Die Mitarbeiterin hat ihren Dienst, das Vertrauensverhältnis zur Heimleitung und zu den Pflegebedürftigen schamlos ausgenutzt. Seit dem November vergangenen Jahres griff die 53-Jährige immer wieder in Portemonnaies von Senioren, um kleinere Geldbeträge zu entwenden. Immer dann, wenn die Pflegebedürftigen gerade nicht in ihrem Zimmer waren, hat sie die Geldbeutel aus den Nachttischen oder anderen Schubladen hervorgeholt, um sich zu bedienen.

Dass der Diebstahl in mindestens 13 Fällen in einem Seniorenheim in Stegaurach so abgelaufen ist, ist inzwischen bekannt. Die Polizei Bamberg-Land hat in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Bamberg die Diebstahlserie aufklären können.

Leitung zeigte den Diebstahl an

"Gelddiebstähle in Firmen oder Vereinen kommen nicht so selten vor", sagt Roland Kühhorn, Chef der Ermittlungsgruppe der Polizei Bamberg-Land. So konnten die Ermittler zusammen mit der Staatsanwaltschaft nun auch einen ähnlichen Fall klären: In einer Apotheke in einer Gemeinde im westlichen Landkreis hatte eine 26-Jährige mehrmals in die Kasse gegriffen und so einen hohen dreistelligen Betrag entwendet. Beide Male haben demnach Mitarbeiterinnen Geld entwendet. Beide Male haben das die Chefs bemerkt und zur Anzeige gebracht.

Umfassende Ermittlungen

So hat die Leitung des Seniorenheims die Polizei im Januar eingeschaltet. Daraufhin sei eine umfassende Untersuchung durch die Ermittlungsgruppe der Polizei Bamberg-Land durchgeführt worden, erklärt Roland Kühhorn, der Chef der Ermittlungsgruppe. Der Personenkreis, aus dem der Täter stammen könnte, habe mithilfe der Heimleitung entsprechend eingegrenzt werden können. Überwachungsmaßnahmen hätten letztlich im Juni zur Überführung der Mitarbeiterin beigetragen, so Kühhorn.

Diese sei daraufhin geständig gewesen. Zumindest in 13 Fällen. Die Mitarbeiterin habe finanzielle Probleme für ihr Handeln angegeben. Insgesamt hatte sie über 500 Euro aus den Geldbeuteln der Senioren entwendet.
Der Ermittler rät gerade in Altenpflegeheimen oder ähnlichen Einrichtungen, wo viele verschiedene Personen Zutritt haben, zur Vorsicht: "Älteren Personen nur das wichtigste Bargeld zur Verfügung stellen und darauf achten, das Geld wegzusperren oder erst gar nicht zu viel abzuheben", sagt der Polizist.

Motiv noch nicht geklärt

Warum die junge Mitarbeiterin in der Apotheke zugegriffen hat, ist den Ermittlern hingegen noch nicht klar. Die 26-Jährige wurde erst vor Kurzem überführt. Die Apothekenleitung hatte im Juni bemerkt, dass über Monate hinweg Geld in der Kasse fehlen würde, so Kühhorn. Zwischen 40 und 50 Mal soll die Frau Geld aus den Einnahmen genommen haben.

Nach der Anzeige wurden in Abstimmung mit der Apothekenleitung auch hier von der Polizei Überwachungsmaßnahmen durchgeführt, um die Mitarbeiterin zu beobachten. Die Frau wurde so letztlich ebenso geschnappt.
Beiden Täterinnen droht nun im schlimmsten Fall eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe - so sieht es zumindest der gesetzliche Strafrahmen vor.