The same procedure as every year! Ja, die Königsproklamation der Schützengesellschaft Coburg als Schluss- und Höhepunkt des Vogelschießens hat so langsam durchaus etwas von "Dinner for one". Zum mittlerweile achten Mal wurde am Sonntagabend Rainer Reißenweber als neuer Schützenkönig ausgerufen.
"Ein bisschen Schein und ganz viel Schwein" mache es aus, sagte Rainer Reißenweber augenzwinkernd. Bereits im Training habe er ganz gut dagestanden, verriet Reißenweber und beschrieb sein Vorgehen mit: "Ran ans Gewehr, angelegt und abgedrückt!" Damit, dass er dank eines sehr guten Teilers von 82 nun schon wieder für ein Jahr an der Spitze der Schützengesellschaft Coburg stehen würde, habe er aber nicht gerechnet.
Neben Schützenkönig Rainer Reißenweber gehören Maria Senger als Erste Ritterin und Rainer Krummholz als Zweiter Ritter zur neuen Regentschaft. Als neue Schützenliesl wurde die 22-jährige Lena Neuner gekürt.
Oberbürgermeister Norbert Tessmer erinnerte in seiner Abschlussrede an eine Schmunzelgeschichte vom unvergessenen "Zahn's Schorsch", der das Vogelschießen wie folgt beschrieb: "Seit altersher, viel hunnert Jahr, do strömt die ganza Börgaschar, zerm Anger hie, Anfang August, un triffst sich dort, voll Frähd und Lust". Und so sei es auch in diesem Jahr gewesen, sagte Tessmer bei der Rückgabe der Traditionsfahne im Rathaus. Zehn Tage Vogelschießen, das seien zehn Tage schönes Wetter und gute Stimmung gewesen, zehn Tage, an den unzählige Schweinshaxen, Bratwürste und Maßkrüge Bier über den Tresen gingen, sowie zehn Tage, an den viel gelacht und geschunkelt wurde, und auch zehn Tage, an denen die Coburger sich durch keine Hiobsbotschaften die Laune hätten verderben lassen.
Zehn Tage lang wurde das Vogelschießen gefeiert, aber vielleicht wissen manche gar nicht, woher der Begriff "Vogelschießen" überhaupt kommt, so Tessmer. Das sei im Grunde kein Wunder, denn der Brauch des Vogelschießens sei uralt.
Ursprünglich gehe er auf einen germanischen Mythos zurück. Die Vorväter schossen damals bei einer alljährlichen Frühlingsfeier auf einen Vogel, der an einer Stange befestigt war. Dieser Vogel, so erklärte es der OB, stellte den unheilvollen Höllenvogel, den Hahn "Windofnir" dar. Dem Glauben nach verbannte man, in dem man ihn erlegte, das Böse aus der Welt, um den Menschen zum Frühlingsanfang das Lichte und Gute, zu bescheren.
Das Coburger Vogelschießen wurde erstmals 1444 urkundlich erwähnt. Es beginnt immer am letzten Freitag im Juli. Schluss- und Höhepunkt ist neben der Königsproklamation der Schützenauszug durch die Altstadt. Im Mittelpunkt der Parade steht die Übergabe und Übernahme der Schützenfahne aus dem Jahr 1715 am Rathaus durch den Oberbürgermeister.
"Ein bisschen Schein und ganz viel Schwein" mache es aus, sagte Rainer Reißenweber augenzwinkernd. Bereits im Training habe er ganz gut dagestanden, verriet Reißenweber und beschrieb sein Vorgehen mit: "Ran ans Gewehr, angelegt und abgedrückt!" Damit, dass er dank eines sehr guten Teilers von 82 nun schon wieder für ein Jahr an der Spitze der Schützengesellschaft Coburg stehen würde, habe er aber nicht gerechnet.
Lena Neuner ist Schützenliesl
Neben Schützenkönig Rainer Reißenweber gehören Maria Senger als Erste Ritterin und Rainer Krummholz als Zweiter Ritter zur neuen Regentschaft. Als neue Schützenliesl wurde die 22-jährige Lena Neuner gekürt.Oberbürgermeister Norbert Tessmer erinnerte in seiner Abschlussrede an eine Schmunzelgeschichte vom unvergessenen "Zahn's Schorsch", der das Vogelschießen wie folgt beschrieb: "Seit altersher, viel hunnert Jahr, do strömt die ganza Börgaschar, zerm Anger hie, Anfang August, un triffst sich dort, voll Frähd und Lust". Und so sei es auch in diesem Jahr gewesen, sagte Tessmer bei der Rückgabe der Traditionsfahne im Rathaus. Zehn Tage Vogelschießen, das seien zehn Tage schönes Wetter und gute Stimmung gewesen, zehn Tage, an den unzählige Schweinshaxen, Bratwürste und Maßkrüge Bier über den Tresen gingen, sowie zehn Tage, an den viel gelacht und geschunkelt wurde, und auch zehn Tage, an denen die Coburger sich durch keine Hiobsbotschaften die Laune hätten verderben lassen.
Zehn Tage lang wurde das Vogelschießen gefeiert, aber vielleicht wissen manche gar nicht, woher der Begriff "Vogelschießen" überhaupt kommt, so Tessmer. Das sei im Grunde kein Wunder, denn der Brauch des Vogelschießens sei uralt.
Das Böse verbannen
Ursprünglich gehe er auf einen germanischen Mythos zurück. Die Vorväter schossen damals bei einer alljährlichen Frühlingsfeier auf einen Vogel, der an einer Stange befestigt war. Dieser Vogel, so erklärte es der OB, stellte den unheilvollen Höllenvogel, den Hahn "Windofnir" dar. Dem Glauben nach verbannte man, in dem man ihn erlegte, das Böse aus der Welt, um den Menschen zum Frühlingsanfang das Lichte und Gute, zu bescheren. Das Coburger Vogelschießen wurde erstmals 1444 urkundlich erwähnt. Es beginnt immer am letzten Freitag im Juli. Schluss- und Höhepunkt ist neben der Königsproklamation der Schützenauszug durch die Altstadt. Im Mittelpunkt der Parade steht die Übergabe und Übernahme der Schützenfahne aus dem Jahr 1715 am Rathaus durch den Oberbürgermeister.