Wer demnächst ein Schreiben der Gemeinde Lautertal bekommt, sollte sich den Briefkopf einmal genauer ansehen. Er ist neu. Lautertal hat sich ein so genanntes Corporate Design gegeben. Die Kommune will sich nach innen und außen einheitlich präsentieren und suchte dafür die Hilfe von Profis.
"Wir mussten das natürlich ausschreiben", sagt Bürgermeister Sebastian Straubel (CSU). Und: "Ich freue mich, dass wir den Auftrag dann an ein heimisches Unternehmen vergeben konnten." Den Zuschlag erhielt das Büro Webdesign-Coburg mit Sitz in Lautertal. Die Inhaber Kerstin und Klaus Kummert hatten den Auftrag, ein Logo zu entwerfen, das künftig einheitlich verwendet werden kann. "Wir hatten unterschiedliche Darstellungen auf Flyern, unsere Anzeigen sahen in einer Zeitung so und in einer anderen etwas anders aus, die Jugendpflege hatte wieder ihr eigenes Logo und so weiter", erklärt der Bürgermeister.


Reichlich Vorarbeit

Wie viel Arbeit dahinter steckt, dass die Präsentation jetzt so aussieht, wie sie aussieht, beschreiben Klaus und Kerstin Kummert. Begonnen hat alles im vergangenen Sommer, nachdem die Gemeinde dem Büro den Auftrag erteilt hatte. Ehe die ersten Entwürfe gestaltet werden konnten, standen die Lautertaler Bürger im Mittelpunkt. Schließlich sollen sie sich mit dem neuen Symbol identifizieren, das sich die Gemeinde gibt.
"Wir haben nach Merkmalen gesucht, die Lautertal repräsentieren", beschreibt Kerstin Kummert den ersten Schritt. Eine Stoffsammlung wurde erstellt. "Dabei haben wir uns gefragt, woran macht eigentlich der Einzelne Lautertal fest?", erklärt Klaus Kummert. Die Gerichtslinde in Unterlauter kam ebenso in die Stoffsammlung wie die Kapelle in Tiefenlauter oder der Skilift in Neukirchen. Im Gespräch mit Bürgern aller Altersklassen und Schichten stellte sich für die Designer immer deutlicher heraus, dass die Natur, in die die Ortsteile eingebettet sind, für die Lautertaler eine große Bedeutung hat. Ebenso der Zusammenhalt in der Gemeinde und die Familie - wieder eingebunden in eine Wohnwelt, die von der Natur geprägt ist.
Diese Ergebnisse ihrer Umfrage sollten in das Logo einfließen. Als Basis diente ein Foto, das Lautertal vom Süden aus zeigt. Für das Logo blieben davon zwei geschwungene grüne Linien übrig, die die Rücken der Langen Berge symbolisieren. Gegenüber zeigt ein weiterer grüner Schwung den Lauterberg an. Geschwungen und sich verjüngend symbolisiert dazwischen eine blaue Linie den Fluss Lauter und die Dynamik der Gemeinde.


Mein Lautertal

Über den Hügeln und dem Fluss stehen die Worte "Gemeinde Lautertal". Lautertal ist besonders groß im Schrifttyp Futura gedruckt, denn darum geht es schließlich. Das Wort Gemeinde ist ein wenig kleiner gedruckt. Allerdings sind die vier Buchstaben in der Mitte nicht schwarz gedruckt, wie der gesamte Schriftzug, sondern nehmen das Grün der Berglinien und des Gemeindewappens auf. Der Betrachter liest so auf den zweiten Blick "mein Lautertal". Ein Wink mehr in Richtung Identifikation der Bürger mit ihrer Heimatgemeinde. Abgerundet wird das ganze Bild durch den Slogan "unser Tal, dein Zuhause". Mehr Heimatverbundenheit lässt sich kaum auf so wenig Raum unterbringen.
"Der Gemeinderat war sofort von diesem Entwurf begeistert, der zusammen mit einigen weiteren vorgelegt worden war", sagt Sebastian Straubel. Zweiter Bürgermeister Martin Rebhan (SPD) gibt ihm Recht: "Der Beschluss fiel einstimmig", sagt er. Trotzdem wurde noch eine Weile diskutiert, wie beide einräumen. Dabei sei es aber nicht um den einmütig als gelungen eingeschätzten Entwurf für das neue Logo gegangen. Vielmehr sei man sich nicht gleich einig gewesen, ob das Gemeindewappen mit ins Logo aufgenommen werden soll oder nicht. Und als die Entscheidung dafür gefallen war, musste noch einmal diskutiert werden, um eine Entscheidung herbeizuführen, wo es im Logo platziert werden sollte. Jetzt steht es links oben und alle waren sich einig, dass es dort gut hinpasst.
Das neue Logo wird künftig Briefbögen, Flyer, Anzeigen, Kleidungsstücke und Fahrzeuge zieren. "Wir werden jetzt nicht gleich alles wegschmeißen, aber so nach und nach, wird das neue, alle alten Symbole verdrängen", erklärt Straubel. Wichtig sei ihm vor allem gewesen, dass die neue Darstellung nach außen fertig wird, ehe die Gemeinde in die Werbung für das Jubiläum geht, das im Juni 2019 gefeiert wird: 50 Jahre Großgemeinde.