Nein - das Gaststättensterben ist nicht nur ein Ebersdorfer Thema. Davon ist Claus Brehm, dessen Familie zwei Jahrzehnte den "Löwen" bewirtschaftete, überzeugt: "Es werden in den nächsten Jahren noch zig Gaststätten im Coburger Land schließen." Warum das so ist, darüber könnten Brehm und Metzger Gerhard Friedrich stundenlang philosophieren. Es ist eine Mischung aus überzogenen (arbeits- )rechtlichen Vorschriften, fehlendem Personal und dem sich wandelnden Freizeitverhalten, die den Gastronomen das Leben schwer macht. Doch Brehm und Friedrich, zwei gestandene Kerle und Ebersdorfer Originale, geben sich so leicht nicht geschlagen.
Zweimal im Monat fühlt man sich beim "Beckla", wie das Wirtshaus "Zum Löwen" bei den Ebersdorfern heißt, wie in vergangenen Zeiten: Da ist die Bude voll, es gibt gutes Essen und in der Küche schuftet Gerhard Friedrich. Der hat gemeinsam mit Brehm den zweiwöchentlichen Wirthaustag eingeführt und damit einen Erfolg gelandet, bestätigt Bürgermeister Bernd Reisenweber (Bürgergemeinschaft): "Die Ebersdorfer sind begeistert." Schließlich ist die Not groß, weil außer dem "Grünen Baum" (der freilich keine klassische Speisegaststätte ist) kein Wirtshaus mehr offen hat. Deshalb muss Gerhard Friedrich auch gar nicht groß Werbung machen, wenn er den "Löwen" aufsperrt. "Da", sagt er und zeigt grinsend auf ein Schild mit dem nächsten Öffnungstermin und einer Telefonnummer, das an der Hauptstraße steht. "Mehr müssen wir gar nicht machen."
Für Gerhard Friedrich ist sein Engagement beim "Beckla" ein Zwischending aus Geschäft und Hobby. Mit jeder Menge Erfahrung aus dem boomenden Catering war der Schritt zum Teilzeit-Gastronomen nicht groß. "Ich stehe selbst am Herd, weil mir das Kochen großen Spaß macht", sagt der 56-Jährige, der beruflich auch schon in der Schweiz unterwegs war und dort einen respektvolleren Umgang der Gesellschaft mit Lebensmitteln kennengelernt hat. Die Philosophie hat der Metzger mitgenommen: "Ich bin ein Verfechter der guten Esskultur." Was in Ebersdorf aber nicht heißt, dass irgendwelche Schickmicki-Gerichte auf den Tisch kommen. "Aber ausschließlich Produkte aus der Region", erklärt Gerhard Friedrich. Dazu gehört auch das Bier vom "Metzgerbräu" aus Uetzing im Landkreis Lichtenfels. "Von Metzger zu Metzger", sagt Friedrich und lacht.
Claus Brehm hat mit seiner Familie von 1973 bis 1992 das Wirtshaus "Zum Löwen" bewirtschaftet - und in der Folgezeit besonders eine Sache gelernt: "Einen guten Pächter zu finden, ist wie ein Sechser im Lotto." Und weil das Brehms Einschätzung nach überall so ist, wünscht er sich mal einen großen "Runden Tisch". Da sollten dann die Gemeindeverwaltung, der Gemeinderat, der Landkreis und die Gewerbeaufsicht sitzen und sich mit den Gastronomen überlegen, wie man die Branche wieder attraktiv machen kann. Wobei Brehm, unter sofortiger Zustimmung von Gerhard Friedrich, der Coburger Gewerbeaufsicht gewiss nicht die Schuld für die Schwierigkeiten in der Gastronomie in die Schuh schieben will. Diese Einschätzung teilt auch der Bürgermeister: "Wir alle wissen, dass wir hier im Coburger Land eine sehr entgegenkommende Dienststelle haben."
Die größte Schwierigkeit für alle, die ein Wrtshaus aufmachen wollen, sieht Claus Brehm im Arbeitszeitgesetz. Dass selbst in Ausnahmefällen wie einer Hochzeitsfeier die Mitarbeiter nach zehn Stunden heimgeschickt werden müssen, ist für den ehemaligen Gastronom zu viel des Guten. Er schimpft: "Wir Deutschen sind überall der Vorreiter - so lange, bis wir irgendwann mal daran kaputt gehen." Und arg lange, befürchtet Brehm, wird das zumindest bei der Gastronomie bis zu diesem Punkt nicht mehr dauern.
So viel Spaß er hinter dem Tresen hat - für Gerhard Friedrich wird sein Gastwirts-Dasein immer nur ein Nebensache bleiben. Wobei er für sein Konzept durchaus noch Luft nach oben sieht: "Wir sind hier erst am Anfang. Mal schauen, wie es sich weiter entwickelt." Aber sein Kerngeschäft, die Metzgerei nur einen Steinwurf die Straße runter, wird an erster Stelle bleiben. Das ist für Friedrich fix. Dass die Sache läuft, hat der Metzgermeister sowieso seiner Familie zu verdanken. Mutter, Töchter, Schwiegersöhne - alle sind bei den Wirtshaustagen im "Beckla" mit im Einsatz. "Anders", sagt der Teilzeitgastronom, "wäre das alles gar nicht möglich." Bei Ochsensteaks und Burgern ist Gerhard Friedrich der Chef in der Küche, er weiß aber auch, wenn er Platz machen muss: "Beim Sauerbraten lasse ich lieber Frau und Mutter den Vortritt."
Der nächste Wirtshaustag ist fest geplant: am 7. Juli, danach ist erst einmal Sommerpause. Was er seinen Gästen dabei servieren wird, weiß Gerhard Friedrich noch nicht. Aber sein Versprechen weckt Vorfreude: "Wir werden uns schon was Gutes einfallen lassen."
Zweimal im Monat fühlt man sich beim "Beckla", wie das Wirtshaus "Zum Löwen" bei den Ebersdorfern heißt, wie in vergangenen Zeiten: Da ist die Bude voll, es gibt gutes Essen und in der Küche schuftet Gerhard Friedrich. Der hat gemeinsam mit Brehm den zweiwöchentlichen Wirthaustag eingeführt und damit einen Erfolg gelandet, bestätigt Bürgermeister Bernd Reisenweber (Bürgergemeinschaft): "Die Ebersdorfer sind begeistert." Schließlich ist die Not groß, weil außer dem "Grünen Baum" (der freilich keine klassische Speisegaststätte ist) kein Wirtshaus mehr offen hat. Deshalb muss Gerhard Friedrich auch gar nicht groß Werbung machen, wenn er den "Löwen" aufsperrt. "Da", sagt er und zeigt grinsend auf ein Schild mit dem nächsten Öffnungstermin und einer Telefonnummer, das an der Hauptstraße steht. "Mehr müssen wir gar nicht machen."
Auch Essen ist Kultur
Für Gerhard Friedrich ist sein Engagement beim "Beckla" ein Zwischending aus Geschäft und Hobby. Mit jeder Menge Erfahrung aus dem boomenden Catering war der Schritt zum Teilzeit-Gastronomen nicht groß. "Ich stehe selbst am Herd, weil mir das Kochen großen Spaß macht", sagt der 56-Jährige, der beruflich auch schon in der Schweiz unterwegs war und dort einen respektvolleren Umgang der Gesellschaft mit Lebensmitteln kennengelernt hat. Die Philosophie hat der Metzger mitgenommen: "Ich bin ein Verfechter der guten Esskultur." Was in Ebersdorf aber nicht heißt, dass irgendwelche Schickmicki-Gerichte auf den Tisch kommen. "Aber ausschließlich Produkte aus der Region", erklärt Gerhard Friedrich. Dazu gehört auch das Bier vom "Metzgerbräu" aus Uetzing im Landkreis Lichtenfels. "Von Metzger zu Metzger", sagt Friedrich und lacht.Claus Brehm hat mit seiner Familie von 1973 bis 1992 das Wirtshaus "Zum Löwen" bewirtschaftet - und in der Folgezeit besonders eine Sache gelernt: "Einen guten Pächter zu finden, ist wie ein Sechser im Lotto." Und weil das Brehms Einschätzung nach überall so ist, wünscht er sich mal einen großen "Runden Tisch". Da sollten dann die Gemeindeverwaltung, der Gemeinderat, der Landkreis und die Gewerbeaufsicht sitzen und sich mit den Gastronomen überlegen, wie man die Branche wieder attraktiv machen kann. Wobei Brehm, unter sofortiger Zustimmung von Gerhard Friedrich, der Coburger Gewerbeaufsicht gewiss nicht die Schuld für die Schwierigkeiten in der Gastronomie in die Schuh schieben will. Diese Einschätzung teilt auch der Bürgermeister: "Wir alle wissen, dass wir hier im Coburger Land eine sehr entgegenkommende Dienststelle haben."
Die größte Schwierigkeit für alle, die ein Wrtshaus aufmachen wollen, sieht Claus Brehm im Arbeitszeitgesetz. Dass selbst in Ausnahmefällen wie einer Hochzeitsfeier die Mitarbeiter nach zehn Stunden heimgeschickt werden müssen, ist für den ehemaligen Gastronom zu viel des Guten. Er schimpft: "Wir Deutschen sind überall der Vorreiter - so lange, bis wir irgendwann mal daran kaputt gehen." Und arg lange, befürchtet Brehm, wird das zumindest bei der Gastronomie bis zu diesem Punkt nicht mehr dauern.
So viel Spaß er hinter dem Tresen hat - für Gerhard Friedrich wird sein Gastwirts-Dasein immer nur ein Nebensache bleiben. Wobei er für sein Konzept durchaus noch Luft nach oben sieht: "Wir sind hier erst am Anfang. Mal schauen, wie es sich weiter entwickelt." Aber sein Kerngeschäft, die Metzgerei nur einen Steinwurf die Straße runter, wird an erster Stelle bleiben. Das ist für Friedrich fix. Dass die Sache läuft, hat der Metzgermeister sowieso seiner Familie zu verdanken. Mutter, Töchter, Schwiegersöhne - alle sind bei den Wirtshaustagen im "Beckla" mit im Einsatz. "Anders", sagt der Teilzeitgastronom, "wäre das alles gar nicht möglich." Bei Ochsensteaks und Burgern ist Gerhard Friedrich der Chef in der Küche, er weiß aber auch, wenn er Platz machen muss: "Beim Sauerbraten lasse ich lieber Frau und Mutter den Vortritt."
Der nächste Wirtshaustag ist fest geplant: am 7. Juli, danach ist erst einmal Sommerpause. Was er seinen Gästen dabei servieren wird, weiß Gerhard Friedrich noch nicht. Aber sein Versprechen weckt Vorfreude: "Wir werden uns schon was Gutes einfallen lassen."