Auf dem ehemaligen Sprengplatz nördlich von Rattelsdorf kann eine bisher nicht dagewesene Kampfmittelräumung auf großer Fläche beginnen, die voraussichtlich bis Ende des Jahres dauern wird: Auf den gut 20 Hektar Ackerland liegen laut einer aktuellen Mitteilung des Landratsamtes Bamberg rund 1900 Kilogramm Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Das hatten im Vorfeld Untersuchungen des Ingenieurbüros Gartiser, German & Piewak im Auftrag des Landratsamtes als Untere Umweltschutz-/Bodenschutzbehörde ergeben, so die Auskunft der Behörde. Seit Herbst 2016 durften Landwirte auf den Feldern nicht mehr arbeiten.
Laut der Mitteilung wurde eine entsprechende Vereinbarung vom bayerischen Innenministerium und Integration, vom Landratsamt und der Marktgemeinde Rattelsdorf über die Räumung unterzeichnet. Was als Durchbruch gewertet wird.
"Ich freue mich, dass unsere intensiven Bemühungen und zahlreichen Gespräche letztendlich von Erfolg gekrönt sind. Mein Dank geht an dieser Stelle an alle Beteiligten, die maßgeblich an diesem Ergebnis mitgewirkt haben", sagte Landrat Johann Kalb (CSU). Auch Rattelsdorfs Bürgermeister Bruno Kellner (VU), der maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt war, zeigte sich am Montag entsprechend froh, dass die Räumung jetzt im guten Einvernehmen beginnen kann: "Es war ein Kraftakt für alle Beteiligten." Die Situation sei ein Sonderfall.
Lange Zeit war fraglich, wer letztlich die Kosten der umfassenden Kampfmittelräumung tragen muss: Es sah sogar noch im vergangenen Jahr so aus, dass die zehn Eigentümer der landwirtschaftlichen Grundstücke zwischen Unterbrunn (Landkreis Lichtenfels) und Rattelsdorf einen Großteil übernehmen müssten. Dagegen hatten sich die Eigentümer auch juristisch zur Wehr gesetzt.
Nachdem die Anordnung an die Eigentümer ergangen war, starteten unter Federführung von Staatssekretär Gerhard Eck (CSU), Landrat Kalb, dem Lichtenfelser Landrat Christian Meißner (CSU) und Bürgermeister Kellner "intensive und letztendlich erfolgreiche Gespräche" zwischen dem Innenministerium, dem Markt Rattelsdorf und dem Landratsamt Bamberg. Dabei sollte ein Weg für die flächige und grundstücksübergreifende Kampfmittelräumung gefunden werden - "ohne dabei die aktuellen Grundstückseigentümer finanziell über Gebühr zu belasten".
Immerhin soll die gesamte Aktion Kosten von rund 3,5 Millionen Euro verursachen, die nun laut Mitteilung des Landratsamtes nahezu vollständig vom Freistaat Bayern und dem Bund übernommen werden. Den Landwirten bleiben für die Räumung demnach wohl keine Kosten. Was auch Edgar Böhmer, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands, positiv bewertet. Schließlich sei den Landwirten, als sie die Flächen im Zuge der Flurbereinigung in den 70er Jahren zugeteilt bekommen hatten, nicht bewusst gewesen, dass sich Kampfmittel im Boden befänden.
Im Frühjahr 2017 ist der offizielle Antrag vom Markt Rattelsdorf und dem Landratsamt an das Staatsministerium gestellt worden, dass die Kampfmittelräumung durchgeführt und eine Kostenübernahmeerklärung vom Bund eingeholt werden soll. Dankbar zeigten sich jetzt Kalb und Kellner, dass sich das bayerische Innenministerium auch bereit erklärt hatte, die Leitung des Projekts zu übernehmen und ein mit Kampfmittelräumung erfahrenes Ingenieurbüro (IBH aus Weimar) für die Steuerung zu beauftragen.
Laut dem Landratsamt ist im März dieses Jahres die bodenschutzrechtliche Zustimmung für die Räumung erteilt worden. Zuvor habe der Fachbereich Umweltschutz des Landratsamtes mit dem Wasserwirtschaftsamt Kronach die bodenschutzrechtlichen Voraussetzungen abgestimmt. Die Koordinierung der Arbeiten und aller Beteiligten obliegt dem Geschäftsbereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Landratsamt.
Die Kampfmittelräumung wird von der Firma GfLK (Gesellschaft für Liegenschaftskonversion) aus dem brandenburgischen Schorfheide übernommen. Neben der Kampfmittelbeseitigung wird außerdem das Landratsamt die Sanierung des Bodens betreiben.
Noch nicht absehbar ist allerdings, ob und aus welchem Topf die Landwirte für ihre Ernteausfälle Ausgleichszahlungen erhalten. Die Marktgemeinde musste schließlich die Felder wegen Lebensgefahr sperren. Bürgermeister Kellner setzt dabei auf Zahlungen aus dem Sonderfonds des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Gespräche mit dem Ministerium liefen bereits, erklärte Kellner, mehr könne man wohl aber erst sagen, wenn man wisse, wie hoch der Ausfall ist. "Wir sind aber auf einem guten Weg."
Explosive Munition
Auf dem Sprengplatz nördlich von Rattelsdorf im Kreis Bamberg wurde in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg Wehrmachtsmunition aus der Muna Breitengüßbach durch die US-Streitkräfte kampfunfähig gemacht, indem kontrollierte Sprengungen herbeigeführt worden waren. Bei diesen gezielten Explosionen waren aber nicht alle Bomben detoniert, so dass noch scharfe Kampfmittel im Ackerboden vorhanden sind. In den zurückliegenden Jahren wurde immer wieder einzelne, explosive Wehrmachtsmunition gefunden.
Laut der Mitteilung wurde eine entsprechende Vereinbarung vom bayerischen Innenministerium und Integration, vom Landratsamt und der Marktgemeinde Rattelsdorf über die Räumung unterzeichnet. Was als Durchbruch gewertet wird.
Erleichterung bei Beteiligten
"Ich freue mich, dass unsere intensiven Bemühungen und zahlreichen Gespräche letztendlich von Erfolg gekrönt sind. Mein Dank geht an dieser Stelle an alle Beteiligten, die maßgeblich an diesem Ergebnis mitgewirkt haben", sagte Landrat Johann Kalb (CSU). Auch Rattelsdorfs Bürgermeister Bruno Kellner (VU), der maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt war, zeigte sich am Montag entsprechend froh, dass die Räumung jetzt im guten Einvernehmen beginnen kann: "Es war ein Kraftakt für alle Beteiligten." Die Situation sei ein Sonderfall. Lange Zeit war fraglich, wer letztlich die Kosten der umfassenden Kampfmittelräumung tragen muss: Es sah sogar noch im vergangenen Jahr so aus, dass die zehn Eigentümer der landwirtschaftlichen Grundstücke zwischen Unterbrunn (Landkreis Lichtenfels) und Rattelsdorf einen Großteil übernehmen müssten. Dagegen hatten sich die Eigentümer auch juristisch zur Wehr gesetzt.
Nachdem die Anordnung an die Eigentümer ergangen war, starteten unter Federführung von Staatssekretär Gerhard Eck (CSU), Landrat Kalb, dem Lichtenfelser Landrat Christian Meißner (CSU) und Bürgermeister Kellner "intensive und letztendlich erfolgreiche Gespräche" zwischen dem Innenministerium, dem Markt Rattelsdorf und dem Landratsamt Bamberg. Dabei sollte ein Weg für die flächige und grundstücksübergreifende Kampfmittelräumung gefunden werden - "ohne dabei die aktuellen Grundstückseigentümer finanziell über Gebühr zu belasten".
Immerhin soll die gesamte Aktion Kosten von rund 3,5 Millionen Euro verursachen, die nun laut Mitteilung des Landratsamtes nahezu vollständig vom Freistaat Bayern und dem Bund übernommen werden. Den Landwirten bleiben für die Räumung demnach wohl keine Kosten. Was auch Edgar Böhmer, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands, positiv bewertet. Schließlich sei den Landwirten, als sie die Flächen im Zuge der Flurbereinigung in den 70er Jahren zugeteilt bekommen hatten, nicht bewusst gewesen, dass sich Kampfmittel im Boden befänden.
Im Frühjahr 2017 ist der offizielle Antrag vom Markt Rattelsdorf und dem Landratsamt an das Staatsministerium gestellt worden, dass die Kampfmittelräumung durchgeführt und eine Kostenübernahmeerklärung vom Bund eingeholt werden soll. Dankbar zeigten sich jetzt Kalb und Kellner, dass sich das bayerische Innenministerium auch bereit erklärt hatte, die Leitung des Projekts zu übernehmen und ein mit Kampfmittelräumung erfahrenes Ingenieurbüro (IBH aus Weimar) für die Steuerung zu beauftragen.
Laut dem Landratsamt ist im März dieses Jahres die bodenschutzrechtliche Zustimmung für die Räumung erteilt worden. Zuvor habe der Fachbereich Umweltschutz des Landratsamtes mit dem Wasserwirtschaftsamt Kronach die bodenschutzrechtlichen Voraussetzungen abgestimmt. Die Koordinierung der Arbeiten und aller Beteiligten obliegt dem Geschäftsbereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Landratsamt.
Die Kampfmittelräumung wird von der Firma GfLK (Gesellschaft für Liegenschaftskonversion) aus dem brandenburgischen Schorfheide übernommen. Neben der Kampfmittelbeseitigung wird außerdem das Landratsamt die Sanierung des Bodens betreiben.
Noch nicht absehbar ist allerdings, ob und aus welchem Topf die Landwirte für ihre Ernteausfälle Ausgleichszahlungen erhalten. Die Marktgemeinde musste schließlich die Felder wegen Lebensgefahr sperren. Bürgermeister Kellner setzt dabei auf Zahlungen aus dem Sonderfonds des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Gespräche mit dem Ministerium liefen bereits, erklärte Kellner, mehr könne man wohl aber erst sagen, wenn man wisse, wie hoch der Ausfall ist. "Wir sind aber auf einem guten Weg."
Explosive Munition
Auf dem Sprengplatz nördlich von Rattelsdorf im Kreis Bamberg wurde in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg Wehrmachtsmunition aus der Muna Breitengüßbach durch die US-Streitkräfte kampfunfähig gemacht, indem kontrollierte Sprengungen herbeigeführt worden waren. Bei diesen gezielten Explosionen waren aber nicht alle Bomben detoniert, so dass noch scharfe Kampfmittel im Ackerboden vorhanden sind. In den zurückliegenden Jahren wurde immer wieder einzelne, explosive Wehrmachtsmunition gefunden.