Es war eine ungewöhnliche Vermisstenanzeige, die Anfang Juni in den sozialen Netzwerken kursierte: Verzweifelt gesucht wurde nämlich kein Mensch, sondern ein Auto. "Wir haben unseren roten Ford Ka im September zum Verkauf gegeben", schilderte eine Coburgerin auf Facebook den Vorgang. Als Vermittler hatte man sich im September 2017 für einen bekannten
Gebrauchtwagenhändler in Neustadt entschieden. Dieser nahm das Auto in seine Obhut und sollte den Weiterverkauf regeln - vermutlich hat er das auch getan, denn der rote Ford Ka steht schon lange nicht mehr auf dem Firmengelände nahe des Neustadter Siemens-Kreisels. Problem allerdings: Die ursprüngliche Autobesitzerin hat nie Geld bekommen für den Ford Ka.
"Leider warten wir seit Monaten vergeblich auf unser Geld aus dem Verkauf", schrieb die Coburgerin deshalb Anfang Juni auf Facebook und startete die besagte Suchaktion. Denn weil das Autohaus keine Angaben zum Weiterverkauf machen wollte, sollte der Kontakt zum neuen Eigentümer Klarheit in die Sache bringen. Der Aufruf lautete somit: Wer kennt jemanden, der im letzten Jahr einen gebrauchten, roten Ford Ka gekauft hat? Die Coburgerin veröffentlichte dazu in den sozialen Netzwerken sogar noch Teile der Fahrgestellnummer. Und sie fügte hinzu, gehört zu haben, dass es weitere Betroffene im Raum Coburg gebe, die ebenfalls noch auf Geld vom besagten Gebrauchtwagenhändler in Neustadt warten.
Wenige Wochen später liegt zwar noch immer vieles im Dunkeln, doch seit Freitag ist zumindest klar, dass es sich nicht nur um ein paar "weitere Betroffene" handelt. In einer gemeinsamen Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Coburg ist von "weit über 200 Geschädigten" die Rede. Der Schaden belaufe sich insgesamt auf über eine Million Euro. Ob die vielen betrogenen Kunden das Geld, das ihnen zusteht, jemals noch bekommen, ist offen.
Gegen den 53 Jahre alten Betreiber des Gebrauchtwagenhandels ist deshalb auf Antrag der Staatsanwaltschaft Coburg Ende Juni ein Haftbefehl ergangen. Augenzeugen berichten dem Tageblatt, dass der Mann zunächst noch einen Fluchtversuch unternahm. Doch die Polizeibeamten konnten ihn nach einer kurzen Verfolgungsjagd trotzdem festnehmen und führten ihn schließlich in Handschellen vom Firmengelände. Mittlerweile befindet sich der 53-Jährige in einer Justizvollzugsanstalt.
Wie es in der gemeinsamen Presseerklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft heißt, laufen die Ermittlungen in diesem Fall bereits seit rund einem Jahr. Damals, im Sommer 2017, habe eine Anzeige gegen den Betreiber vorgelegen. Die Ermittlungen, die auf Betrug und Untreue laufen, wurden zunächst von der Polizei Neustadt geführt, aufgrund der Dimension aber inzwischen von der Kriminalpolizei Coburg übernommen.
Die weit über 200 Geschädigten verteilen sich nach Angaben der Polizei über das gesamte Bundesgebiet. Die Masche war offenbar immer dieselbe: Als Vermittler beim Weiterverkauf von Fahrzeugen soll er Verkaufserlöse in Teilen für sich behalten oder überhaupt nicht ausbezahlt haben. Die Kriminalpolizei Coburg spricht von "komplexen Ermittlungen".
Auf dem Firmengelände in Neustadt herrscht derweil die Ruhe nach dem Sturm. Die Polizei hatte unmittelbar nach der Verhaftung des Betreibers sicher gestellt, dass bereits auf dem Firmenareal stehende Fahrzeuge nicht mehr weiterverkauft werden können
Gebrauchtwagenhändler in Neustadt entschieden. Dieser nahm das Auto in seine Obhut und sollte den Weiterverkauf regeln - vermutlich hat er das auch getan, denn der rote Ford Ka steht schon lange nicht mehr auf dem Firmengelände nahe des Neustadter Siemens-Kreisels. Problem allerdings: Die ursprüngliche Autobesitzerin hat nie Geld bekommen für den Ford Ka.
"Leider warten wir seit Monaten vergeblich auf unser Geld aus dem Verkauf", schrieb die Coburgerin deshalb Anfang Juni auf Facebook und startete die besagte Suchaktion. Denn weil das Autohaus keine Angaben zum Weiterverkauf machen wollte, sollte der Kontakt zum neuen Eigentümer Klarheit in die Sache bringen. Der Aufruf lautete somit: Wer kennt jemanden, der im letzten Jahr einen gebrauchten, roten Ford Ka gekauft hat? Die Coburgerin veröffentlichte dazu in den sozialen Netzwerken sogar noch Teile der Fahrgestellnummer. Und sie fügte hinzu, gehört zu haben, dass es weitere Betroffene im Raum Coburg gebe, die ebenfalls noch auf Geld vom besagten Gebrauchtwagenhändler in Neustadt warten.
Wenige Wochen später liegt zwar noch immer vieles im Dunkeln, doch seit Freitag ist zumindest klar, dass es sich nicht nur um ein paar "weitere Betroffene" handelt. In einer gemeinsamen Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Coburg ist von "weit über 200 Geschädigten" die Rede. Der Schaden belaufe sich insgesamt auf über eine Million Euro. Ob die vielen betrogenen Kunden das Geld, das ihnen zusteht, jemals noch bekommen, ist offen.
Fluchtversuch ist gescheitert
Gegen den 53 Jahre alten Betreiber des Gebrauchtwagenhandels ist deshalb auf Antrag der Staatsanwaltschaft Coburg Ende Juni ein Haftbefehl ergangen. Augenzeugen berichten dem Tageblatt, dass der Mann zunächst noch einen Fluchtversuch unternahm. Doch die Polizeibeamten konnten ihn nach einer kurzen Verfolgungsjagd trotzdem festnehmen und führten ihn schließlich in Handschellen vom Firmengelände. Mittlerweile befindet sich der 53-Jährige in einer Justizvollzugsanstalt.
Erste Anzeige im Sommer 2017
Wie es in der gemeinsamen Presseerklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft heißt, laufen die Ermittlungen in diesem Fall bereits seit rund einem Jahr. Damals, im Sommer 2017, habe eine Anzeige gegen den Betreiber vorgelegen. Die Ermittlungen, die auf Betrug und Untreue laufen, wurden zunächst von der Polizei Neustadt geführt, aufgrund der Dimension aber inzwischen von der Kriminalpolizei Coburg übernommen.Die weit über 200 Geschädigten verteilen sich nach Angaben der Polizei über das gesamte Bundesgebiet. Die Masche war offenbar immer dieselbe: Als Vermittler beim Weiterverkauf von Fahrzeugen soll er Verkaufserlöse in Teilen für sich behalten oder überhaupt nicht ausbezahlt haben. Die Kriminalpolizei Coburg spricht von "komplexen Ermittlungen".
Auf dem Firmengelände in Neustadt herrscht derweil die Ruhe nach dem Sturm. Die Polizei hatte unmittelbar nach der Verhaftung des Betreibers sicher gestellt, dass bereits auf dem Firmenareal stehende Fahrzeuge nicht mehr weiterverkauft werden können