Knut Heilmann hat eine ganze Reihe von Auszeichnungen an seinem Stand auf der Nürnberger Spielwarenmesse aufgebaut - einer der weltweit größten Schauen ihrer Art. Modell des Jahres 2017, Neukonstruktion des Jahres 2017 und dergleichen steht auf den Urkunden. Es geht um Modelleisenbahnen der Hornby Deutschland GmbH, die Heilmann als Head of Sales für Nord und Osteuropa vertritt. Eines von 15 Unternehmen aus dem Coburger Land, die bei der Messe vertreten sind.
Die Urkunden stehen vor dem eigentlichen Blickfang des Hornby-Standes, einer beeindruckenden Modelleisenbahnanlage. Die erregt auch sofort das Interesse von Landrat Michael Busch, der zusammen mit dem Leiter der Wirtschaftsförderung des Landkreises, Martin Schmitz, die regionalen Unternehmen auf der Messe besucht. "Die haben die Modellbahnfreunde aus Rödental gebaut", erklärt Heilmann. Der Landrat ist nicht der einzige, der von der Anlage fasziniert ist.
Heilmann hofft, auch heuer wieder Preise für neue Modelle von Hornby abzuräumen, "da ist auch der ICE dabei, wie er in Coburg fährt", zeigt er eines der neuen Designs. Zwei bis drei Jahre dauere es, von der Idee bis zur Auslieferung eines neuen Eisenbahnmodells, erklärt er. Diese Neuheiten machen dann den allergrößten Teil des Geschäfts aus. "Das Interesse an älteren Modellen ist fast Null", sagt er. Neben immer neuen Modellen erwarten die Kunden Zuverlässigkeit, Berechenbarkeit und Ehrlichkeit, ist Heilmann überzeugt. Mit diesen Eigenschaften will er für Hornby punkten.
Wartet Hornby noch darauf, ist die erste Auszeichnung der Messe bei Haba aus Bad Rodach schon da. Mit der Kullerbü Spielbahn Parkhaus wurde das Unternehmen Sieger im Toy Award 2018 in der Kategorie "Baby & Infant". Das System ist unverwechselbar von hohem Spielwert und von guter Qualität - Gründe genug für eine Auszeichnung. Wo Haba jedoch das stärkste Wachstum verzeichnet, das ist beim ganz "normalen" Gesellschaftsspiel. Michael Hopf von Haba sieht hier einen Trend weg vom Digitalen: "Die Leute haben Sehnsucht nach gesellschaftlichen Kontakten". Wirklich etwas zu tun, nicht nur virtuell, werde wieder stärker nachgefragt.
Dass Kunden auch beim Einkauf, nicht ausschließlich auf Digitalisierung abfahren, stellt Uwe Beyer von der Geschäftsleitung der Rödental Götz Puppenmanufaktur fest. "Online und stationär, man muss auf beiden Klavieren spielen", sagt er. Vielen Kunden sei noch immer das Einkaufserlebnis wichtig. Sie wollen Dinge in die Hand nehmen können, ehe sie sich für den Kauf entscheiden.
Dass Götz vor mittlerweile 17 Jahren die Produktion in Rödental eingestellt hat, betrachtet Beyer heute ohne Wehmut. Im Gegenteil: "Wir haben in den vergangenen zehn Jahren unseren Umsatz verdreifacht." Die Abhängigkeit von Einkaufsverbänden sei heute kein Druckmittel mehr. Große Kunden werden von Götz-Herstellern direkt aus Fernost beliefert. Um kleinere kümmert sich das Unternehmen vom Sitz in Rödental aus. Beyer sieht Götz als Nischenhersteller direkt für den gehobenen Fachhandel. Die teuerste Puppe aus dem Sortiment der Manufaktur steht für 99 Euro in den Regalen der belieferten Geschäfte.
Was die Andreas Weichelt GmbH mit zur Messe gebracht hat, muss keine virtuelle Konkurrenz fürchten. Es sind Elemente für Spielecken in Kindergärten, Horts und ähnlichen Einrichtungen. "Für den direkten Verkauf lohnt sich der Aufwand mit der Messe für uns nicht unbedingt. Es sind vor allem die Messegespräche, die mir sehr wichtig sind", erklärt Andreas Weichelt seine Gründe, warum er mit einem kleinen Stand vertreten ist. Er überlegt, ob er nicht künftig nur alle zwei Jahre an der Messe teilnimmt, um zu präsentieren, was mit etwa 30 Beschäftigten in Ahorn produziert wird.
Es es hat nach wie vor Vorteile, im Coburger Land zu produzieren, bestätigt Katja Bätz von der Hermann Bätz GmbH & Co. KG in Untersiemau. Das Unternehmen stellt neben Gestellen für die Polstermöbelbranche auch hochwertige Holzspielwaren her. Wie bei Möbeln spielen auch bei den Spielwaren die Einkaufsverbände ihre Marktmacht gern aus. Unter diesem Druck wird es schwer, in Deutschland noch rentabel zu produzieren. Doch wenn es darum geht, schnell große Stückzahlen herzustellen und zu liefern, spielt der Standort seine Stärken aus.
Die verkürzte Messedauer in Nürnberg (31. Januar bis 4. Februar) erhöht zwar den Druck für die Einkäufer, die möglichst viele Stände besuchen wollen. Für die Aussteller reduziert sich dafür der Zeitaufwand für die Messe.
Die Urkunden stehen vor dem eigentlichen Blickfang des Hornby-Standes, einer beeindruckenden Modelleisenbahnanlage. Die erregt auch sofort das Interesse von Landrat Michael Busch, der zusammen mit dem Leiter der Wirtschaftsförderung des Landkreises, Martin Schmitz, die regionalen Unternehmen auf der Messe besucht. "Die haben die Modellbahnfreunde aus Rödental gebaut", erklärt Heilmann. Der Landrat ist nicht der einzige, der von der Anlage fasziniert ist.
Heilmann hofft, auch heuer wieder Preise für neue Modelle von Hornby abzuräumen, "da ist auch der ICE dabei, wie er in Coburg fährt", zeigt er eines der neuen Designs. Zwei bis drei Jahre dauere es, von der Idee bis zur Auslieferung eines neuen Eisenbahnmodells, erklärt er. Diese Neuheiten machen dann den allergrößten Teil des Geschäfts aus. "Das Interesse an älteren Modellen ist fast Null", sagt er. Neben immer neuen Modellen erwarten die Kunden Zuverlässigkeit, Berechenbarkeit und Ehrlichkeit, ist Heilmann überzeugt. Mit diesen Eigenschaften will er für Hornby punkten.
Gesellschaftsspiel stark
Wartet Hornby noch darauf, ist die erste Auszeichnung der Messe bei Haba aus Bad Rodach schon da. Mit der Kullerbü Spielbahn Parkhaus wurde das Unternehmen Sieger im Toy Award 2018 in der Kategorie "Baby & Infant". Das System ist unverwechselbar von hohem Spielwert und von guter Qualität - Gründe genug für eine Auszeichnung. Wo Haba jedoch das stärkste Wachstum verzeichnet, das ist beim ganz "normalen" Gesellschaftsspiel. Michael Hopf von Haba sieht hier einen Trend weg vom Digitalen: "Die Leute haben Sehnsucht nach gesellschaftlichen Kontakten". Wirklich etwas zu tun, nicht nur virtuell, werde wieder stärker nachgefragt.Dass Kunden auch beim Einkauf, nicht ausschließlich auf Digitalisierung abfahren, stellt Uwe Beyer von der Geschäftsleitung der Rödental Götz Puppenmanufaktur fest. "Online und stationär, man muss auf beiden Klavieren spielen", sagt er. Vielen Kunden sei noch immer das Einkaufserlebnis wichtig. Sie wollen Dinge in die Hand nehmen können, ehe sie sich für den Kauf entscheiden.
Dass Götz vor mittlerweile 17 Jahren die Produktion in Rödental eingestellt hat, betrachtet Beyer heute ohne Wehmut. Im Gegenteil: "Wir haben in den vergangenen zehn Jahren unseren Umsatz verdreifacht." Die Abhängigkeit von Einkaufsverbänden sei heute kein Druckmittel mehr. Große Kunden werden von Götz-Herstellern direkt aus Fernost beliefert. Um kleinere kümmert sich das Unternehmen vom Sitz in Rödental aus. Beyer sieht Götz als Nischenhersteller direkt für den gehobenen Fachhandel. Die teuerste Puppe aus dem Sortiment der Manufaktur steht für 99 Euro in den Regalen der belieferten Geschäfte.
Alles für die Spielecke
Was die Andreas Weichelt GmbH mit zur Messe gebracht hat, muss keine virtuelle Konkurrenz fürchten. Es sind Elemente für Spielecken in Kindergärten, Horts und ähnlichen Einrichtungen. "Für den direkten Verkauf lohnt sich der Aufwand mit der Messe für uns nicht unbedingt. Es sind vor allem die Messegespräche, die mir sehr wichtig sind", erklärt Andreas Weichelt seine Gründe, warum er mit einem kleinen Stand vertreten ist. Er überlegt, ob er nicht künftig nur alle zwei Jahre an der Messe teilnimmt, um zu präsentieren, was mit etwa 30 Beschäftigten in Ahorn produziert wird.Es es hat nach wie vor Vorteile, im Coburger Land zu produzieren, bestätigt Katja Bätz von der Hermann Bätz GmbH & Co. KG in Untersiemau. Das Unternehmen stellt neben Gestellen für die Polstermöbelbranche auch hochwertige Holzspielwaren her. Wie bei Möbeln spielen auch bei den Spielwaren die Einkaufsverbände ihre Marktmacht gern aus. Unter diesem Druck wird es schwer, in Deutschland noch rentabel zu produzieren. Doch wenn es darum geht, schnell große Stückzahlen herzustellen und zu liefern, spielt der Standort seine Stärken aus.
Die verkürzte Messedauer in Nürnberg (31. Januar bis 4. Februar) erhöht zwar den Druck für die Einkäufer, die möglichst viele Stände besuchen wollen. Für die Aussteller reduziert sich dafür der Zeitaufwand für die Messe.