Deutliche Worte am Ende des Mitgliederbriefs an die Scheuerfelder Siedler: "Sucht und findet einen neuen ersten und zweiten Vorsitzenden, denn sonst ist Schicht im Schacht und der letzte macht das Licht aus. Uns bleibt nur noch die Auflösung des Vereins!"
Vorsitzender Mathias Langbein hatte bereits länger schon angekündigt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Bei der Mitgliederversammlung im Februar konnte jedoch kein Nachfolger gewählt und der Posten des zweiten Vorsitzenden auch nicht besetzt werden. Herbert Scheurer, der seit über zehn Jahren den Verein zunächst als Vorsitzender und später als zweiter Vorsitzender geführt hat, möchte Platz machen für Jüngere. "Es sind sonst ja doch nur nur immer die gleichen, die alles machen."
Aus diesem Grund muss nun innerhalb der nächsten drei Monate eine außerordentliche Mitgliederversammlung stattfinden. Ein Termin steht noch nicht fest. Einziger Tagesordnungspunkt: Neuwahlen. Der bisherige Vorstand informierte jetzt in einem ausführlichen Schreiben über die durchaus prekäre Lage und schildert die Konsequenzen.
Sollte sich bei dieser Mitgliederversammlung erneut kein Vorsitzender und zweiter Vorsitzender aus den Reihen der Mitglieder finden, bleiben nur noch folgende Möglichkeiten:
Möglich wäre eine Fusion mit der Siedlergemeinschaft Tiefenstein. Allerdings schätzt der Vorstand die Chancen dafür eher gering ein. Zwar habe es schon Gespräche zwischen den beiden Vorständen gegeben, ausschlaggebend sei jedoch die Mitgliederanstimmung.
Auch die Fusion mit dem Obst- und Gartenbauverein oder dem Bürgerverein Scheuerfeld sei denkbar, heißt es in dem Schreiben. Wie Herbert Scheurer gegenüber dem Tageblatt sagte, sei diese Variante noch nicht näher verfolgt worden. Problem dabei seien die unterschiedlichen Verbände, denen die Vereine angehören.
Kassierer Rene Schwab fände eine solche Lösung praktikabel. "Es ist doch überall das Gleiche. Die Vereine finden keinen Nachwuchs . Die Mitglieder sterben weg. Deshalb fände ich es gut, wenn sich die Ortsvereine unter einem Dach versammeln würden." Aber dies müsste juristisch geklärt werden.
Unter Punkt drei steht die Auflösung der Siedlergemeinschaft Scheuerfeld. Für die Mitglieder bleiben dann zwei Optionen: "Alle Siedlerinnen und Siedler müssen sich dann von der Siedlergemeinschaft abmelden und könnten sich beispielsweise bei den Siedlern in Tiefenstein wieder anmelden, sofern sie einer Siedlergemeinschaft beiwohnen möchten, oder die Mitglieder können im Hauptverein des Bezirksverbandes direkt bleiben."
Bei der Auflösung der Siedlergemeinschaft geht nach dem heutigen Stand der Dinge das gesamte Vereinsvermögen an die Stadt Coburg über. Über die Höhe mag Rene Schwab nichts sagen. Es stellt sich die Frage, was aus dem Siedlerplatz und den Gebäuden wird.
Hintergrund
Die Siedlergemeinschaft Scheuerfeld hat derzeit 101 Mitglieder. Über 60 Prozent der Mitglieder sind über 60 Jahre alt.
Mitgliedsbeiträge
Jahresbeitrag Siedlergemeinschaft Scheuerfeld: 30 Euro, Zusatzbeitrag für jedes weitere Objekt: 15 Euro, Fördermitgliedschaft Siedlergemeinschaft: 13 Euro
Anmeldegebühren werden keime erhoben, ermäßigte Beiträge, sowie Familienbeiträge gibt es nicht.
Leistungen Im Mitgliedsbeitrag sind enthalten: Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung - Leistung HuG-LV, Deckungssummen: Drei Millionen Euro für Personen- und Sachschäden; 60 000 Euro für Vermögensschäden.
Der Versicherungsschutz gilt für ein Familienheim/Haus mit bis zu vier Wohnungen. (Bei vier Wohnungen muss mindestens eine Wohnung selbst bewohnt sein.) Der Versicherungsschutz besteht auch für ein unbebautes Grundstück und für eine Ferienwohnung oder für ein Wochenendhaus und für einen Schrebergarten (Versicherungsschutz nur für Objekte im Inland)
Bauherrenhaftpflichtversicherung - Deckungssummen: wie oben; Bausumme: 600 000 Euro. Zu beachten ist dabei, dass der Bauherr nur gegen Haftpflichtschäden versichert ist, die
einem Dritten, Unbeteiligten, entstehen! (Das ist keine Unfallversicherung für Helfer am Bau!) Spezial-Rechtsschutzversicherung für Haus- oder Grundbesitz (aber nur auf ein Objekt bezogen), Versicherungssumme: 500 000 Euro je Versicherungsfall. Versichert sind Rechtstreitigkeiten im Nachbarrecht sowie dinglichem Recht.
Weitere Informationen beim Verband Wohneigentum, Landesverband Bayern.
Kommentar
Fusionieren !
Es werden immer weniger Vereinsmeier geboren. Keiner möchte mehr Verantwortung übernehmen, noch dazu ehrenamtlich, ohne Gegenleistung. Und dann noch für andere... Soziale Anerkennung allein reicht schon lange nicht mehr. Und Hierarchien werden beäugt. War der Vorsitzende vor Jahren noch die Respektsperson schlechthin - egal welcher Herkunft oder welchen Rang er im beruflichen Leben hatte, Hauptsache, er hatte seine Mitglieder im Griff - wird heute schon eher mal hinterfragt, ob da nicht irgendwelche persönlichen Interessen dahinter stecken. Außerdem lassen sich Mitglieder längst nicht mehr fest im Griff halten. Dabei gehören zu einem intakten Gemeindeleben aktive Vereine und Verbände dazu. Sterben die aus, weil sich niemand mehr findet, der die pure Gemeinschaft schätzt und sich gerne dafür einsetzt und nach Kräften einbringt, wird's still in unseren Dörfern. Die Zeit für eine Veränderung ist reif. Durch geschickte Fusionen, wird bestimmt auch ein neues Vereins-Wesen geboren.
Vorsitzender Mathias Langbein hatte bereits länger schon angekündigt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Bei der Mitgliederversammlung im Februar konnte jedoch kein Nachfolger gewählt und der Posten des zweiten Vorsitzenden auch nicht besetzt werden. Herbert Scheurer, der seit über zehn Jahren den Verein zunächst als Vorsitzender und später als zweiter Vorsitzender geführt hat, möchte Platz machen für Jüngere. "Es sind sonst ja doch nur nur immer die gleichen, die alles machen."
Aus diesem Grund muss nun innerhalb der nächsten drei Monate eine außerordentliche Mitgliederversammlung stattfinden. Ein Termin steht noch nicht fest. Einziger Tagesordnungspunkt: Neuwahlen. Der bisherige Vorstand informierte jetzt in einem ausführlichen Schreiben über die durchaus prekäre Lage und schildert die Konsequenzen.
Sollte sich bei dieser Mitgliederversammlung erneut kein Vorsitzender und zweiter Vorsitzender aus den Reihen der Mitglieder finden, bleiben nur noch folgende Möglichkeiten:
Möglich wäre eine Fusion mit der Siedlergemeinschaft Tiefenstein. Allerdings schätzt der Vorstand die Chancen dafür eher gering ein. Zwar habe es schon Gespräche zwischen den beiden Vorständen gegeben, ausschlaggebend sei jedoch die Mitgliederanstimmung.
Auch die Fusion mit dem Obst- und Gartenbauverein oder dem Bürgerverein Scheuerfeld sei denkbar, heißt es in dem Schreiben. Wie Herbert Scheurer gegenüber dem Tageblatt sagte, sei diese Variante noch nicht näher verfolgt worden. Problem dabei seien die unterschiedlichen Verbände, denen die Vereine angehören.
Kassierer Rene Schwab fände eine solche Lösung praktikabel. "Es ist doch überall das Gleiche. Die Vereine finden keinen Nachwuchs . Die Mitglieder sterben weg. Deshalb fände ich es gut, wenn sich die Ortsvereine unter einem Dach versammeln würden." Aber dies müsste juristisch geklärt werden.
Unter Punkt drei steht die Auflösung der Siedlergemeinschaft Scheuerfeld. Für die Mitglieder bleiben dann zwei Optionen: "Alle Siedlerinnen und Siedler müssen sich dann von der Siedlergemeinschaft abmelden und könnten sich beispielsweise bei den Siedlern in Tiefenstein wieder anmelden, sofern sie einer Siedlergemeinschaft beiwohnen möchten, oder die Mitglieder können im Hauptverein des Bezirksverbandes direkt bleiben."
Bei der Auflösung der Siedlergemeinschaft geht nach dem heutigen Stand der Dinge das gesamte Vereinsvermögen an die Stadt Coburg über. Über die Höhe mag Rene Schwab nichts sagen. Es stellt sich die Frage, was aus dem Siedlerplatz und den Gebäuden wird.
Hintergrund
Die Siedlergemeinschaft Scheuerfeld hat derzeit 101 Mitglieder. Über 60 Prozent der Mitglieder sind über 60 Jahre alt.
Mitgliedsbeiträge
Jahresbeitrag Siedlergemeinschaft Scheuerfeld: 30 Euro, Zusatzbeitrag für jedes weitere Objekt: 15 Euro, Fördermitgliedschaft Siedlergemeinschaft: 13 Euro
Anmeldegebühren werden keime erhoben, ermäßigte Beiträge, sowie Familienbeiträge gibt es nicht.
Leistungen Im Mitgliedsbeitrag sind enthalten: Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung - Leistung HuG-LV, Deckungssummen: Drei Millionen Euro für Personen- und Sachschäden; 60 000 Euro für Vermögensschäden.
Der Versicherungsschutz gilt für ein Familienheim/Haus mit bis zu vier Wohnungen. (Bei vier Wohnungen muss mindestens eine Wohnung selbst bewohnt sein.) Der Versicherungsschutz besteht auch für ein unbebautes Grundstück und für eine Ferienwohnung oder für ein Wochenendhaus und für einen Schrebergarten (Versicherungsschutz nur für Objekte im Inland)
Bauherrenhaftpflichtversicherung - Deckungssummen: wie oben; Bausumme: 600 000 Euro. Zu beachten ist dabei, dass der Bauherr nur gegen Haftpflichtschäden versichert ist, die
einem Dritten, Unbeteiligten, entstehen! (Das ist keine Unfallversicherung für Helfer am Bau!) Spezial-Rechtsschutzversicherung für Haus- oder Grundbesitz (aber nur auf ein Objekt bezogen), Versicherungssumme: 500 000 Euro je Versicherungsfall. Versichert sind Rechtstreitigkeiten im Nachbarrecht sowie dinglichem Recht.
Weitere Informationen beim Verband Wohneigentum, Landesverband Bayern.
Kommentar
Fusionieren !
Es werden immer weniger Vereinsmeier geboren. Keiner möchte mehr Verantwortung übernehmen, noch dazu ehrenamtlich, ohne Gegenleistung. Und dann noch für andere... Soziale Anerkennung allein reicht schon lange nicht mehr. Und Hierarchien werden beäugt. War der Vorsitzende vor Jahren noch die Respektsperson schlechthin - egal welcher Herkunft oder welchen Rang er im beruflichen Leben hatte, Hauptsache, er hatte seine Mitglieder im Griff - wird heute schon eher mal hinterfragt, ob da nicht irgendwelche persönlichen Interessen dahinter stecken. Außerdem lassen sich Mitglieder längst nicht mehr fest im Griff halten. Dabei gehören zu einem intakten Gemeindeleben aktive Vereine und Verbände dazu. Sterben die aus, weil sich niemand mehr findet, der die pure Gemeinschaft schätzt und sich gerne dafür einsetzt und nach Kräften einbringt, wird's still in unseren Dörfern. Die Zeit für eine Veränderung ist reif. Durch geschickte Fusionen, wird bestimmt auch ein neues Vereins-Wesen geboren.