Scheßlitz ist in 30 Ortsteile gegliedert, die sich über eine Fläche von knapp 95 Quadratkilometern erstrecken. Damit ist Scheßlitz die viertgrößte Flächengemeinde in Oberfranken. Die Stadt im Landkreis Bamberg ist Heimat für fast 7200 Einwohner.


Geschichtlicher Abriss

Mit einer über 1200-jährigen Stadtgeschichte ist Scheßlitz die älteste Stadt im Landkreis Bamberg. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass das Gebiet bereits 2500 Jahre vor Christus besiedelt wurde. Die Geschichte der Stadt beginnt offiziell mit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 805.

Daraufhin folgen einige erlebnisreiche Jahrhunderte: Scheßlitz erlebte Zerstörung, Krieg, Plünderung und immer wieder auch Aufschwung und Wachstum. Erst nach dem zweiten Weltkrieg erholt sich die Stadt endgültig von den Auswirkungen vergangener Tage und die Einwohnerzahlen schießen in die Höhe. Große Unternehmen wählen Scheßlitz als Unternehmensstandort und sorgen für Arbeitsplätze. Es entstehen sogar Gewerbegebiete, die von wirtschaftlichem Aufschwung zeugen.


Sehenswürdigkeiten

Oberhalb der Stadt thronen die Giechburg und ihr religiöses Pendant, der Gügel mit der katholischen Filial- und Wallfahrtskirche St. Pankratius. Die Giechburg blickt auf eine lange Historie zurück: 1125 wird sie zum ersten Mal urkundlich erwähnt, besteht zu diesem Zeitpunkt aber schon eine Weile. Lange war sie Streitposten der Bamberger Bischöfe und der Andechs-Meranier aus Ostfranken. Im Mittelalter fiel die Burg in Bamberger Besitz und verblieb dies bis zur Säkularisation. Mehrmals wurde die Anlage angegriffen und zerstört, doch immer wieder fand sich jemand, der sie herrichtete.

Heute gehört die Burg dem Landkreis Bamberg und dieser hat sie restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein Gastronomiebetrieb versorgt Wanderer und Besucher und im Bergfried der Burg gibt es immer wieder Kunstausstellungen, die nicht nur wegen der Aussicht vom Turm aus einen Abstecher wert sind.

Auf dem Hügel direkt gegenüber der Burg befindet sich St. Pankratius. Auf einem Felsvorsprung gebaut, erstreckt sich das Bauwerk mit dem bei Brautleuten äußerst beliebten Treppenaufgang. Neben einer Kanzel und einer Empore aus dem Bamberger Dom kann man hier eine Lourdesgrotte und eine in den Fels gehauene Treppe sehen. Das Gipfelkreuz vor der Kirche bietet einen Ausblick auf die Giechburg und das Scheßlitzer Land zu Füßen des Gügels.

Doch auch die Stadt selbst hat Attraktionen zu bieten. Der Ort zeichnet sich durch sein historisches Stadtbild mit Fachwerk- und Bürgerhäusern aus. Ein Glanzstück ist das ehemalige Zunfthaus, das einen Erker mit Zwiebeltürmchen und Fachwerk besitzt. Das Elisabethen-Hospital lohnt ebenfalls einen Besuch. Zuletzt sollte die katholische Pfarrkirche St. Kilian zu Scheßlitz Erwähnung finden. Der gotische Bau beherbergt Elemente aus dem Rokoko und des frühen Klassizismus.


Grüne Energie

Im Gemeindegebiet Scheßlitz befinden sich gleich zwei Windparks, die mit Hilfe moderner Windkraftanlagen Energie gewinnen. Durch die Nutzung des Windes wird pro Jahr so viel Strom gewonnen, um den Jahresbedarf von etwa 7000 Haushalten zu decken. Mangels natürlicher Eingliederung in die Landschaft aufgrund der Höhe der Windräder ist das Projekt in der Bevölkerung umstritten.

von Vanessa Höfner