Die Rechnung ist einfach: Gewinnen die Bamberger Brose-Basketballer ihr letztes Hauptrundenspiel beim Mitteldeutschen BC am Dienstag (15 Uhr) und verlieren gleichzeitig die Bonner ihr Heimspiel gegen den bereits als Spitzenreiter feststehenden FC Bayern München, dann geht der deutsche Meister doch noch als Vierter in die Play-offs und hätte im Viertelfinale sogar Heimrecht gegen den Tabellenfünften. Wer das dann sein wird, entscheidet sich im Frankenderby zwischen Würzburg (9./36:30 Punkte) und Bayreuth (5./42:24) sowie in der Partie Oldenburg (7./42:24) gegen Frankfurt (8./38:28). Am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, ist also für Spannung gesorgt.
Am Sonntag verbuchten die Bamberger mit dem 82:55-Sieg im Heimspiel gegen die Basketball Löwen Braunschweig zwei wichtige Punkte auf der Habenseite. Doch mit Ausnahme eines beeindruckenden dritten Viertels (34:10), in dem Youngster Louis Olinde das Team mit 17 seiner insgesamt 19 Punkte anführte, gab es in der Frankenhölle wenig zu jubeln. Geschäftsführer Rolf Beyer zog nach der Schlusssirene schon einmal Bilanz und blickte auf die fünfte Jahreszeit der Saison, die Play-offs, voraus.
Wie beurteilen Sie die Partie gegen Braunschweig?
Rolf Beyer: Es ist ein bisschen symptomatisch für unsere Saison, dass wir einfach kein konstantes Spiel über vier Viertel hinbekommen. Auf der anderen Seite zeigen wir aber auch, dass wir in den entscheidenden Momenten wach sind. Louis Olinde hat endgültig den Durchbruch geschafft, nachdem er auch schon im Panathinaikos-Spiel in der Euroleague stark gespielt hatte. Ein sensationell starkes drittes Viertel hat uns gegen eine gute Braunschweiger Mannschaft den Weg geebnet.
Was hat sich im Team mit der Verpflichtung des neuen Trainers Luca Banchi geändert?
Unser Bilanz lautet 9:2 Siege, seit er da ist. Er hat den Jungs die Lust am Basketball zurückgebracht. Er hat an die Moral der Spieler appelliert und sukzessive Spieler zurückgewonnen. Die Mannschaft gewinnt an Struktur. Ob das am Ende reicht, wird man sehen.
Von welchem Platz aus startet das Brose-Team in die Play-offs, nachdem ja lange gar nicht klar war, ob der Meister in der heißen Saisonphase überhaupt noch seinen Titel verteidigen kann?
Die Mathematik ist einfach: Im Dreiervergleich zwischen Bonn, Bayreuth und uns hat uns Bayreuth am Sonntag den Gefallen getan, zu Hause gegen Ludwigsburg zu verlieren. Jetzt muss noch Bonn nachlegen und gegen die Bayern verlieren. Wir müssen gleichzeitig unser Spiel gewinnen, dann sind wir Vierter. Wir sollten aber das Spiel in Weißenfels definitiv nicht unterschätzen. Das ist eine Mannschaft, die offensiv stark aufgestellt ist. Es kommt auf eine extrem gute Verteidigungsleistung an, um das Spiel zu kontrollieren. Wenn wir wie am Sonntag als Team spielen, können wir auch diese Partie gewinnen.
Wie ist die Diskrepanz zwischen den Heimauftritten und denen in fremden Hallen, wo die Bamberger bereits zehnmal als Verlierer das Parkett verließen, zu erklären?
Auswärts fehlt der Mannschaft oft die Stabilität. Eine dezidierte Erklärung dazu habe ich nicht. In fremder Atmosphäre ruft das Team oft nicht das ab, was nötig ist. Wir haben zuletzt den Homecourt verteidigt. Wenn wir aber als Fünfter oder Sechster in die Play-offs gingen, müssten wir definitiv zeigen, dass wir auswärts stabiler und selbstbewusster werden.
Wie beurteilen Sie den aktuellen Leistungsstand? Was ist in dieser Saison noch möglich?
Ich habe am Anfang der Saison gesagt, dass wir drei Monate brauchen, bis sich die Mannschaft findet. Jetzt hat es fast über die gesamte Saison gedauert, dass wir uns immer wieder finden müssen. Aber die anderen straucheln auch: Alba hat das gezeigt, München hat mit Glück noch gegen Bremerhaven gewonnen. Es gibt keine Mannschaft, die richtig stabil ist. Insofern können wir uns alle ein bisschen die Hand reichen. In den Play-offs geht alles wieder bei Null los. Ich glaube, dass wir viel Substanz im Team haben. Jetzt brauchen wir ein bisschen Glück und vor allem den Fokus und die Konzentration.
Mit Ricky Hickman ist zumindest einer der Verletzten überraschend schnell zurückgekehrt.
Ricky gibt uns eine weitere Option auf der Guard-Position, aber man sieht, dass er noch nicht so ganz wieder im Spiel ist. Die letzten Wochen vor seiner Verletzung hat er sich deutlich stabiler gezeigt, sich der Mannschaft untergeordnet und uns mehr Konstanz und Sicherheit gegeben. Diese Sicherheit muss er jetzt wieder finden, dann kann das schon noch eine echte Option in unserem Spiel sein. Man hat am Sonntag gesehen, dass er scoren und zum Korb ziehen kann, aber auch einige Unsicherheiten. Ich hoffe, er findet schnell wieder einen Rhythmus.
Die Fragen stellte
Klaus Groh
Am Sonntag verbuchten die Bamberger mit dem 82:55-Sieg im Heimspiel gegen die Basketball Löwen Braunschweig zwei wichtige Punkte auf der Habenseite. Doch mit Ausnahme eines beeindruckenden dritten Viertels (34:10), in dem Youngster Louis Olinde das Team mit 17 seiner insgesamt 19 Punkte anführte, gab es in der Frankenhölle wenig zu jubeln. Geschäftsführer Rolf Beyer zog nach der Schlusssirene schon einmal Bilanz und blickte auf die fünfte Jahreszeit der Saison, die Play-offs, voraus.
Wie beurteilen Sie die Partie gegen Braunschweig?
Rolf Beyer: Es ist ein bisschen symptomatisch für unsere Saison, dass wir einfach kein konstantes Spiel über vier Viertel hinbekommen. Auf der anderen Seite zeigen wir aber auch, dass wir in den entscheidenden Momenten wach sind. Louis Olinde hat endgültig den Durchbruch geschafft, nachdem er auch schon im Panathinaikos-Spiel in der Euroleague stark gespielt hatte. Ein sensationell starkes drittes Viertel hat uns gegen eine gute Braunschweiger Mannschaft den Weg geebnet.
Was hat sich im Team mit der Verpflichtung des neuen Trainers Luca Banchi geändert?
Unser Bilanz lautet 9:2 Siege, seit er da ist. Er hat den Jungs die Lust am Basketball zurückgebracht. Er hat an die Moral der Spieler appelliert und sukzessive Spieler zurückgewonnen. Die Mannschaft gewinnt an Struktur. Ob das am Ende reicht, wird man sehen.
Von welchem Platz aus startet das Brose-Team in die Play-offs, nachdem ja lange gar nicht klar war, ob der Meister in der heißen Saisonphase überhaupt noch seinen Titel verteidigen kann?
Die Mathematik ist einfach: Im Dreiervergleich zwischen Bonn, Bayreuth und uns hat uns Bayreuth am Sonntag den Gefallen getan, zu Hause gegen Ludwigsburg zu verlieren. Jetzt muss noch Bonn nachlegen und gegen die Bayern verlieren. Wir müssen gleichzeitig unser Spiel gewinnen, dann sind wir Vierter. Wir sollten aber das Spiel in Weißenfels definitiv nicht unterschätzen. Das ist eine Mannschaft, die offensiv stark aufgestellt ist. Es kommt auf eine extrem gute Verteidigungsleistung an, um das Spiel zu kontrollieren. Wenn wir wie am Sonntag als Team spielen, können wir auch diese Partie gewinnen.
Wie ist die Diskrepanz zwischen den Heimauftritten und denen in fremden Hallen, wo die Bamberger bereits zehnmal als Verlierer das Parkett verließen, zu erklären?
Auswärts fehlt der Mannschaft oft die Stabilität. Eine dezidierte Erklärung dazu habe ich nicht. In fremder Atmosphäre ruft das Team oft nicht das ab, was nötig ist. Wir haben zuletzt den Homecourt verteidigt. Wenn wir aber als Fünfter oder Sechster in die Play-offs gingen, müssten wir definitiv zeigen, dass wir auswärts stabiler und selbstbewusster werden.
Wie beurteilen Sie den aktuellen Leistungsstand? Was ist in dieser Saison noch möglich?
Ich habe am Anfang der Saison gesagt, dass wir drei Monate brauchen, bis sich die Mannschaft findet. Jetzt hat es fast über die gesamte Saison gedauert, dass wir uns immer wieder finden müssen. Aber die anderen straucheln auch: Alba hat das gezeigt, München hat mit Glück noch gegen Bremerhaven gewonnen. Es gibt keine Mannschaft, die richtig stabil ist. Insofern können wir uns alle ein bisschen die Hand reichen. In den Play-offs geht alles wieder bei Null los. Ich glaube, dass wir viel Substanz im Team haben. Jetzt brauchen wir ein bisschen Glück und vor allem den Fokus und die Konzentration.
Mit Ricky Hickman ist zumindest einer der Verletzten überraschend schnell zurückgekehrt.
Ricky gibt uns eine weitere Option auf der Guard-Position, aber man sieht, dass er noch nicht so ganz wieder im Spiel ist. Die letzten Wochen vor seiner Verletzung hat er sich deutlich stabiler gezeigt, sich der Mannschaft untergeordnet und uns mehr Konstanz und Sicherheit gegeben. Diese Sicherheit muss er jetzt wieder finden, dann kann das schon noch eine echte Option in unserem Spiel sein. Man hat am Sonntag gesehen, dass er scoren und zum Korb ziehen kann, aber auch einige Unsicherheiten. Ich hoffe, er findet schnell wieder einen Rhythmus.
Die Fragen stellte
Klaus Groh