevölkerung die Mitbenutzung des Wassers. 1#googleAds#100x100 Zusätzlich zur unteren Brunnenstube legten die Stadtväter die obere Brunnenstube an. Damit war die Einrichtung eines Röhrenbrunnens unterhalb des Rathauses möglich geworden. Die beiden Brunnenstuben dafür befanden sich zwischen dem Wiwaweiher und dem unteren Nutzungsweiher.
1903 hatte es erste Versuche gegeben, die Wasserversorgung der Aurachstadt durch einzelne Pumpbrunnen gegen eine moderne Wasserleitung auszutauschen. Auch 1927 scheiterte ein weiterer Versuch, eine Wasserleitung zu erbauen, an der Kostenfrage.
Unterirdische Wasserläufe
Um 1930 ließ der Stadtrat durch den Wünschelrutengänger Vogel von Langenzenn eine Begehung durchführen. Diese ergab folgendes Ergebnis: "Der Weg von der Bieg bis zur Sandgrube bei der Mühle, am Dohn entlang, wird von vier Adern durchzogen, die vom Wald herunterkommen. Beim Vogelherd wurden ohne jede Beeinflussung die beiden Quellen neben der Straße und das Eichenbrünnlein festgestellt. Zwei kräftige, unterirdische Läufe wurden gleich am Anfang des Fußweges nach Welkenbach beim Dambach ermittelt. Auf dem Hirtenbuk, in der Nutzung, beim Wiewaweiher [sic!] und in der Plonergasse waren dagegen Quellen von erforderlicher Ergiebigkeit nicht feststellbar."
Nachdem die Reichsregierung im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogramms für den Bau von Wasserversorgungsanlagen Mittel zu verhältnismäßig günstigen Zins- und Tilgungssätzen zur Verfügung gestellt hatte, entschloss sich der Stadtrat von Herzogenaurach, den Bau der Wasserversorgungsanlage durchzuführen. Die Wasserversorgung war in ihrer Hauptsache für Trinkwasser gedacht.
Am 1. Mai 1933 wurde um 15 Uhr der erste Spatenstich ausgeführt. Rund 1500 Personen hatten sich am Eichenbrünnlein versammelt. Am 2. Mai wurde mit den Arbeiten begonnen, fünf Arbeiter legten die Quelle des Eichenbrünnleins an der Falkendorfer Straße frei, zehn Arbeiter waren mit dem Bau des Wasserbehälters beschäftigt. So konnten für die Dauer eines halben Jahres 15 Wohlfahrtserwerbslose beim Bau beschäftigt werden. Das Wasser wurde dem an der Falkendorfer Straße gelegenen Eichenbrünnlein entnommen, das nach damaligen Angaben sieben bis acht Liter pro Sekunde lieferte. Das Wasser gelangte von der Quelle zur neuerrichteten Pumpstation an der Straßengabelung Herzogenaurach-Welkenbach.
Von dort wurde das Wasser durch die Stadt zum Hochbehälter an der Bamberger Straße gepumpt. Dieser war am höchsten Punkt, Richtung Beutelsdorf, beim so genannten Ersten Lindla errichtet worden. Das Fassungsvermögen betrug 400 Kubikmeter. Dieser Vorrat sollte ausreichen, den damaligen, mittleren Tagesbedarf von 200 Kubikmeter Wasser für die Stadt Herzogenaurach zu decken. Heute beträgt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Tag 3523 Kubikmeter.
Die Gesamtkosten betrugen nach einem Kostenvoranschlag des Landesamtes 201 000 Mark. Die gesamten Arbeiten wurden an die Firma A. Grimm in Forchheim vergeben.
Bereits beim Bau des Notlandeflugplatzes - später Herzo-Base - machte sich im März 1935 ein Engpass bei der Wasserversorgung bemerkbar, war doch die Wasserleitung nur für die Versorgung der Stadt ausgelegt gewesen. Es war abzusehen, dass sich bei Inbetriebnahme des Flugplatzes die Probleme noch weiter verschärfen würden.
Brunnen reichten nicht aus
Nach Kriegsende wurden in der Nähe des Wasserwerkes die Brunnen I bis IV gebohrt, die jedoch nicht mehr in Betrieb sind.
1950 erfolgte die Bohrung der Brunnen V, X, XI und XII im Dohnwald. Ein zweiter Hochbehälter an der Bamberger Straße, "am Lindla", mit 1000 Kubikmetern Fassungsvermögen, wurde errichtet. Der Wasserspeicher wurde 1985/1986 stillgelegt und renaturiert. Beim Wasserwerk II in der Nähe Hauptendorfs wurden die Brunnen VI, VII und VIII gebohrt.
Alle Maßnahmen konnten jedoch den ständig steigenden Bedarf an Wasser nicht decken. 1962 wurde der Beschluss zur Beteiligung an der Eltersdorfer Gruppe gefasst. Im Jahr 1967 konnten von dort bereits geringe Mengen Wasser bezogen werden. Als 1970 die Eltersdorfer Gruppe ihren Betrieb voll aufnahm, war in der Stadt Herzogenaurach die Wasserversorgung gesichert. Zur Zeit deckt die Stadt Herzogenaurach ihren Wasserbedarf zu 40 Prozent aus eigenen Quellen, 60 Prozent müssen zugekauft werden.Der Großteil des Wassers wird vom Zweckverband der Eltersdorfer Gruppe bezogen. Außerdem tragen zur Versorgung zwei eigene Wasserschutzgebiete und zehn Brunnen bei.
Mit dem Wasserleitungsnetz werden derzeit 5938 Abnahmestellen versorgt. Um der Bedeutung des Wasser Ausdruck zu verleihen, wurde am Tag des Wassers, am 22. März 2001, der Stadtwerke-Brunnen vor dem Verwaltungsgebäude in Betrieb genommen. ft