Hallstadt und Burgwindheim haben Gemeinsamkeiten: Beide stehen finanziell gut da, beide haben eine zwischen den 60er und 70ern des vergangenen Jahrhunderts für den Schulsport errichtete Halle. Beide haben diese Hallen zusätzlich mit Kegelbahn und auch noch mit einer Gaststätte ausgestattet. Und beide stehen auch heute noch hinter dieser Kombination. Doch die Vorteile der Multifunktionalität werden in einer Phase zur verstärkten Herausforderung: Wenn die umfassende Sanierung ansteht, wie jetzt in Burgwindheim.

Da ist Hallstadt gewissermaßen im Vorteil, die Generalsanierung ging mit derjenigen der Hans-Schüller-Schule einher und ist vor nicht allzu langer Zeit erfolgt. Vorteil aktuell für Burgwindheim - die Schule muss nicht mit einbezogen werden.

Burgwindheims Bürgermeister Heinrich Thaler (CSU) möchte, dass die anstehende Generalsanierung möglichst zügig durchgezogen wird. Weil eben die Schulsporthalle nicht nur allein für die Grundschule genutzt wird. Der TSV Burgwindheim, größter Verein der 12 476-Seelen-Gemeinde, nutzt die Sporthalle unter anderem für seine Basketballabteilung, im Winter für die Fußballabteilung und auch die Gymnastikdamen sind hier zu Gange. Und dann ist die Sporthalle der Raum der Gemeinde, wenn es um größere Veranstaltungen geht.

Weit über Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist diese Örtlichkeit, wenn jedes Jahr beim Heilig-Blut-Fest Pilger Rast machen, sich ausruhen oder auch ihr Essen zu sich nehmen. Selbstverständlich steht die Gemeinde hinter der Gastwirtschaft, die für den Ort wichtige Bedeutung hat, obwohl derzeit noch nach einem Pächter gesucht wird.


Viel frequentiert

Ein viel frequentierter Bau nahe der Hauptstraße also, wie den Schilderungen des Bürgermeisters zu entnehmen ist. Deswegen ist der Gemeinde an einer möglichst zügigen Abwicklung der Generalsanierung gelegen. "Gewerke sollen möglichst gleichzeitig vergeben werden," so der Wunsch Thalers.

Doch ist er Realist genug, angesichts der derzeit mehr als vollen Auftragsbücher der Bau- und Handwerksbetriebe. Das kann ihm sein Hallstadter Bürgermeisterj-Kollege Thomas Söder (CSU) nur bestätigen. In der Stadt laufen derzeit verschiedene Projekte parallel und für manches, so Söder, habe man bei der ersten Ausschreibung gar keine Firma gefunden. Freilich weiß Söder aus Hallstadter Erfahrung, dass es besser ist, einen Euro mehr in die Hand zu nehmen und auf Qualität zu achten. Dank der zukunftweisende Sanierung sei dort hallentechnisch noch alles gut in Schuss.

Im Vergleich dazu hat der Burgwindheimer Kollege einen Bau, der in vielerlei Hinsicht nicht mehr Stand der Technik ist, was nach so einer Zeit absolut normal sei. Zwar wurde bereits ein Teil der Fenster (westliche Front) erneuert, ebenso der Hallenboden. Immer wieder Probleme habe es jedoch mit dem Flachdach gegeben. Die Generalsanierung wird nun dessen Erneuerung sowie die von Heizanlage, Sanitäranlage, Elektronik, den restlichen Fenstern und der Fassade umfassen.
Es werden nicht überall gleichzeitig Arbeiten erledigt, so dass wohl auch nicht alle Bereiche die gesamte Sanierungsphase über gesperrt werden müssen. Was Thaler persönlich wichtig ist, das ist der Erhalt der Fließbetonreliefs an der Fassade.

Das hört Bezirkstagspräsident a.D. Edgar Sitzmann mit großer Zufriedenheit. In seiner Zeit als Burgwindheimer Bürgermeister ist die Halle konzipiert und realisiert worden. Das Relief wiederum sei inzwischen kulturhistorisch bedeutend, weil es Derartiges weit und breit nicht gebe, erklärt er auf Nachfrage. Das Relief stellt bedeutende Stationen in der Geschichte der Marktgemeinde dar, etwa den Hostienfall, der dem weithin bekannten Blutsfest zugrunde liegt, sowie die Erhebung des Ortes zum Markt.

Sitzmann sieht sich heute in der Entscheidung für das damalige Großprojekt in der relativ kleinen Gemeinde bestätigt: "Es hat für einen entscheidenden Aufschwung gesorgt, wir haben auf Qualität gesetzt und weitsichtig entschieden." Das kann der jetzige Bürgermeister nur bestätigen, ebenso die Bedeutung der Multifunktionshalle und der Gastwirtschaft. Um das Objekt zu generalsanieren wurden entsprechende Mittel angespart. Was bedeutet, dass man bei der mit etwa 1,1 Millionen Euro veranschlagten Generalsanierung ohne eine Kreditaufnahme auskommen wird.

Obwohl die Hallenkombination in manchen Bereichen Mehraufwand bedeutet, möchten Thaler wie Söder im Sinne ihre jeweiligen Gemeinden nicht auf sie verzichten - weil sie ein Stück weit zur Lebensqualität beitragen.