164 Millionen Brutto-Umsatz - der Landkreis boomt: Wandern, Radeln, Genuss und Kultur, das sind die Segmente, die bei Touristen ankommen und in der Folge auch Beschäftigung bringen. Für das Jahr 2014 hat der Landkreis Bamberg dank einer in Auftrag gegebenen Grundlagenuntersuchung erstmals belastbare Zahlen für den Tourismus im Bamberger Land erhoben. Für 2017 liegen nun die Ergebnisse der zweiten Untersuchung vor, die Entwicklungen aufzeigen. Das Resultat: Die Region ist in Sachen Tourismus offenbar gut vorangekommen.
Steigerungen in nahezu allen Bereichen und Entwicklungspotenzial, das sich abzeichnet - Landrat Johann Kalb (CSU) freut sich über Zuwächse und erkennt zusätzliche Chancen, die man insbesondere im Bereich Wellness (Hotels) nutzen sollte.
"Die Menschen fühlen sich bei uns wohl", interpretierte er die für 2017 ermittelten und von Steigerung geprägten Zahlen.


Anhaltender Höhenflug

Landrat Kalb und Thomas Reichert von der Wirtschaftsförderung des Landkreises stellten nach der Stadt Bamberg nun die Ergebnisse der Untersuchungen für den Landkreis öffentlich vor. "Der Tourismus im Landkreis Bamberg setzt seinen Höhenflug fort und wird zu einem immer wichtigeren Wirtschaftsfaktor", lautete Kalbs Fazit.
Die Zuwächse führte der Landrat auf Faktoren wie immer besser mit einander verbundene bzw. neu errichtete Wander- und Radwegenetze zurück. Zudem könne die Region durch Kultur (mit einer Vielzahl von Veranstaltungen), aber auch durch Genuss (Stichwort Gastronomie und Biervielfalt) punkten. Landrat Kalb betonte im Bereich Tourismus insgesamt den hohen Stellenwert der Kooperation mit der Stadt Bamberg. "Wir profitieren von der Zusammenarbeit mit der Stadt und umgekehrt."
Bei dem Tourismus-Bruttoumsatz von über 164 Millionen Euro im Landkreis profitiert das Gastgewerbe mit 79,4 Millionen Euro Umsatz, der Einzelhandel mit 52,3 Millionen und der Bereich Dienstleistungen mit 32,4 Millionen. Als erfreulich bezeichnete Wirtschaftsförderer Reichert den Anstieg der Übernachtungen auf 587 000 im vergangenen Jahr, aber auch den Anstieg de Tagesgäste von vier auf fünf Millionen. 20,80 Euro lasse ein Tagestourist im Landkreis, in der Stadt Bamberg sind dies im Vergleich dazu 26,40 Euro, bemühen Kalb und Reichert weitere Ergebnisse der Untersuchung.


Naherholung

Die Steigerung bei den Tagestouristen führten sie auf eine gestiegene Attraktivität des Landkreises speziell im Bereich Naherholung zurück, wovon natürlich auch die Bevölkerung profitiere. "Bei insgesamt gestiegenen Tagesausgaben der Gäste konnte der Gesamtbruttoumsatz um rund 28 Prozent gesteigert werden", bemühte Reichert Zahlen aus der Untersuchung.
In Arbeitsplätze umgerechnet bot der Tourismusbereich im vergangenen Jahr rund 2700 Menschen einen Job, zeigte sich Kalb zufrieden und fügte hinzu, damit reihe sich dieser Bereich gleich hinter den zwei, drei größten Arbeitgebern im Landkreis ein.


Einer von Dreien

Landrat Kalb unterstrich aber auch die Rolle des Landkreises in der Grundlagenermittlung: Dies würden nur relativ wenige tun. In ganz Franken sei der Landkreis dabei einer von nur Dreien - neben Bamberg sind es die Landkreise Main-Spessart und Weißenburg-Gunzenhausen. Der Tourismusverband Franken habe dazu ermutigt, so Kalb. Wirtschaftsförderer Reichert findet dabei auch den Vergleich der Zahlen untereinander aufschlussreich und hilfreich. Die Investition von insgesamt 3500 Euro in die Untersuchung sei gut abgelegtes Geld, zeigt sich der Landrat überzeugt und favorisiert eine Fortsetzung, um Entwicklungen weiter verfolgen und entsprechend etwa auch durch Förderungen an Stellschrauben drehen zu können.