Ungeschlagen sind die deutschen U20-Basketballer ins Achtelfinale der Europameisterschaft in Chemnitz eingezogen. Am Montagabend feierte das Team von Trainer Alan Ibrahimagic mit dem 86:70 (39:36) gegen Rumänien den dritten Sieg im dritten Spiel.
Nach einem Ruhetag geht es im Achtelfinale gegen das bisher sieglose Island (Mittwoch, 20.15 Uhr, im Livestream unter www.youtube.com/FIBA). Im Viertelfinale am Donnerstag würden die deutschen Talente auf die Ukraine oder die Türkei treffen.
Gegen Rumänien am Montagabend mussten Kostja Mushidi & Co. großen Widerstand brechen. Offenbar hatten die Jungs im Hinterkopf, dass sie auch bei einer Niederlage Gruppensieger sind. Die deutsche Auswahl packte in der Abwehr nicht beherzt zu. So war die Partie bis zur 34. Minute (68:68) hart umkämpft. 17 Führungswechsel und zehn Unentschieden zeugen von einer ausgeglichenen Partie.
Erst am Ende, als der für Nürnberg in der 2. Liga ProA spielende Bamberger Nils Haßfurther per Dreier sein Team auf die Siegesstraße brachte, wurde der Abstand noch deutlich. Trainer Ibrahimagic lobte seine Jungs: "Wir waren in einem Loch, haben uns aber letztlich gut da raus gekämpft."
Auch wenn bei den ersten beiden Siegen über Israel (60:59) und Griechenland (82:76) lange gezittert werden musste, gilt die Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes als ein Favorit auf den EM-Titel. Der Bamberger Wolfgang Heyder, als Delegationsleiter für den Deutschen Basketball-Bund ganz nah an der Mannschaft dran, sagt: "Israel und Griechenland gehören zu den besseren Teams. Spielerisch gibt es noch viel Potenzial in der Mannschaft, das man abrufen muss. Es muss eine Hierarchie entstehen, und dann hat man alle Chancen."
Die Möglichkeiten des Teams sind wahrlich groß. Viele haben bereits auf hohem Niveau Erfahrungen gesammelt. Kostja Mushidi spielt in der serbischen Liga als Profi, in der Bundesliga Richard Freudenberg (Frankfurt), Louis Olinde (Bamberg), Filip Stanic, Ferdinand Zylka (beide bisher Gotha), Lars Lagerpusch (Braunschweig) und Bennet Hundt (Berlin). Um diese sieben hat sich ein spielstarkes Team entwickelt. Nicht auszudenken, wenn man sich noch die mit NBA-Aussichten fehlenden Isaac Bonga (Los Angeles Lakers) und Isiah Hartenstein (Houston Rockets) dazu denkt. Diese beiden zogen es vor, sich in der Summer-League in den Staaten für einen NBA-Vertrag zu empfehlen - verständlich. Außerdem fehlen der verletzte Philipp Herkenhoff vom Bundesligaaufsteiger Vechta und der Münchner Oscar Leon da Silva (Stanford University), der sich entschloss, in der brasilianischen Nationalmannschaft sein Glück zu versuchen.
Auch ohne dieses Quartett begeistern die zwölf jungen Männer das Publikum in der Messe-Halle Chemnitz mit attraktivem Basketball. Zum Teil fehlt es noch etwas an Athletik. Das sieht auch Heyder so: "Wenn man den Titel will, muss das Team noch intensiver spielen, vor allem mehr Härte in der Abwehr zeigen. Ohne die Mannschaft schlecht reden zu wollen, aber es gibt hier schon Teams, die sehr gut sind."
Nach der Vorrunde sind die drei Franken in der deutschen Auswahl, Louis Olinde (Brose Bamberg) und die beiden für Nürnberg spielenden Moritz Sanders und Nils Haßfurther zuversichtlich, erstmals eine U20-EM-Medaille zu gewinnen, am liebsten die goldene. "Der Sieg über Israel mit dem letzten Wurf hat uns einen Push gegeben, der uns gegen Griechenland genutzt hat. Wir haben aber in allen drei Spielen Phasen, wo wir uns Black-outs geleistet haben. Dies müssen wir in der K.o.-Runde abstellen", sagt Haßfurther, der noch dem jüngeren Jahrgang (1999) angehört, sich aber vor der Athletik nicht Bange machen lässt. "Die Intensität in der Defense ist hier ähnlich wie in der ProA, das ist schon tough." Der Längste im Team, der 2,10 Meter große Moritz Sanders, kam erst im dritten Turnierspiel in die Gänge: "Nach meiner Verletzung hatte ich nur vier Vorbereitungsspiele bestreiten können. Man merkt aber, dass alle im Team gebraucht werden." Der Einzige im deutschen Team mit Euroleague-Erfahrung ist Louis Olinde. Trocken kommentiert der gebürtige Hamburger: "Drei Siege, da kann man erst einmal nicht meckern."
Der 2,06 Meter große Schlacks weiß aber, woran es noch fehlt: "Vor allem die Einstellung, dass wir 40 Minuten auf einem Level spielen und nicht nur zehn. Das wird sonst nicht mehr reichen." Olinde gibt der Mannschaft in allen Bereichen etwas, ob rebounden, blocken, punkten oder zum Korb schneiden. "Der Papa ist, glaub ich, ganz stolz", sagt der 20-Jährige.
Die Göttinger Bundesliga-Legende Wilbert Olinde war bei allen drei Partien in der Messehalle. "Mit Louis bin ich sehr zufrieden. Vor kurzem habe ich in einem Interview geäußert, dass ich ein besserer Rebounder war als er. Das hat er wohl gelesen, und das hat ihn wohl angespornt."
Nach einem Ruhetag geht es im Achtelfinale gegen das bisher sieglose Island (Mittwoch, 20.15 Uhr, im Livestream unter www.youtube.com/FIBA). Im Viertelfinale am Donnerstag würden die deutschen Talente auf die Ukraine oder die Türkei treffen.
Gegen Rumänien am Montagabend mussten Kostja Mushidi & Co. großen Widerstand brechen. Offenbar hatten die Jungs im Hinterkopf, dass sie auch bei einer Niederlage Gruppensieger sind. Die deutsche Auswahl packte in der Abwehr nicht beherzt zu. So war die Partie bis zur 34. Minute (68:68) hart umkämpft. 17 Führungswechsel und zehn Unentschieden zeugen von einer ausgeglichenen Partie.
Haßfurther mit wichtigem Dreier
Erst am Ende, als der für Nürnberg in der 2. Liga ProA spielende Bamberger Nils Haßfurther per Dreier sein Team auf die Siegesstraße brachte, wurde der Abstand noch deutlich. Trainer Ibrahimagic lobte seine Jungs: "Wir waren in einem Loch, haben uns aber letztlich gut da raus gekämpft."Auch wenn bei den ersten beiden Siegen über Israel (60:59) und Griechenland (82:76) lange gezittert werden musste, gilt die Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes als ein Favorit auf den EM-Titel. Der Bamberger Wolfgang Heyder, als Delegationsleiter für den Deutschen Basketball-Bund ganz nah an der Mannschaft dran, sagt: "Israel und Griechenland gehören zu den besseren Teams. Spielerisch gibt es noch viel Potenzial in der Mannschaft, das man abrufen muss. Es muss eine Hierarchie entstehen, und dann hat man alle Chancen."
Erfahrungen auf hohem Niveau
Die Möglichkeiten des Teams sind wahrlich groß. Viele haben bereits auf hohem Niveau Erfahrungen gesammelt. Kostja Mushidi spielt in der serbischen Liga als Profi, in der Bundesliga Richard Freudenberg (Frankfurt), Louis Olinde (Bamberg), Filip Stanic, Ferdinand Zylka (beide bisher Gotha), Lars Lagerpusch (Braunschweig) und Bennet Hundt (Berlin). Um diese sieben hat sich ein spielstarkes Team entwickelt. Nicht auszudenken, wenn man sich noch die mit NBA-Aussichten fehlenden Isaac Bonga (Los Angeles Lakers) und Isiah Hartenstein (Houston Rockets) dazu denkt. Diese beiden zogen es vor, sich in der Summer-League in den Staaten für einen NBA-Vertrag zu empfehlen - verständlich. Außerdem fehlen der verletzte Philipp Herkenhoff vom Bundesligaaufsteiger Vechta und der Münchner Oscar Leon da Silva (Stanford University), der sich entschloss, in der brasilianischen Nationalmannschaft sein Glück zu versuchen.
Publikum ist begeistert
Auch ohne dieses Quartett begeistern die zwölf jungen Männer das Publikum in der Messe-Halle Chemnitz mit attraktivem Basketball. Zum Teil fehlt es noch etwas an Athletik. Das sieht auch Heyder so: "Wenn man den Titel will, muss das Team noch intensiver spielen, vor allem mehr Härte in der Abwehr zeigen. Ohne die Mannschaft schlecht reden zu wollen, aber es gibt hier schon Teams, die sehr gut sind."Nach der Vorrunde sind die drei Franken in der deutschen Auswahl, Louis Olinde (Brose Bamberg) und die beiden für Nürnberg spielenden Moritz Sanders und Nils Haßfurther zuversichtlich, erstmals eine U20-EM-Medaille zu gewinnen, am liebsten die goldene. "Der Sieg über Israel mit dem letzten Wurf hat uns einen Push gegeben, der uns gegen Griechenland genutzt hat. Wir haben aber in allen drei Spielen Phasen, wo wir uns Black-outs geleistet haben. Dies müssen wir in der K.o.-Runde abstellen", sagt Haßfurther, der noch dem jüngeren Jahrgang (1999) angehört, sich aber vor der Athletik nicht Bange machen lässt. "Die Intensität in der Defense ist hier ähnlich wie in der ProA, das ist schon tough." Der Längste im Team, der 2,10 Meter große Moritz Sanders, kam erst im dritten Turnierspiel in die Gänge: "Nach meiner Verletzung hatte ich nur vier Vorbereitungsspiele bestreiten können. Man merkt aber, dass alle im Team gebraucht werden." Der Einzige im deutschen Team mit Euroleague-Erfahrung ist Louis Olinde. Trocken kommentiert der gebürtige Hamburger: "Drei Siege, da kann man erst einmal nicht meckern."
Der 2,06 Meter große Schlacks weiß aber, woran es noch fehlt: "Vor allem die Einstellung, dass wir 40 Minuten auf einem Level spielen und nicht nur zehn. Das wird sonst nicht mehr reichen." Olinde gibt der Mannschaft in allen Bereichen etwas, ob rebounden, blocken, punkten oder zum Korb schneiden. "Der Papa ist, glaub ich, ganz stolz", sagt der 20-Jährige.
Die Göttinger Bundesliga-Legende Wilbert Olinde war bei allen drei Partien in der Messehalle. "Mit Louis bin ich sehr zufrieden. Vor kurzem habe ich in einem Interview geäußert, dass ich ein besserer Rebounder war als er. Das hat er wohl gelesen, und das hat ihn wohl angespornt."