Susanne Bihlmaiers liebstes Werkzeug ist ihr Küchenhobel. Damit kann sie Gemüse raspeln und schnell in ein gesundes, leckeres Essen verwandeln, das auch noch die Abwehr stärkt und gegen Krebs hilft. Der Clou des Ganzen: Erkenntnisse der westlichen Schulmedizin sind in den kinderleicht nachzukochenden Rezepten gepaart mit Erfahrungen aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Auf Einladung der Coburger Aktion Lucia - gemeinsam gegen Brustkrebs - sprach Susanne Bihlmaier, Ärztin für Naturheilverfahren, TCM und Hobbyköchin, über abwehrstärkende und antikrebs-aktive Nahrungsmittel und deren Inhaltsstoffe.

Rezepte und Experten


Zusammengefasst hat sie das Ganze in ihrem Koch- und Schmökerbuch "Tomatenrot und Drachengrün", das mit Rezepten ausgestattet, Hintergrundinformationen aus beiden medizinischen Richtungen garniert und Experteninterviews gewürzt ist. Zu Wort kommt auch Mamma-Case-Managerin Gundi Jakob vom Coburger Klinikum. Seit 30 Jahren begleitet und unterstützt sie Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind und kennt deren Fragen und Nöte.

"Die Tomate ist der Ferrari im Gesundheitsfuhrpark", sagt Susanne Bihlmaier mit einem Augenzwinkern, aber sie meint es ernst. Schließlich hat sie die "Ferrari-Rocher-Kugeln" erfunden, sozusagen Naschkugeln mit Tomatengeschmack. Dass die Tomate so toll ist, liegt an ihrem Inhaltsstoff Lykopin, der als Radikalfänger gilt und reaktionsfreudige Moleküle im menschlichen Körper unschädlich machen und somit Krebs vorbeugen kann. Herausgefunden haben das westliche Wissenschaftler.

Für den Westen steht das Tomatenrot im Buchtitel. Die TCM hingegen befasst sich mit der Gesamtwirkung von Speisen (wärmend, kühlend, neutral) und unterteilt sie in Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser). Für den Osten steht das Drachengrün. Beide medizinischen Richtungen ergänzen sich.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass in Mitteleuropa rund 75 Prozent aller Frauen an Wechseljahresbeschwerden leiden, während es in Japan nur fünf Prozent sind. Als Grund dafür kommt der hohe Konsum an naturbelassenem Soja in Frage. Ähnlich verhält es sich mit der Brustkrebsrate. Sojabohnen gedeihen auch in Deutschland und können ganz ohne Gentechnik angebaut werden.

Gibt es ein Kardinalrezept für gesunde Ernährung? Susanne Bihlmaier meint: "Ja. Einfach, aber köstlich und aromatisch kochen, was gerne gegessen wird, gut würzen lernen und das Ganze genießen." So kann zum Beispiel aus einfachem Reis ein Gedicht aus 1000 und einer Nacht werden. Und ein Stück hochwertige, dunkle Schokolade, die den Immunzellen gut tut, sollte am besten langsam gelutscht werden.

Der Rahmen der Veranstaltung war ungewöhnlich: Mitten im Inneren des Modehauses Matzer & Worsch war ein Büfett mit kulinarischen Kostproben aufgebaut - allesamt erprobte Rezepte aus "Tomatenrot und Drachengrün", die der Küchenchef des Coburger Klinikums, Gerfried Losert, zubereitet hatte. Die Familie Pax vom Gärtnerhof Callenberg präsentierte außerdem köstliches Brot und stellte ihre Ökokiste vor.

Mode und Kosmetik


Selbstbewusst und pfiffig zeigten die Damen der Brustkrebs-Selbsthilfegruppe III (Leitung: Regine Ruckdeschel) flotte Wintermode, die mit viel Fingerspitzengefühl von den Modeberaterinnen um die Inhaberin Sabine Thiere-Pilarzyk ausgestattet wurden. Die Kosmetikerin Alexandra Künzel unterstrich geschickt den Typ jeder Frau, die sich gerne schminken lassen wollte, und rundete den gesund-amüsanten Abend ab.