Sie arbeiten mit Kindern und mit alten Menschen, sie helfen Schlaganfallpatienten, Bewegungsmuster wieder zu erlernen, sie helfen Depressiven, mit ihrer Krankheit umzugehen. Die Einsatzbereiche von Ergotherapeuten sind vielfältig.
Entsprechend vielseitig ist die Ausbildung: Neben theoretischen Fächern wie Krankheitslehre und Arbeitsmedizin arbeiten die Schüler auch praktisch. Sie probieren zum einen handwerkliche Tätigkeiten aus wie Töpfern, Körbe flechten oder Seidenmalerei - Dinge, die auch zum Therapieangebot gehören. Gleichzeitig stellen sie selbst ihre Arbeitsmittel her, wie zum Beispiel ein Fühl-Memory, bei dem veschiedene Materialien - Sand, Körner, Perlen - an die Unterseiten von Schraubdeckeln geklebt werden. Die Deckel liegen auf dem Tisch, was drunter ist, wird lediglich ertastet.
Nach eineinhalb Jahren Schule folgt ein Praktikumsjahr, dem sich ein weiteres halbes Schuljahr anschließt. Wer möchte, kann dann noch eineinhalb Jahre berufsbegleitendes Studium anhängen und hat dann seinen Bachelor-Titel in Therapiewissenschaft. Dieser Abschluss ist mittlerweile Voraussetzung, wenn man eine Leitungsfunktion in einer Therapieeinrichtung ausüben will, sagt Schulleiterin Nicole Schuhmann.
Aber auch ohne Studium muss den Absolventen nicht bange sein: Jobangebote gebe es genügend, versichern Nicole Schuhmann und der Geschäftsführer der Medau-Schule, Peer Medau.
Mit dem Ausbildungsgang komplettiert die Medauschule ihr Angebot an therapeutischen Berufen. Angefangen hat sie mit Krankengymnastik und Tanz. Inzwischen heißt der Ausbildungsgang Physiotherapie, außerdem bietet die Medauschule seit 2001 Logopädie an.
Wer die Ausbildung machen will, muss die Mittlere Reife haben und sich einer Aufnahmeprüfung unterziehen. Mehr Informationen gibt es auf der Homepageder Medauschule.