- Coburg: Kultkneipe "The Hungry Highlander" macht nach 25 Jahren zu
- "Entscheidung unumgänglich": Bereits Mitte Dezember ist für immer Schluss
- "Der perfekte Sturm": Mehrere Faktoren haben zum Entschluss des Wirtes geführt
- "Lassen wir es noch einmal krachen": Gastronom kündigt große Abschiedsfeier an
Die beliebte Kneipe "The Hungry Highlander" in der Coburger Steingasse muss nach 25 Jahren schließen. Wie der Wirt der Kult-Institution, John Holmes, gegenüber inFranken.de erklärt, sehe er keine Perspektive mehr für den Weiterbetrieb.
"Arbeite mich kaputt": Coburger Wirt nennt Gründung für Schließung von Kultkneipe
"Seit Corona losgegangen ist, arbeite ich mich kaputt und das für nichts", so der Gastronom, der ursprünglich aus Schottland stammt. Mit dem Streit zwischen Holmes und dem Vermieter der Räumlichkeiten, der Anfang des Jahres sogar zu einem Gerichtsverfahren geführt hatte, habe die Schließung aber nichts zu tun, betont der Wirt.
Stattdessen hätten ihm andere Faktoren das Leben als Betreiber des "Hungry Highlander" zunehmend schwer gemacht. "Ein Problem sind die explodierenden Kosten, besonders im Energiebereich", sagt Holmes. "Für den Winter sehe ich da etwas Düsteres auf uns zukommen."
Gleichzeitig hätten die Menschen ihr "Fortgehverhalten grundlegend geändert". So kämen viele seiner Kunden und Kundinnen zwar noch zum Essen in den "Highlander", immer seltener aber blieben sie im Anschluss noch länger, um Getränke zu konsumieren - eine wichtige Einnahmequelle für die Kultkneipe.
"Werden einander nicht vergessen": "The Hungry Highlander"-Chef mit emotionalem Statement
"Die letzte Runde fehlt", sagt Holmes mit einem gequält klingenden Lachen. Auch der Mindestlohn habe seinen Anteil zur Schließung beigetragen. "Er ist ein echter Killer für die Gastronomie und kam genau zum falschen Zeitpunkt. Es war sozusagen der perfekte Sturm."
Deshalb habe er sich entschieden, seine Kneipe bereits am 17. Dezember 2022 das letzte Mal zu öffnen. Kommende Woche wolle er Insolvenz anmelden. Vor einem Statement am Mittwochnachmittag in den sozialen Netzwerken hätten nur wenige Stammkunden und -Kundinnen von der bevorstehenden Schließung gewusst. "Das musste rechtlich erst alles geklärt werden", so Holmes.
Wie es weitergeht, das wisse er noch nicht. "Ich habe das Ganze noch gar nicht richtig realisiert, weil ich immer nur renne und renne. Und würde ich weitermachen, wäre das gesundheitlich schwierig. Ich bin ziemlich am Ende", sagt der 57-Jährige ganz offen. Am letzten Tag soll es eine Abschiedsparty im "The Hungry Highlander" in Coburg geben. "Wir werden einander nicht vergessen", verspricht der Wirt in einem emotionalen Statement. "Lassen wir es nochmal richtig krachen!", so seine Aufforderung.
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