Die Kneippanlage im Coburger Osten wurde am Montagabend von Coburgs Stadtoberhaupt Norbert Tessmer und der Vorsitzenden des Kneipp- und Naturheilvereins, Dorothea Schaal, eröffnet. "Das Wassertretbecken in Ketschendorf ist genau die richtige Anlaufstelle für Kneippianer und solche, die es werden wollen", sagte Norbert Tessmer. Er wünsche sich, dass viele Coburger und Gäste die Möglichkeit nutzen, ihren Kreislauf anzuregen und sich zu erfrischen. Die Stadt Coburg biete im Rahmen des behördlichen Gesundheitsmanagement ihren Beschäftigten an, diese Kneippanlage zu nutzen.

Jeder soll die wohltuende Wirkung des Wassers nutzen können, war die Botschaft der Vorsitzenden Schaal. Aber: Das Wasserbecken sei neben dem Luftbad das Sorgenkind des Vereins. Sie dankte besonders dem Grünflächenamt der Stadt Coburg, das die Anlage für den Betrieb wieder in Ordnung gebracht hatte. Sie habe eine Vision, dass Coburg einmal eine Kneippstadt wird. Sie könne sich überall an geeigneten Stellen im Stadtgebiet, zum Beispiel in öffentlichen Parkanlagen oder auch beim Zentrum an der Itz rund um das Globe, solche Kneippanlagen vorstellen, sagte Schaal und fügte einen Wunsch hinzu: "Vielleicht finden sich Sponsoren, die solche Becken entstehen lassen."


Vorher am besten den Arzt fragen

"Im Zweifelsfall immer den Arzt vor der Nutzung der Kneippanlage fragen", riet Dorothea Schaal. Das Wassertreten stärke die Venen und bringe den Kreislauf in Schwung. Wichtig sei es, die Beine wie im Storchenschritt zu bewegen und die Zehen zuerst einzutauchen. Die Dauer könne jeder individuell wählen und zwar immer solange, wie man sich noch wohlfühle. "Danach nur das Wasser mit den Händen abstreifen und kein Handtuch benutzen", so der fachkundige Ratschlag. In direkter Kombination sollte das Wassertreten nicht mit dem Armbad erfolgen, informierte Schaal. Das kalte Armbad werde auch als "Tasse Kaffee der Naturheilkunde" beschrieben und sei genau das Richtige, um nach der Mittagspause wieder fit zu sein, erzählte die Vorsitzende. Denn es rege an, aber nicht auf und habe eine belebende Wirkung ohne spätere Einschlafprobleme.

Regelmäßig fährt Helga Furche mit dem Rad zum Kneippbecken zwischen Ketschendorf und Seidmannsdorf. "Ich mache es für meine Gesundheit", erzählte die Rentnerin bei der Eröffnung. Bei einer Reha-Maßnahme haben sie das Kneippen kennengelernt und da sie nun die Möglichkeit ganz in der Nähe ihrer Wohnung habe, nutze sie dieses kostenlose Angebot auch gerne. Nach dem Wassertreten heiße es, die nassen Füße kurz abstreifen und warme Socken anziehen, erzählte sie fachmännisch.