Wenige Tage vor der Eröffnung legt Wilfried Kuntke letzte Hand an. Der Ausstellungsleiter dieser ungewöhnlichen Präsentation von Passionskrippen in der Maternkapelle verteilt die Beschriftungen an den 40 Schaukästen. Einen Augenblick verweilt der 76-Jährige vor der Szene "Kreuztragung Christi". Diese ist sein Eigenwerk. Er hat die Kulisse - eine Stadtmauer mit Tor - nach mittelalterlichem Vorbild selbst gestaltet, die Ton-Figuren modelliert, gebrannt und kalt bemalt. "Das war eine Herausforderung, aber mir hat das Motiv gefallen", sagt Krippenbauer Kuntke.
Er gehört zum Vereinsvorstand der Bamberger Krippenfreunde, die seit 1990 eine Krippenausstellung über die Passion und Auferstehung Christi ausrichtet. Aus ganz Deutschland kommen in der Karwoche und in der Osterzeit Besucher in die Maternkapelle. Denn bislang war dieses kleine Gotteshaus im Domgrund der einzige Ort, an dem die Ereignisse um das Leiden und Sterben Christi in dieser seltenen Krippenart dargestellt wird. Inzwischen sind Passionskrippen auch in Forchheim zu sehen.
Die Bamberger Passionskrippen bestechen allein schon durch ihre künstlerische Qualität und in ihrem jährlich neuen Arrangement. Aber auch durch ihre inhaltliche Aussage. Weit entfernt vom fröhlich-emotionalen Treiben in Weihnachtskrippen mit der Heiligen Familie, Ochs und Esel, den
Heiligen Drei Königen erfordern Passionskrippen vom Betrachter eine gewisse Stimmung: "Sie muss auf die Karwoche gerichtet sein und auf Ostern", meint Wilfried Kuntke.
Weniger Bibelfeste kämen bei den Passionskrippen schon ins Grübeln über die Frage, welches Motiv die Darstellung zeigt. Verwunderlich sei das nicht, schließlich böte die Passion wesentlich mehr Möglichkeiten als die Weihnachtsgeschichte. Beginnend beim Letzten Abendmahl mit der Fußwaschung, über Ölberg, Gefangennahme, Geißelung, Dornenkrönung, Jesus vor Pilatus,
Kreuzweg, Kreuzigung, Golgatha gibt es, so Kuntke, noch eine ganze Fülle weiterer Motive. Natürlich auch österliche wie etwa der Auferstandene am leeren Grab oder der Emmausgang.
Wertvollstes Objekt der diesjährigen Ausstellung ist eine Elfenbeinschnitzerei vor 1700. Diese "Beweinung Christi" stammt aus dem Privatbesitz eines Bambergers und wurde den Bamberger Krippenfreunden als Leihgabe überlassen. Eine weitere bemerkenswerte Leihgabe stammt aus der
Oberen Pfarre: die "Geißelung", die der "Herrgottsschnitzer aus der Höll‘", Franz Bauer, um 1920 geschaffen hat. Der überwiegende Teil der Ausstellung wurde jedoch von Vereinsmitgliedern bestückt.
Öffnungszeiten
Die Passionskrippen in der Maternkapelle sind vom 24. März bis 8. April täglich von 13 bis 17 Uhr zu sehen, Karfreitag von 8 bis 17 Uhr.
Er gehört zum Vereinsvorstand der Bamberger Krippenfreunde, die seit 1990 eine Krippenausstellung über die Passion und Auferstehung Christi ausrichtet. Aus ganz Deutschland kommen in der Karwoche und in der Osterzeit Besucher in die Maternkapelle. Denn bislang war dieses kleine Gotteshaus im Domgrund der einzige Ort, an dem die Ereignisse um das Leiden und Sterben Christi in dieser seltenen Krippenart dargestellt wird. Inzwischen sind Passionskrippen auch in Forchheim zu sehen.
Die Bamberger Passionskrippen bestechen allein schon durch ihre künstlerische Qualität und in ihrem jährlich neuen Arrangement. Aber auch durch ihre inhaltliche Aussage. Weit entfernt vom fröhlich-emotionalen Treiben in Weihnachtskrippen mit der Heiligen Familie, Ochs und Esel, den
Heiligen Drei Königen erfordern Passionskrippen vom Betrachter eine gewisse Stimmung: "Sie muss auf die Karwoche gerichtet sein und auf Ostern", meint Wilfried Kuntke.
Weniger Bibelfeste kämen bei den Passionskrippen schon ins Grübeln über die Frage, welches Motiv die Darstellung zeigt. Verwunderlich sei das nicht, schließlich böte die Passion wesentlich mehr Möglichkeiten als die Weihnachtsgeschichte. Beginnend beim Letzten Abendmahl mit der Fußwaschung, über Ölberg, Gefangennahme, Geißelung, Dornenkrönung, Jesus vor Pilatus,
Kreuzweg, Kreuzigung, Golgatha gibt es, so Kuntke, noch eine ganze Fülle weiterer Motive. Natürlich auch österliche wie etwa der Auferstandene am leeren Grab oder der Emmausgang.
Wertvollstes Objekt der diesjährigen Ausstellung ist eine Elfenbeinschnitzerei vor 1700. Diese "Beweinung Christi" stammt aus dem Privatbesitz eines Bambergers und wurde den Bamberger Krippenfreunden als Leihgabe überlassen. Eine weitere bemerkenswerte Leihgabe stammt aus der
Oberen Pfarre: die "Geißelung", die der "Herrgottsschnitzer aus der Höll‘", Franz Bauer, um 1920 geschaffen hat. Der überwiegende Teil der Ausstellung wurde jedoch von Vereinsmitgliedern bestückt.
Öffnungszeiten
Die Passionskrippen in der Maternkapelle sind vom 24. März bis 8. April täglich von 13 bis 17 Uhr zu sehen, Karfreitag von 8 bis 17 Uhr.