Im Hofgarten in Coburg ist am Freitag (8. August 2025) ein schwerer Unfall passiert. Ein sechsjähriges Mädchen fuhr nach Angaben der Polizei "nahezu ungebremst gegen das dort befindliche Steingeländer" und zog sich dadurch schwerste Kopfverletzungen zu. Auf Nachfrage von inFranken.de erklären die Beamten nun, wie es dem Mädchen inzwischen geht - und welche Folgen das Mädchen möglicherweise für den Rest seines Lebens zu tragen hat.
Eine Mutter war nach Angaben der Polizei mit ihren drei Kindern in der Parkanlage unterwegs. Die sechsjährige Tochter war demzufolge mit einem Kinderfahrrad unterwegs. Sie fuhr den Hofgarten hinunter "und wurde dabei immer schneller", heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Dabei verlor das Kind jedoch die Kontrolle und krachte schließlich nahezu ungebremst gegen das Steingeländer, wodurch sie sich schwer am Kopf verletzte.
Nach schwerem Fahrradunfall in Coburg: Lebenslange Folgen für Kind nicht auszuschließen
"Das war eine abschüssige Strecke, auf der das Kind einfach zu schnell geworden ist", erklärt Daniel Dressel, Hauptkommissar der Polizeiinspektion Coburg im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Verletzungen wurden demnach als lebensbedrohlich eingestuft, weshalb das Kind mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik in Erlangen geflogen wurde.
"Im ersten Moment war das Kind lebensgefährlich verletzt. Durch die schnelle, professionelle Versorgung haben wir jedoch glücklicherweise noch am selben Tag die Mitteilung erhalten, dass keine akute Lebensgefahr mehr besteht", schildert Dressel. Nichtsdestotrotz habe das Kind schwerwiegende Kopfverletzungen erlitten. Mittlerweile sei die Sechsjährige nach Nürnberg verlegt worden. Neurologische Folgen seien nach Angaben der Ärzte derzeit nicht zu erwarten.
Allerdings habe die Sechsjährige "schwerste Verletzungen an der linken Augenhöhle erlitten", so der Polizeihauptkommissar. Das Auge und der Sehnerv seien betroffen, was für das Kind lebenslange Konsequenzen haben könnte. Denn nach ärztlicher Auskunft sei nicht auszuschließen, dass das Mädchen die Sehkraft auf dem linken Auge vollständig verlieren wird, erklärt Dressel. Doch hätte man den Unfall überhaupt verhindern können?
Coburg: Polizist erklärt nach schwerem Unfall, worauf Eltern achten sollten
Im Falle des Unfalls im Coburger Hofgarten haben wohl mehrere Aspekte dazu geführt, dass das sechsjährige Mädchen schließlich so schwer verletzt wurde. "Als allererstes muss man anmerken, dass das Kind keinen Helm aufhatte", sagt der Hauptkommissar. "Das hätte in diesem Fall eventuell verhindern können, dass das Mädchen sich derart schwer verletzt." Außerdem sei das Fahrradfahren an dieser Stelle prinzipiell nicht erlaubt gewesen.
"Da machen wir uns eigentlich nichts draus, für Kinder sind das Spielgeräte. Aber dadurch, dass dort eben schon ein deutliches Gefälle herrscht, hätte man sich etwas anderes überlegen müssen. Nämlich: Passen die Fahrfähigkeiten meines Kindes denn schon zu diesen örtlichen Gegebenheiten?" Das Fahrrad sei demnach in einem technisch einwandfreiem Zustand gewesen - es habe also nicht daran gelegen, dass die Bremsen nicht funktioniert hätten.
Es sei wichtig, zu überschauen: "Schafft mein Kind das in diesem Kontext? Bin ich in der Nähe und kann eingreifen?" Dadurch könne man viele Situationen entschärfen und teilweise eben auch Unfälle verhindern. Mehr Nachrichten aus Coburg und der Region findest du in unserem Lokalressort.