Die Konzert- und Kongresshalle Bamberg wurde am vergangenen Wochenende von einem auffallend bunten und teilweise doch auch etwas skurrilen Publikum bevölkert. Zum mittlerweile sechsten Mal fand dort die Cosplay-Convention "Franco" statt.

 


Bunte Bildergalerie zum 6. "Franco" in Bamberg


Beim Blick auf die lange Schlange am Eingang fühlte man sich fast in eine Filmkulisse in Hollywood versetzt. Sogar die berühmte Kaiserin Elisabeth von Österreich gab sich die Ehre. Hinter ihr in der Reihe warteten Animes, Mangas und andere Fantasiegestalten auf den Einlass.


In Fantasiewelten eintauchen

Beim Cosplay schlüpfen die Fans in die Rolle von Comic-Figuren, tauchen in die Welt von Disney-Helden ein oder erleben die Geschichten rund um den Zauberer Harry Potter. Darüber hinaus gibt es ganz eigene Kreationen, die zum Beispiel eines der Elemente oder ein Sternzeichen verkörpern sollen. In Bamberg wurde auch eine Donald-Trump-Interpretation gesichtet.


In der Regel schneidert man seine Kostüme selbst und fertigt auch die dazu notwendigen Accessoires eigenhändig an. Dazu müssen noch Perücken angepasst werden. Ganz wichtig ist zudem eine gewisse Fertigkeit beim Schminken.

Die Convention wird ehrenamtlich von Fans für Fans organisiert. Das Organisationsteam um Larissa Paulus hat in diesem Jahr die Convention um den Sonntag verlängert. Man rechnete am Samstag mit bis zu 1500 Besucher, Vergleichszahlen für den Sonntag fehlen noch.

"In der Szene kennt man sich gut und die Veranstaltung erfreut sich jedes Jahr größerer Beliebtheit", sagt Paulus. Es wurde auch einiges geboten für die Fans aus der Cosplay-Szene, die aus der ganzen Bundesrepublik angereist waren.

Dazu gehören Cookie (25) und Tedy (22) - man verwendet in der Szene oft Künstlernamen - die seit 2012 dabei sind. Die beiden Frauen aus Braunschweig waren als Adrien und Marinette aus der Fantasy-Serie "Miraculous Ladybug" nach Bamberg gekommen. Ihr Plan: alte Freude wieder treffen und die eine oder andere neue Anregung mit nach Hause nehmen.Das Programm bot einiges: Die Teilnehmer konnten sich in Workshops und bei Vorträgen informieren, an Wettbewerben teilnehmen und sich in ihren Kostümen ablichten lassen.Zahlreiche Auftritte und ein Spieleraum ließen keine Langeweile aufkommen. Selbst ein kleiner Stand mit Nähmaschine und Bügeleisen war zu finden. Dort konnten die Teilnehmer kleine Reparaturen am Kostüm vornehmen oder ein verknittertes Teil wieder aufbügeln.

Für viele Besucher ist der große Cosplay-Ball am Samstagabend das Highlight des Wochenendes. Dafür wurde sich extra noch einmal zurechtgemacht und das Outfit gewechselt. Schließlich hatte sich die Kaiserin von Österreich auch für den Abend angesagt.