Nur zweieinhalb Jahre ist es her, dass die erste Schutzhütte offiziell in Betrieb genommen werden konnte: Der Waldkindergarten in Gunzendorf erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Aufgrund der großen Nachfrage kam mittlerweile ein Waldbaumhaus mit Niedrigseilgarten dazu. So haben die Waldwichtel nun eine Betriebserlaubnis für zwei Mal 18 Plätze, die im Sommer voraussichtlich belegt sein werden.
Baumhaus und Niedrigseilgarten wurden jetzt offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die kirchlichen Segensworte sprachen im ökumenischen Miteinander Pfarrerin Mirjam Elsel und Diakon Mathias Küchenbrod. Die Waldwichtel nahmen regen Anteil an der kirchlichen Feier und sangen kräftig mit, ohne sich an den Minusgraden und dem leichten Schneefall zu stören. Sind sie doch solche Temperaturen gewohnt und waren auch entsprechend ausgestattet mit Eltern, Geschwistern, Omas und Opas ins Formholz gekommen. Nur die Erwachsenen schienen Probleme mit den wenig frühlingshaften Temperaturen zu haben.
Buttenheims Bürgermeister Michael Karmann (ZWdG/CSU) dankte in seiner Ansprache allen am Bau Beteiligten und lobte die gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachbehörden, Institutionen und Zuschussgebern, so dass der zweite Bauabschnitt für den Waldkindergarten in kürzester Zeit umgesetzt werden konnte. Sein besonderer Dank galt dem engagierten Erzieherteam um Manuela Brütting-Schuster, der Leiterin des Schlosskindergartens Gunzendorf. Mit den Waldwichteln sei die Qualität der Kinderbetreuung in Buttenheim deutlich aufgewertet worden, so der Bürgermeister, der von vielen Anfragen für die Einrichtung berichten konnte. Diese kommen nicht nur von Eltern aus Buttenheim, sondern unter anderem auch aus dem Landkreis Forchheim.
Die anfängliche Skepsis der Eltern ist mittlerweile gewichen, erläuterte Manuela Brütting-Schuster, die sehr zufrieden mit der Entwicklung des Waldkindergartens ist. Man komme weg vom Konsumdenken, "denn im Wald finden die Kinder Dinge wie Steine, Stöcke oder Lehm und all das wird sehr schnell zum neuen Spielzeug". Wichtig ist für die Erzieherin, dass die Kinder "Bewegung erleben können" und "Wissen nicht verloren geht". Dem Zitat Albert Einsteins: "Schau dir die Natur an, und du wirst alles verstehen" kann sie nur zustimmen. Eine Kollegin von ihr lässt sich im Moment zur Waldpädagogin ausbilden. Drei Kinder mit besonderem Förderbedarf sind bei den Waldwichteln ganz selbstverständlich mit dabei.
All das interessierte die eigentlichen Hauptpersonen, die anwesenden Waldwichtel, eher wenig. Schließlich gab es an diesem Nachmittag für sie ein Kasperltheater, man konnte Stockbrot über offenem Feuer braten und schnitzen. Noch dazu hatte der Elternbeirat leckere Speisen und Getränke organisiert, schließlich sorgt ein Nachmittag im Wald auch immer für guten Appetit.
Die Kosten für das Wald-Baumhaus, inklusive der Toilettenanlagen und dem Niedrigseilgarten betrugen rund 213 000 Euro, davon kommt eine Förderung durch die Regierung von Oberfranken in Höhe von 113 000 Euro undFAG-Mittel von 76 000 Euro aus dem 4. Sonderinvestitionsprogramm. Somit verbleiben rund 24 000 Euro an Eigenanteil beim Markt Buttenheim.