Mundart ist ein Stück Heimat. "Sie stiftet Identität und ist damit ein hohes Kulturgut", sagt Harald Tischer, der Ehrenvorsitzende des Heimatvereins Rödental. Um die Kultur zu pflegen, veranstaltet der Heimatverein jedes Jahr seinen Mundartabend. Heuer stand die Veranstaltung unter dem Motto "Neues wagen und Tradition wahren." Das Konzept ging auf: Über 200 Gäste kamen in den neu renovierten Rathaussaal und amüsierten sich köstlich über die Geschichten, Anekdoten, Reime und Witze. Spontaner und begeisterter Applaus war der Lohn für die Akteure.
Mit von der Partei waren die Gardetänzerinnen der SG Rödental, das Tanzmariechen Mia Bauer und als Gastbeitrag der Opernsänger Bernhard Maxara. Elf Akteure aus Rödental und Sonneberg gaben Selbstgereimtes zum Besten. Es war eine Hommage auf die Heimat, die Wälder und die Wiesen. Die Redner erzählten in lustiger und ironischer Weise aus dem Alltag, von Urlaubsreisen und sie lobten die typische Küche und die "Klüeß am Sunntig".
Apropos Küche: Die besten "Broudwörscht" gibt es sowieso nur in Neustadt. Zumindest nach Meinung von Martin Stingl, der mit seinen "Haderlumpen" das deftige regionale Essen besang. Bei der Band handelt es um drei Musiker, die sich laut Stingl vor 27 Jahren gegründet haben: "Wir trafen uns nach der Grenzöffnung mit unseren Akkordeons unter dem Arm zufällig in einem Gasthaus in Heubisch." Stingl, Wolf-Jürgen Orban (Suhl) und Karl Horner hoben die "Die fidelen Haderlumpen" aus der Taufe und traten gemeinsam einige Jahre auf. Nach 18 Jahren Pause, erzählte Stingl, haben sich die drei Musiker nun wiedergefunden. Da sie mittlerweile in die Jahre gekommen seien, sei der Bandname in "Die alten Haderlumpen" umbenannt worden. Im Wechsel mit den amüsanten Wortbeiträgen erfreuten sie mit Musik und Gesang das Publikum. Aus dem legendären Song von Udo Lindenberg "Sonderzug nach Pankow" wurde ein "Ticket nach Neuhaus." Stingl besang die liebe Not am Kartenautomaten der Deutschen Bundesbahn. Stingl pflegt den Dialekt übrigens mit Leidenschaft und begründete dies so: "Für vieles gibt es im Hochdeutschen nicht die passenden Worte. Es lässt sich im Dialekt einfach besser ausdrücken."
Ebenfalls intensiv mit der heimischen Sprache beschäftigt sich ein Rödentaler Urgestein: Hans-Joachim Lieb. "Für den Dialekt braucht es keine Norm und keine Rechtschreibreform," sagte er. Lieb erzählte zum Beispiel in heiterer Weise von einer Stammtischrunde und der anschließenden Alkoholkontrolle durch die Polizeibeamten. Harald Tischer sorgte mit seinen Erlebnissen aus der Badewanne für schallendes Gelächter.
Wie Harald Tischer berichtete, wurde der Mundartabend vor gut 50 Jahren ins Leben gerufen. Als Flüchtlinge aus Schlesien, Ost- und Westpreußen in die Region kamen und ihren Dialekt mitbrachten, sei die Idee zum Mundartabend entstanden. So gibt es zum Beispiel auch immer Beiträge in schlesischen Dialekt zu hören. Seit der Öffnung der innerdeutschen Grenze, erklärte Tischer, wirkt auch der Mundartkreis Sonneberg mit. "Von der Steinach bis nach Meiningen sprechen wir alle itzgründisch", erklärte der Ehrenvorsitzende des Heimatvereins. Lediglich in kleinen Nuancen unterscheide sich die Sprache. Leider gehe der Dialekt immer mehr verloren, bedauerte Tischer. "Man spricht heute eine Umgangssprache." Diese sei aber nicht zu verwechseln mit der ursprünglichen Mundart. Typisch für die Region sei das rollende R und das tiefe ausgesprochene A. Eine
Besonderheit seien die Neustadter - denn diese würden gleich zweimal ein tiefes A betonen: "Neustodto." Doch Nuancen hin oder her: Für den Schirmherrn, Rödentals Bürgermeister Marco Steiner (Freie Wähler) bot der renovierte Rathaussaal den perfekten Rahmen für die Veranstaltung: "Es war unser oberstes Ziel den Saal vermehrt für kulturelle Veranstaltungen zu nutzen."
Mit von der Partei waren die Gardetänzerinnen der SG Rödental, das Tanzmariechen Mia Bauer und als Gastbeitrag der Opernsänger Bernhard Maxara. Elf Akteure aus Rödental und Sonneberg gaben Selbstgereimtes zum Besten. Es war eine Hommage auf die Heimat, die Wälder und die Wiesen. Die Redner erzählten in lustiger und ironischer Weise aus dem Alltag, von Urlaubsreisen und sie lobten die typische Küche und die "Klüeß am Sunntig".
Apropos Küche: Die besten "Broudwörscht" gibt es sowieso nur in Neustadt. Zumindest nach Meinung von Martin Stingl, der mit seinen "Haderlumpen" das deftige regionale Essen besang. Bei der Band handelt es um drei Musiker, die sich laut Stingl vor 27 Jahren gegründet haben: "Wir trafen uns nach der Grenzöffnung mit unseren Akkordeons unter dem Arm zufällig in einem Gasthaus in Heubisch." Stingl, Wolf-Jürgen Orban (Suhl) und Karl Horner hoben die "Die fidelen Haderlumpen" aus der Taufe und traten gemeinsam einige Jahre auf. Nach 18 Jahren Pause, erzählte Stingl, haben sich die drei Musiker nun wiedergefunden. Da sie mittlerweile in die Jahre gekommen seien, sei der Bandname in "Die alten Haderlumpen" umbenannt worden. Im Wechsel mit den amüsanten Wortbeiträgen erfreuten sie mit Musik und Gesang das Publikum. Aus dem legendären Song von Udo Lindenberg "Sonderzug nach Pankow" wurde ein "Ticket nach Neuhaus." Stingl besang die liebe Not am Kartenautomaten der Deutschen Bundesbahn. Stingl pflegt den Dialekt übrigens mit Leidenschaft und begründete dies so: "Für vieles gibt es im Hochdeutschen nicht die passenden Worte. Es lässt sich im Dialekt einfach besser ausdrücken."
Ebenfalls intensiv mit der heimischen Sprache beschäftigt sich ein Rödentaler Urgestein: Hans-Joachim Lieb. "Für den Dialekt braucht es keine Norm und keine Rechtschreibreform," sagte er. Lieb erzählte zum Beispiel in heiterer Weise von einer Stammtischrunde und der anschließenden Alkoholkontrolle durch die Polizeibeamten. Harald Tischer sorgte mit seinen Erlebnissen aus der Badewanne für schallendes Gelächter.
Wie Harald Tischer berichtete, wurde der Mundartabend vor gut 50 Jahren ins Leben gerufen. Als Flüchtlinge aus Schlesien, Ost- und Westpreußen in die Region kamen und ihren Dialekt mitbrachten, sei die Idee zum Mundartabend entstanden. So gibt es zum Beispiel auch immer Beiträge in schlesischen Dialekt zu hören. Seit der Öffnung der innerdeutschen Grenze, erklärte Tischer, wirkt auch der Mundartkreis Sonneberg mit. "Von der Steinach bis nach Meiningen sprechen wir alle itzgründisch", erklärte der Ehrenvorsitzende des Heimatvereins. Lediglich in kleinen Nuancen unterscheide sich die Sprache. Leider gehe der Dialekt immer mehr verloren, bedauerte Tischer. "Man spricht heute eine Umgangssprache." Diese sei aber nicht zu verwechseln mit der ursprünglichen Mundart. Typisch für die Region sei das rollende R und das tiefe ausgesprochene A. Eine
Besonderheit seien die Neustadter - denn diese würden gleich zweimal ein tiefes A betonen: "Neustodto." Doch Nuancen hin oder her: Für den Schirmherrn, Rödentals Bürgermeister Marco Steiner (Freie Wähler) bot der renovierte Rathaussaal den perfekten Rahmen für die Veranstaltung: "Es war unser oberstes Ziel den Saal vermehrt für kulturelle Veranstaltungen zu nutzen."