- Schloss Fantaisie Bayreuth: Die Sommerresidenz der Markgrafen im Lauf der Geschichte
- Die Innenräume: Spindlerkabinett und Weißer Saal
- Das Gartenkunst-Museum
- Der Schlosspark Fantaisie
- Die wichtigsten Informationen zum Besuch
Schloss Fantaisie wurde 1763 als Sommerresidenz des Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Bayreuth erbaut. Das kleine Schloss hat sich trotz zahlreicher Umbauten im Laufe der Jahrhunderte sein sommerlich-verträumtes Flair erhalten. Heute kannst du hier ein Gartenkunst-Museum in historischen Räumen besuchen. Um das Schloss herum gibt es einen großen Schlosspark mit verschiedenen Attraktionen, unter anderem im Sommer stündliche Wasserspiele.
Schloss Fantaisie: Die Sommerresidenz der Markgrafen im Lauf der Geschichte
Ab 1761 ließ sich Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth (1711–1763) in Donndorf (Gemeinde Eckersdorf im Landkreis Bayreuth) eine neue Sommerresidenz bauen. Inspiriert war er bei der Planung von einer längeren Italienreise. Doch Friedrich erlebte die Fertigstellung des Baus nicht mehr. Nach seinem Tod erbte seine einzige Tochter Herzogin Elisabeth Friederike Sophie von Württemberg (1732–1780) die Anlage. Von ihr stammt auch der Name "Fantaisie" für das Schloss.
Friederike Sophie ließ das Schloss nach eigenen Plänen vollenden und einen spätbarocken Garten anlegen. Sie verbrachte mit ihrem Hofstaat regelmäßig die Sommermonate in Fantaisie. Nach ihrem Tod 1780 begann die Anlage zunächst zu verfallen und wurde dann von späteren Besitzern mehrmals umgebaut.
Herzog Alexander I. von Württemberg (1771–1833) und Herzog Alexander II. von Württemberg (1804–1881) nahmen als letzte umfangreiche Umbauten vor und gaben Schloss und Park seine heutige Form. Das Schloss wurde ab 1937 als nationalsozialistische "Reichsschule Donndorf-Bayreuth" und von 1945 bis 1948 als Sanatorium der amerikanischen Besatzungsmacht genutzt. Danach gab es noch verschiedene weitere Nutzungen, bis die Bayerische Schlösserverwaltung Fantaisie 1961 übernahm.
Die Innenräume: Spindlerkabinett und Weißer Saal
Die zahlreichen Besitzerwechsel und verschiedenen Nutzungen haben im Schloss Spuren und auch Schäden hinterlassen. Der Höhepunkt der originalen Innenausstattung von Schloss Fantaisie war das 1765 von den Gebrüdern Spindler fertiggestellte holzgetäfelte Intarsienkabinett. Es gilt als ein Hauptwerk des Bayreuther Rokoko. Das Kabinett wurde im Laufe der Geschichte mehrfach verändert und 1791 ausgebaut und verkauft. 1793 kaufte man es wieder zurück. 1937 wurde es erneut, diesmal in amerikanischen Privatbesitz, verkauft. Auf Umwegen gelangten drei Wände und der Fußboden 1967 in das Bayerische Nationalmuseum nach München.
Das originale Kabinett ließ sich im Schloss daher nicht mehr wiederherstellen. Die Bayerische Schlösserverwaltung ließ auf Wunsch der Bevölkerung eine Kopie machen. Verwendet wurden dabei die Techniken des 18. Jahrhunderts. Heute kannst du diese originalgetreue Kopie des Kabinetts im Westflügel des Schlosses besichtigen.
Die zweite Besonderheit im Inneren von Fantaisie ist der Weiße Saal. Dieser Festsaal bekam unter Herzogin Friederike Dorothee Sophie von Württemberg (1736–1798) sein heutiges Aussehen. Der vorher grüne Rokokosaal wurde nun weiß und klassizistisch gestaltet. Stuckdekor und Wandreliefs mit Götterdarstellungen lassen den Festsaal elegant und schlicht wirken. Heute wird er für Empfänge, Feierlichkeiten und Ausstellungen genutzt. Das Vestibül, den weißen Saal und den Gartenpavillon von Fantaisie kannst du für Veranstaltungen und Feste anmieten.
Das Gartenkunst-Museum
Das Schloss Fantaisie ist seit 2000 ein Museum für Gartenkunst. Das Museum zeigt originale Ausstellungsstücke und Informationen über die Geschichte der Gartenkunst: Wie wurden Gärten in verschiedenen Epochen gestaltet? Welche Werkzeuge benutzte man dazu? Welche Pflanzen? Zu welchen Zwecken wurden die Gärten früher genutzt? Das alles und noch mehr erfährst du im Gartenkunst-Museum Schloss Fantaisie.
Das Museum beschränkt sich dabei auf das 17. bis 19. Jahrhundert mit Schwerpunkt auf Süddeutschland, insbesondere Bayern und Franken. Auch zur Geschichte und Gestaltung von Schloss und Park Fantaisie gibt es eine Abteilung.
Der Rundgang durch das Museum führt dich durch zwanzig Ausstellungsräume. Du kommst dabei auch durch den Weißen Festsaal und das Intarsienkabinett im 1. Stock. Und vor der Türe des Museums kannst du dann einen historischen Garten besuchen. Schon durch die Fenster der Ausstellung hast du verschiedene "inszenierte" Ausblicke auf den Schlosspark.
Der Schlosspark Fantaisie
Rund um das Schloss lädt dich der weitläufige Park ein. Wie das Schloss wurde auch der Park durch seine verschiedenen Besitzer immer wieder umgestaltet. So findest du hier heute Gartenelemente unterschiedlicher Epochen vereint.
Landschaftspark mit Wiesen und Waldstücken, Blumenbeete, verwinkelte Ecken mit Felsen, Skulpturen, Brunnen, Wasserspiele und kleinere Bauten machen den Spaziergang durch den Park abwechslungsreich. Der Eintritt in den Park kostet nichts. Ein Parkplan hilft dir, die einzelnen Sehenswürdigkeiten zu finden.
Aus der Zeit von Friederike Sophie sind ein Pavillon, der Neptunbrunnen der Gebrüder Räntz, Treppenanlagen und zwei Sandsteinbänke erhalten. Die nicht mehr erhaltenen Hecken des 18. Jahrhunderts und ein Nutzgarten mit Obst wurden rekonstruiert. Auch eine Kaskade aus ihrer Zeit wurde wiederhergestellt. Hier kannst du im Sommer stündlich Wasserspiele genießen.
Die wichtigsten Informationen zum Besuch
Hier haben wir für dich die wichtigsten Informationen für einen Besuch von Schloss Fantaisie zusammengestellt:
- Adresse: Schloss Fantaisie Bayreuther Straße 2, 95488 Eckersdorf/Donndorf
- Anfahrt: Mit dem Auto von Bayreuth/Zentrum ca. 20 Minuten. Parkplätze am Schloss und auf dem Besucherparkplatz. Mehrere Buslinien ab Bayreuth nach Donndorf, Haltestelle "Hotel Fantaisie".
- Öffnungszeiten Schloss: April bis September: Dienstag bis Sonntag von 9.00 bis 18.00 Uhr. 1. bis 15. Oktober: Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 16.00 Uhr. 16. Oktober bis März: geschlossen.
- Öffnungszeiten Park: Ganzjährig geöffnet. Wasserspiele von Mai bis Oktober täglich 9.00 bis 18.00 Uhr zu jeder vollen Stunde.
- Eintrittspreise 2023: 3,50 Euro / 3 Euro ermäßigt. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre: Eintritt frei. Gesamtkarte "Die Welt der Wilhelmine": 18 Euro/ 16 Euro ermäßigt. Im Schlosspark ist der Eintritt frei.
- Führungen: keine regelmäßigen Führungen, gelegentliche Themenführungen
- Informationen für Menschen mit Behinderung
- Gastronomie: Café Schloss Fantaisie im Erdgeschoss des Schlosses. Sommer (ab 01.04.): Dienstag bis Sonntag von 11.00 Uhr bis 20.00 Uhr. Winter: Freitag bis Sonntag von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr.