Sie ist fraglos einer der interessantesten Entdeckungen in der Kunstszene der Region in den letzten Jahren - Marina Abramova.
Als Autodidaktin hat sich Abramova, die 1988 in Moskau geboren wurde und seit einigen Jahren im Coburger Land wohnt, im scheinbar kleinen Format und mit den äußerlich einfachen Mitteln des Aquarells eine ganz eigene Ausdruckswelt geschaffen. Jetzt ist sie erstmals im Kunstverein Coburg mit einer eigenen Ausstellung zu erleben.


Anspielung auf Aldous Huxley

"Schöne neue Welt" lautet das Motto der Präsentation, die im Studio parallel zur großen Ausstellung der Sommerakademie gezeigt wird.
"Schöne neue Welt" - das lässt natürlich unvermeidlich an Aldous Huxley und seinen scharfsinnig zukunftskritischen Roman gleichen Titels denken. Marina Abramova aber will ihre Arbeiten ganz bewusst nicht als Kommentar zu Huxley verstanden wissen. Der Betrachter solle sich lieber seine eigene Meinung bilden, sagt die Künstlerin, die sich ausschließlich im Medium Aquarell ausdrückt.


Prägnante Details

Marina Abramova beweist in ihren oftmals großformatigen Arbeiten einen präzisen Blick für prägnante Details und für die widersprüchlichen Dinge, die die Welt heute prägen. In einer Welt der Windräder sind Bäume fast schon zu exotischen Gästen geworden.


In Abramovas bildnerischen Welten greifen riesige Bagger resolut zu. Bohren sich unaufhaltsam ins Erdreich. Gigantische Containerschiffe sind ebenso zu sehen wie Hochhäuser, die mit ihren monotonen Fensterfronten zum Symbol der Anonymität werden.


Intensiver Ausdruck

Unverkennbar in der Handschrift werden ihre Aquarelle dadurch, dass sie den Farbauftrag immer wieder kombiniert mit klar konturierenden schwarzen Linien. Das gibt ihren Blättern Prägnanz und intensiven Ausdruck. So schärft sie den Blick für die Wirklichkeit, ohne plakativ zu werden.



Rund um die Ausstellungen im Kunstverein

Marina Abramova wurde 1988 in der Nähe von Moskau geboren, Studium der Werkstoffwissenschaften in Moskau und Freiberg, Dozentin an der Universität Dresden. Seit 2015 freiberufliche Künstlerin mit Sitz in Untersiemau. Meisterklassen unter anderem bei Joseph Zbukvic, Sergei Kurbatov und Miguel Linares Rios. Sie wurde bei der Coburger Sommerakademie 2016 mit dem Preis Blau-Orange geehrt.

Ausstellung I "Schöne neue Welt" - Marina Abramova, Aquarelle (Studioausstellung Kunstverein Coburg, Eröffnung: Samstag, 16 Uhr; Laudatio: Thomas Schmalz, Geschäftsführer Studentenwerk Freiberg/Mittweida; musikalische Umrahmung: VHS-Chor Coburg unter Leitung von Angela Züger; bis 3. Juni)

Ausstellung II Coburger Sommerakademie - Teilnehmer und Dozenten stellen aus (Begrüßung: Joachim Goßlar; Kunstverein Coburg, Eröffnung: Samstag, 16 Uhr; bis 3. Juni)

Öffnungszeiten Pavillon des Kunstvereins Coburg - Dienstag bis Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag 10 bis 12.30 und 14 bis 17 Uhr