Dass sie mit politisch begründeten Angriffen rechnen müsse, habe sie erwartet, sagt die CSU-Politikerin. Sie folgte 2014 dem CSB-Mann Hans-Heinrich Ulmann auf die Position des Baureferenten nach. Nun sind es vor allem die CSB-Stadträte Christian Müller und Gerhard Amend, die ihr vorwerfen, sie habe das Baureferat nicht im Griff.
In einem Schreiben an die CSB-Fraktion, das auch den Coburger Medien zuging, nimmt Birgit Weber wie folgt Stellung:
"auf die zum Teil haarsträubend falschen Behauptungen, wie zum Beispiel, ich sei dafür verantwortlich, dass die Markthalle "keine sei", will ich gar nicht im Detail eingehen, rate allerdings dringend dazu, in Zukunft die Beschlussvorlagen der Senate und des Stadtrates auch wirklich zu lesen. Wäre das in der Vergangenheit in Ihrer Fraktion erfolgt, wäre Ihren Vorwürfe die Substanz verloren gegangen. Billige Polemik ist sicher nicht die Grundlage einer erfolgreichen Kommunalpolitik und dem Ringen um die besten Entscheidungen für unsere Stadt.
Reagieren möchte ich allerdings in sehr entschiedener Form auf ihre haltlosen und beleidigenden Äußerungen der Verwaltung gegenüber. Wenn Sie Aussagen treffen wie "so verkommen ist unsere Verwaltung" und gar von "verlottert" in Bezug auf die städtischen Mitarbeiter sprechen, halte ich das für Mitglieder des Stadtrates unwürdig, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber für respektlos und in keinster Weise gerechtfertigt. Auch mit den Pflichten eines Stadtrats sind aus meiner Sicht solche Aussagen nicht zu vereinbaren. Sie alle haben einen Eid geschworen, der impliziert, Schaden von der Stadt, für die Sie Entscheidungen treffen, abzuhalten. Mit Ihren Aussagen führen Sie diese Pflicht ad absurdum. Sie schaden damit nicht nur dem Ansehen unserer Stadt, Sie lassen auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung in einem völlig falschen Licht erscheinen.
Sehr geehrte Herren der CSB-Fraktion, sollten Sie zukünftig wieder einmal das Verlangen haben, mich treffen zu wollen, so lassen Sie doch beim nächsten Versuch zumindest die Angestellten und Beamten der Stadtverwaltung außen vor. Hiermit stelle ich mich sehr deutlich vor die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Stadtverwaltung! Es stünde Ihnen allen gut zu Gesicht, sich öffentlich bei ihnen für Ihre haltlosen Pauschalvorwürfe zu entschuldigen. Ich habe durchaus ein gewisses Grundverständnis dafür, dass man im politischen Bereich gelegentlich in seiner Wortwahl über das Ziel hinausschießt. In diesem Fall haben Sie allerdings die Grenze des Tolerierbaren und Erträglichen weit überschritten. Was meine Person angeht, bin ich mir durchaus der Tatsache bewusst, dass die Berufung 2. Bürgermeisterin und Baureferentin, auch die Fähigkeit beinhalten muss, mit ausschließlich politisch motivierten und zum Teil weit an der Wahrheit vorbeigehenden Vorwürfen umgehen zu müssen - für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gilt dies nicht!"