Die 14-jährige Nuslana geht in die siebte Klasse der Mittelschule in Sonnefeld. Lange dauert es nicht mehr, bis sie ihren Schulabschluss macht. "Aber so recht weiß ich noch nicht, was ich danach machen möchte", erzählt sie. Doch schon bald könnte sich das ändern: Sie hat sich wie insgesamt 650 Schüler auf der 17. Berufsbildungsmesse der IHK im Kongresshaus über die breit gefächerten Berufsmöglichkeiten in der Region informiert. 60 Unternehmen aus dem Coburger Land stellten sich und 80 Ausbildungsberufe sowie eine Vielzahl an dualen Studiengängen vor.

"Die Schüler sehen hier aber nicht nur die Angebotsvielfalt in der Region, sondern treten mit den Firmen in direkten Kontakt", erklärte Christian Broßmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der IHK Coburg. Langweilig werde den Schülern dabei sicher nicht: "An den Ständen gibt es viel zum selbst Ausprobieren, da erfahren die Schüler auf spielerische Art und Weise, welche Anforderungen in der Ausbildung und später im Berufsalltag auf sie zukommen würden." Doch nicht nur für die Schüler biete die Berufsbildungsmesse zahlreiche Vorteile. "Je nach Branche und Bekanntheitsgrad fällt es manchen Unternehmen zunehmend schwerer, ihre Lehrstellen zu besetzen, deshalb ist es wichtig, dass sie sich auf einer Messe wie dieser präsentieren", erklärte er. Und im Kontakt mit den Schülern sehe das Unternehmen schnell, wie die Lage um potenzielle Auszubildende in diesem Jahr bestellt sei.


Es dreht sich was

Wenn es um die Wahl des richtigen Berufs gehe, rate er den Schülern aus seiner eigenen Erfahrung heraus, mehrere Kriterien zu berücksichtigen: "Die Schüler sollten auf das hören, was sie gerne machen, und schlussendlich nach ihren Fähigkeiten und Interessen entscheiden." Neben den persönlichen Interessen solle aber nicht in Vergessenheit geraten, wie der momentane Arbeitsmarkt aussehe. "Die Schüler sollten in ihre Überlegungen auch mit einbeziehen, was im Moment gebraucht wird", sagte er. Und da bewege sich der Trend deutlich in eine Richtung: "Akademische Berufe hatten früher zwar ein gutes Ansehen und nach dem Studium gab es gute Berufschancen, allerdings dreht sich dieses Bild mittlerweile."

Sicherlich halfen auch die Gespräche an den Messeständen bei der Auswahl des richtigen Berufs. Auszubildende und Mitarbeiter der Firmen nahmen sich jedenfalls viel Zeit für die Schüler und erklärten ihnen, was bei einer Ausbildung in ihrem Unternehmen auf sie zukommen würde. Nuslana sah sich am Vormittag noch eine Menge Stände an und probierte vieles aus. Am Ende hatte sie auch einen Favoriten: "Der Stand von Haba hat mir besonders gut gefallen."


Spaß beim Löten

Im Gegensatz zu Nuslana wusste der 14-jährige Adrian schon vor dem Besuch der Messe ganz genau, was er nach der Schule machen möchte. "Ich will als Industriemechaniker arbeiten", erzählte er. In den Beruf habe er schon einmal hineingeschnuppert. "Ich war bei meinem Papa auf der Arbeit und habe ihm über die Schulter geschaut, das hat mir sehr gut gefallen", sagte er. Auf der Messe fand er den Stand von Kaeser besonders interessant. "Aber so richtig Spaß hatte ich beim Löten", erzählte er.