Für ihr erstes Heimspiel in der Viertelfinalserie der Basketball-Bundesliga haben die Telekom Baskets Bonn das Play-off-Motto ihres Gegners Brose Bamberg ("Bambeat") kurzerhand umgedreht. "Beat Bam" (frei übersetzt: Schlagt Bamberg) forderten sie nach der klaren 74:87-Niederlage in der ersten Partie der best-of-five-Serie. Doch die Rheinländer ließen ihren Worten keine Taten folgen. Die Bamberger machten am Mittwochabend im zweiten Duell einen 15-Punkte-Rückstand wett und können nach dem im Schlussviertel hart erkämpften 90:82-Erfolg im Telekom Dome bereits in Spiel 3 am Samstag (14.15 Uhr) in eigener Halle den Halbfinaleinzug perfekt machen.
Während der Bonner Trainer Predrag Krunic mit der gleichen Startformation wie am Sonntag begann, standen bei den Bambergern Maodo Lo und Leon Radosevic neu in der ersten Fünf an der Seite von Daniel Hackett, Nikos Zisis und Dorell Wright. Beide Teams spielten von Beginn an mit offenem Visier und legten ihr Hauptaugenmerk auf die Offensive.


Sehr gute Dreierquoten

Sowohl die Rheinländer als auch die Oberfranken hatten zur Pause sehr gute Dreierquoten zu Buche stehen. Die Gastgeber trafen zehnmal bei 17 Versuchen (59 Prozent), das Brose-Team siebenmal bei 13 Würfen (54 Prozent), wobei Lucca Staiger bei seinen drei Distanzwürfen fehlerlos blieb.
Mit einem 8:0-Lauf erarbeiteten sich die Bamberger zu Beginn des zweiten Viertels eine 32:24-Führung, doch die Bonner glichen mit acht Punkten in Folge aus. Es blieb ein offener Schlagabtausch. Der Hauptrunden-Fünfte ging aber mit einem 50:46 in die Halbzeit, weil er sich unter dem Bamberger Korb einige Rebounds angelte und die zweiten Chancen nutzte. Kein Faktor im Spiel des Meisters war Ricky Hickman, der diesmal den Vorzug vor Aleksej Nikolic erhielt, aber nur 7:46 Minuten auf dem Parkett stand. Dejan Musli musste dagegen aufgrund der Ausländerbeschränkung abermals aussetzen.
"Wir müssen besser verteidigen", forderte Lo in der Halbzeit bei Telekomsport.de angesichts von 50 kassierten Punkten. Doch die Bamberger setzten dies nicht um. Nach nicht einmal drei Minuten sah sich Trainer Luca Banchi zu einer Auszeit gezwungen, da der Rückstand auf elf Zähler angewachsen war. Wenig später waren es gar 15 (48:63). Sein Team, das sich in dieser Phase drei Ballverluste leistete, verlor nun völlig den Faden. Bonn verpasste es aber, sich weiter abzusetzen, sondern spielte plötzlich ebenfalls fahrig.


"Double-Double" von Wright

Angetrieben von Hackett kämpfte sich der Meister wieder heran und lag kurz nach Beginn des Schlussabschnitts nach einem Dreipunktespiel von Wright, der mit 21 Punkten und zehn Rebounds ein "Double-Double" schaffte, nur noch mit 68:70 hinten. Bei diesem knappen Rückstand blieb es bis zur 37. Min. (80:82). Dann gelangen den Gästen die entscheidenden Stopps. Sie gestatteten den Rheinländern bis zur Schlusssirene keine Punkte mehr und erzielten selbst zehn.


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