Schön soll er werden, der Neustadter Marktplatz, aber auch allen Anforderungen gewachsen bleiben, die verschiedene Nutzer an ihn haben. Der Entwurf der Arbeitsgemeinschaft aus Rainer Schmidt (Landschaftsarchitekten) und dem Architekturbüro Tillner wurde ausgewählt. Am Montag stimmte der Stadtrat dem geänderten Entwurf und der dazugehörigen Kostenberechnung zu. Damit ist die Neugestaltung des Marktplatzes ihrer Umsetzung einen Schritt näher gerückt.
Der Entwurf hatte im Architektenwettbewerb sofort alle Blicke auf sich gezogen. Gewonnen hat er dann aber nicht. Zu sehr hätte er die Nutzung des städtischen Wohnzimmers eingeschränkt. Auf der Seite gegenüber dem Rathaus waren so viele Bäume vorgesehen, dass Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD) bis heute von einem "Wald" spricht. Sie wurden reduziert.


Ringen um Grün

Selbst Stadtplanerin Christine Schirmer, der Rebhan bescheinigt, "sie hat um jeden Baum gekämpft wie ein Löwe", musste einräumen: "Es war oft einfach nicht möglich, auch mit Blick auf die vielen Leitungen im Untergrund." Daneben ging es um Parkraum, Stellflächen für Bühnen und Buden bei Märkten und dergleichen mehr. Alle Erklärungen konnten die Bedenken von Wolfram Salzer nicht ganz ausräumen. Er fürchtet, dass im Zuge der Detailplanung weitere Bäume verschwinden könnten, bis keiner mehr übrig ist.


Ein Platz wie ein Theater

Der Platz soll sein Gefälle verlieren und in Richtung Kirche Raum gewinnen. Dort wird als Beginn einer Stufenterrasse eine Wasserfläche entstehen, die bei Bedarf überdeckt und anders genutzt werden kann. Die Idee hinter allem ist: "Der Marktplatz soll ein Theater werden, die Nutzer sich sowohl als Akteure als auch als Beobachter sehen können", wie Christine Schirmer erklärt. Tüpfelchen auf dem "i" wird das Beleuchtungskonzept des französischen Atelier Coup d' eclat (Glanzleistung oder Glanzlicht). Mit Blick auf Neustadts Attribut "Puppenstadt" werde es den Platz "in feenhaftes Licht" tauchen, wie Christine Schirmer sagt. Ein Konzept, über das auch bereits mit Pfarrer Meier zu Hörste gesprochen worden sei, der Einverständnis erklärte, soweit es die Beleuchtung der Stadtkirche angeht. Allerdings, so Christine Schirmer, "besteht noch Klärungsbedarf hinsichtlich der Kosten."
Die voraussichtlichen Gesamtbaukosten stehen mit etwa 5,6 Millionen Euro in der Planung, erklärte Bauamtsleiter Richard Peschel. Weil aber in drei Bauabschnitten gebaut werden muss und sich das hinziehen wird, ist eine übliche Kostensteigerung berücksichtigt, die den erwarteten Endpreis bei 7,2 Millionen Euro sieht.


Förderung beantragen

Das, so Peschel, wurde der Regierung von Oberfranken auch so mitgeteilt. Nach dem Beschluss vom Montag kann die Förderung beantragt werden. Auf Basis der Zusage wird dann weiter zu planen sein.
Der Beschluss fiel gegen die Stimme von Walter Thamm (CSU). Er finde es zwar gut, dass die Gestaltung des Platzes verbessert werden soll, aber sie sei ihm zu teuer, sagte er, ohne auf Details einzugehen.
Mit der Frage "Wann läuft mir denn nun beim Marktfest nicht mehr die Soße vom Teller?", erkundigte sich Harald Hofmann (CSU) nach dem Zeitplan. Antwort des Oberbürgermeisters: "Wenn alles gut geht, in zwei Jahren."
Einen Artikel zu den Neustadter Bauprojekten finden Sie hier.