Eine Schale voll brauner Champignons und ein Bund grüner Spargel liegen nach Ladenschluss in der Gemüseabteilung eines Coburger Supermarkts. Das Gemüse sieht noch einwandfrei aus und schmeckt sicher noch vorzüglich, darf allerdings nicht mehr verkauft werden und müsste laut Verordnung weggeworfen werden. Auf diese Art und Weise werden in Deutschland laut einer Statistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft jährlich 550.000 Tonnen Lebensmittel verschwendet, nimmt man die Privathaushalte, die Industrie und Großverbraucher wie Kantinen und Gaststätten dazu, sind es sogar elf Millionen Tonnen.
Damit das nicht so bleiben muss, entstand im Jahr 2012 in Berlin die Initiative "FoodSharing". Die Idee dahinter: Noch genießbare, aber nicht mehr benötigte oder zum Verkauf nicht mehr zulässige Lebensmittel werden in frei zugänglichen Fair-Teilern zur kostenlosen Mitnahme angeboten. Seitdem sind schon etliche Tonnen Lebensmittel vor der Entsorgung gerettet worden - genau wie auch Champignons und der Spargel aus dem Coburger Supermarkt. Statt in die Mülltonne wandern die zusammen mit vielen weiteren Leckereien in den am Mittwoch offiziell eingeweihten Fair-Teiler im Stadtbüro der Diakonie Coburg.
Die beiden FoodSharing-Botschafterinnen Julia Quillmann und Leonie Scharf haben das Gemüse gerettet. Sie sind es auch gewesen, die die FoodSharing-Bewegung nach Coburg gebracht haben. "Wir haben gehört, dass in anderen Städten Lebensmittel erfolgreich gerettet werden und deshalb wollten wir das auch hier etablieren", erzählt Julia Quillmann. In mehreren Treffen der Transition-Initiative Coburg sei die Idee schließlich gereift und weiter ausgearbeitet worden. So habe man sich darauf geeinigt, aus den verschiedenen Angeboten zur Lebensmittelrettung die FoodSharing-Initiative als geeignete Plattform auszuwählen. "Das FoodSharing ist systematisch gut geregelt, deshalb können wir auch super auf die Erfahrungen aus anderen Städten zurückgreifen", erklärt sie. Der erste Fair-Teiler sei dann vor der WG der beiden Studentinnen entstanden. In einer Kiste vor der Tür und in einem Kühlschrank seien die Lebensmittel gesammelt worden. "Das wurde super angenommen - so schnell wie die Kiste gefüllt war, war sie auch wieder leer", erzählt Julia Quillmann.
Stefan Kornherr, Leiter der Coburger Bezirksstelle der Diakonie, freut sich sehr darüber, dass im Stadtbüro ein weiterer Fair-Teiler entstanden ist, denn die Lebensmittelverschwendung sei nicht nur aus ökologischer Sicht ein Problem. "In anderen Ländern müssen Menschen hungern und hierzulande werden einwandfreie Lebensmittel weggeschmissen, nur weil sie nicht der Norm entsprechen - das ist moralisch nicht vertretbar", erklärt er. Im ersten Fair-Teiler der Studentinnen habe sich nicht nur jeder etwas aus der Kiste nehmen dürfen, sondern auch jeder überflüssige Lebensmittel abgeben können. Im Fair-Teiler im Stadtbüro solle es aber anders laufen. "Nur, wer sich auf der Internetseite als offizieller Abholer registriert hat, darf Lebensmittel in unserem Fair-Teiler bringen - sonst wird das irgendwann womöglich zu unübersichtlich", erklärt er.
"Die Registrierung ist ganz einfach: Man liest sich auf der Internetseite Informationsmaterial durch, macht dann ein Quiz und wenn man das bestanden hat, trägt man sich für seinen Bezirk ein und bekommt einen Ausweis", erklärt Julia Quillmann. Dann gehe es mit erfahrenen Abholern zu Betrieben, bevor man dann selbst loslegen könne. Ein bis zwei Abholungen in drei Coburger Betrieben gebe es derzeit. "Wir würden uns wünschen, dass sich noch mehr Abholer für unseren Bezirk melden würden - gerade in den Semesterferien, wenn wir in der Heimat sind, wird es sonst eng", erklärt Julia Quillmann.
Dank des Engagements der beiden FoodSharing-Botschafterinnen landen die Champignons und der Spargel nicht im Müll, sondern auf dem Teller von Teresa Falter. "Mit meinen Freunden mach' ich demnächst Pizza, die belege ich unter anderem mit den Pilzen. Und aus dem Spargel mache ich mir einen leckeren Spargel-Erdbeer-Salat", erzählt sie. Vom FoodSharing-Konzept sei sie begeistert. "Es ist Wahnsinn, wie viele einwandfreie Lebensmittel jährlich verschwendet werden und ich finde es gut, dass was dagegen gemacht wird", erklärt sie. Am Ende habe das Konzept sowohl für die Geschäfte als auch für den Verbraucher Vorteile: "Die Läden müssen sich nicht um die Entsorgung der Lebensmittel kümmern und der Verbraucher hat die Möglichkeit, kostenlose Lebensmittel zu bekommen und trotz geringer finanzieller Mittel mal was Neues auszuprobieren."
Damit das nicht so bleiben muss, entstand im Jahr 2012 in Berlin die Initiative "FoodSharing". Die Idee dahinter: Noch genießbare, aber nicht mehr benötigte oder zum Verkauf nicht mehr zulässige Lebensmittel werden in frei zugänglichen Fair-Teilern zur kostenlosen Mitnahme angeboten. Seitdem sind schon etliche Tonnen Lebensmittel vor der Entsorgung gerettet worden - genau wie auch Champignons und der Spargel aus dem Coburger Supermarkt. Statt in die Mülltonne wandern die zusammen mit vielen weiteren Leckereien in den am Mittwoch offiziell eingeweihten Fair-Teiler im Stadtbüro der Diakonie Coburg.
Zwei Frauen bringen die Bewegung nach Coburg
Die beiden FoodSharing-Botschafterinnen Julia Quillmann und Leonie Scharf haben das Gemüse gerettet. Sie sind es auch gewesen, die die FoodSharing-Bewegung nach Coburg gebracht haben. "Wir haben gehört, dass in anderen Städten Lebensmittel erfolgreich gerettet werden und deshalb wollten wir das auch hier etablieren", erzählt Julia Quillmann. In mehreren Treffen der Transition-Initiative Coburg sei die Idee schließlich gereift und weiter ausgearbeitet worden. So habe man sich darauf geeinigt, aus den verschiedenen Angeboten zur Lebensmittelrettung die FoodSharing-Initiative als geeignete Plattform auszuwählen. "Das FoodSharing ist systematisch gut geregelt, deshalb können wir auch super auf die Erfahrungen aus anderen Städten zurückgreifen", erklärt sie. Der erste Fair-Teiler sei dann vor der WG der beiden Studentinnen entstanden. In einer Kiste vor der Tür und in einem Kühlschrank seien die Lebensmittel gesammelt worden. "Das wurde super angenommen - so schnell wie die Kiste gefüllt war, war sie auch wieder leer", erzählt Julia Quillmann.Stefan Kornherr, Leiter der Coburger Bezirksstelle der Diakonie, freut sich sehr darüber, dass im Stadtbüro ein weiterer Fair-Teiler entstanden ist, denn die Lebensmittelverschwendung sei nicht nur aus ökologischer Sicht ein Problem. "In anderen Ländern müssen Menschen hungern und hierzulande werden einwandfreie Lebensmittel weggeschmissen, nur weil sie nicht der Norm entsprechen - das ist moralisch nicht vertretbar", erklärt er. Im ersten Fair-Teiler der Studentinnen habe sich nicht nur jeder etwas aus der Kiste nehmen dürfen, sondern auch jeder überflüssige Lebensmittel abgeben können. Im Fair-Teiler im Stadtbüro solle es aber anders laufen. "Nur, wer sich auf der Internetseite als offizieller Abholer registriert hat, darf Lebensmittel in unserem Fair-Teiler bringen - sonst wird das irgendwann womöglich zu unübersichtlich", erklärt er.
Wie man sich registriert
"Die Registrierung ist ganz einfach: Man liest sich auf der Internetseite Informationsmaterial durch, macht dann ein Quiz und wenn man das bestanden hat, trägt man sich für seinen Bezirk ein und bekommt einen Ausweis", erklärt Julia Quillmann. Dann gehe es mit erfahrenen Abholern zu Betrieben, bevor man dann selbst loslegen könne. Ein bis zwei Abholungen in drei Coburger Betrieben gebe es derzeit. "Wir würden uns wünschen, dass sich noch mehr Abholer für unseren Bezirk melden würden - gerade in den Semesterferien, wenn wir in der Heimat sind, wird es sonst eng", erklärt Julia Quillmann.Dank des Engagements der beiden FoodSharing-Botschafterinnen landen die Champignons und der Spargel nicht im Müll, sondern auf dem Teller von Teresa Falter. "Mit meinen Freunden mach' ich demnächst Pizza, die belege ich unter anderem mit den Pilzen. Und aus dem Spargel mache ich mir einen leckeren Spargel-Erdbeer-Salat", erzählt sie. Vom FoodSharing-Konzept sei sie begeistert. "Es ist Wahnsinn, wie viele einwandfreie Lebensmittel jährlich verschwendet werden und ich finde es gut, dass was dagegen gemacht wird", erklärt sie. Am Ende habe das Konzept sowohl für die Geschäfte als auch für den Verbraucher Vorteile: "Die Läden müssen sich nicht um die Entsorgung der Lebensmittel kümmern und der Verbraucher hat die Möglichkeit, kostenlose Lebensmittel zu bekommen und trotz geringer finanzieller Mittel mal was Neues auszuprobieren."