Der Titel des ersten Stücks erweist sich als passendes Stichwort für einen kurzweiligen und gelungenen Nachmittag. "Vergnügungszug" hat Walzerkönig Johann Strauß eine flotte Polka getauft, mit der der Musizierkreis Neustadt seine diesjährige Kaffeehausmusik in Meilschnitz eröffnete.
Mit seinem nachmittäglichen Programmformat Kaffeehausmusik hat der Musizierkreis offenkundig den Geschmack seines Publikums getroffen. Das liegt sicher nicht zuletzt an der passenden Auswahl der Werke, die diesmal von Johann Strauß bis zum Filmmusik-Komponisten Ennio Morricone, von Paul Lincke bis Julius Fucik reichte.
Der Erfolg beim Publikum liegt aber vor allem daran, dass der Musizierkreis auch jene Werke, die längst weitgehend von den Konzertprogrammen verschwunden sind, mit Stilgefühl und mit Begeisterungsfähigkeit wieder zu klingendem Leben erweckt.
Das außergewöhnlich reichhaltige Notenarchiv des Musizierkreises erweist sich als regelrechte Schatzkammer, wenn es darum geht, neben den bekannten Namen wie Strauß und Lincke immer wieder auch fast vergessene Komponisten zu präsentieren. Dazu gehörte in diesem Jahr beispielsweise Ludwig Siede mit seinem Stadion-Marsch oder Oskar Fetras mit seinem sehnsuchtsvoll gefärbten Walzer "Mondnacht auf der Alster".
Daneben aber hatte auch in diesem Jahr die Familie des Walzerkönigs erheblichen Anteil an der Vortragsfolge. So war Johann Strauß nicht nur mit der eröffnenden Polka vertreten, sondern auch mit seiner schwelgerischen Romanze für Cello solo "Dolci pianti", die Ulrike Gossel mit einschmeichelnder Tongebung spielte.
Das vielleicht anspruchsvollste Werk des Nachmittags war zudem die Polka Mazur "Die Libelle" aus der Feder von Josef Strauß, die der Musizierkreis mit abgerundetem Klang zum Erlebnis werden ließ.
Auch in diesem Jahr bot die Kaffeehausmusik neben Ulrike Gossel wieder weiteren Instrumentalisten aus den Reihen des Orchesters die Gelegenheit, sich solistisch sehr überzeugend zu präsentieren. Das galt für Daniel Härich auf der Posaune mit einer Humoreske von Paul Lincke ebenso wie für Beatrix Seidlitz mit der berühmten Meditation aus der Oper "Thais" von Jules Massenet. Einschmeichelnd von Danielle Maheux interpretiert: das Solo "Gabriels Oboe" aus Ennio Morricones berühmter Filmmusik zu "Mission".
Am Dirigentenpult agierte Norbert Luche, seit mehr als drei Jahrzehnten musikalischer Leiter des Ensembles, wieder gewohnt umsichtig und setzte die notwendigen Akzente. Witzig und informativ - so moderierte Christine Luche den mit reichlich Applaus bedachten Nachmittag. Diesmal hatte sie neben mancherlei Musiker-Anekdoten und Texten von Loriot und Eugen Roth auch wieder den Neustadter Mundartdichter Albert Arnold ausgewählt. Und mit einem Text Alexander Moskowskis aus dem Jahr 1887 führte sie vor Ohren, dass das Thema Hygiene schon im 19. Jahrhundert durchaus ernst genommen wurde: "Überall Bakterien".
Reichlich Beifall im sehr gut besuchten Saal des Landgasthofes in Meilschnitz dankte für einen klangvollen und kurzweiligen Nachmittag.
Musizierkreis Hinter dem etwas sperrigen Namen "Musizierkreis gehobener Unterhaltungsmusik - Volksmusik Neustadt" (seit 2001) steht die Geschichte eines Klangkörpers, der schon viele Veränderungen erlebt hat seit der Gründung im Jahr 1882. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein in "Volksmusik Neustadt" umbenannt. Die musikalische Leitung des Ensembles liegt seit dem Jahr 1982 in den Händen von Norbert Luche.
Zwischen Walzer und Filmmusik
Mit seinem nachmittäglichen Programmformat Kaffeehausmusik hat der Musizierkreis offenkundig den Geschmack seines Publikums getroffen. Das liegt sicher nicht zuletzt an der passenden Auswahl der Werke, die diesmal von Johann Strauß bis zum Filmmusik-Komponisten Ennio Morricone, von Paul Lincke bis Julius Fucik reichte.
Stilsicher musiziert
Der Erfolg beim Publikum liegt aber vor allem daran, dass der Musizierkreis auch jene Werke, die längst weitgehend von den Konzertprogrammen verschwunden sind, mit Stilgefühl und mit Begeisterungsfähigkeit wieder zu klingendem Leben erweckt. Das außergewöhnlich reichhaltige Notenarchiv des Musizierkreises erweist sich als regelrechte Schatzkammer, wenn es darum geht, neben den bekannten Namen wie Strauß und Lincke immer wieder auch fast vergessene Komponisten zu präsentieren. Dazu gehörte in diesem Jahr beispielsweise Ludwig Siede mit seinem Stadion-Marsch oder Oskar Fetras mit seinem sehnsuchtsvoll gefärbten Walzer "Mondnacht auf der Alster".
Schwelgerische Romanze
Daneben aber hatte auch in diesem Jahr die Familie des Walzerkönigs erheblichen Anteil an der Vortragsfolge. So war Johann Strauß nicht nur mit der eröffnenden Polka vertreten, sondern auch mit seiner schwelgerischen Romanze für Cello solo "Dolci pianti", die Ulrike Gossel mit einschmeichelnder Tongebung spielte.
Überzeugende Solisten
Das vielleicht anspruchsvollste Werk des Nachmittags war zudem die Polka Mazur "Die Libelle" aus der Feder von Josef Strauß, die der Musizierkreis mit abgerundetem Klang zum Erlebnis werden ließ.Auch in diesem Jahr bot die Kaffeehausmusik neben Ulrike Gossel wieder weiteren Instrumentalisten aus den Reihen des Orchesters die Gelegenheit, sich solistisch sehr überzeugend zu präsentieren. Das galt für Daniel Härich auf der Posaune mit einer Humoreske von Paul Lincke ebenso wie für Beatrix Seidlitz mit der berühmten Meditation aus der Oper "Thais" von Jules Massenet. Einschmeichelnd von Danielle Maheux interpretiert: das Solo "Gabriels Oboe" aus Ennio Morricones berühmter Filmmusik zu "Mission".