In jungen Jahren einmal nach Afrika reisen - wer kann das schon von sich behaupten? Weit ist schließlich die Welt. Doch für eine junge Reisegruppe heißt es: Der Senegal wartet. Denn die Koffer sind schon halb gepackt für Wolf Kaulen (21), Miriam Groh (18), Miriam Blum (19), Bianca Köhler (20), und Fiona Rupprecht (18).

Die Fünf reisen mit einer 28-köpfigen Gruppe nach Thiés, der Partnerstadt des Erzbistums Bamberg. Begleitet werden sie unter anderem von Ann-Kathrin Thönnes (29), die für die Öffentlichkeitsarbeit beim Jugendamt und dem BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) zuständig ist - sie selbst war noch nie im Senegal. Bianca Köhler und Miriam Groh dagegen schon.


Die sechs werden also aus ganz unterschiedlichen Perspektiven in einem Blog auf inFranken.de über ihre Erlebnisse auf der vom Jugendhaus Burg Feuerstein und dem BDKJ Bamberg organisierten Reise berichten.

Aufregung vor dem Start
Vom 28. Februar bis zum 13. März werden sie im Priesterhaus in Thiés wohnen. Viele spannende Dinge wird die Gruppe erleben. "Ich spreche kein Französisch, ich bin gespannt", sagt Miriam Blum. Die Sprache wird eine Hürde, jedoch kein Hindernis sein.

Spätestens beim Fasching in Afrika wird gelöste Stimmung herrschen. Denn nicht nur in Franken, auch in Thiés wird mit einem großen Umzug - dann am Faschingsdienstag - gefeiert. Lustig zugehen wird es ohnehin: "Die Senegalesen sind viel gelassener als wir", sagt Bianca Köhler. "Sie sind meistens gut drauf und sie haben Zeit!" Miriam Groh nickt und ergänzt: "Die Menschen dort sind ganz bunt angezogen." Das nicht nur am Fasching. Die Fröhlichkeit setzt sich auch im Alltag fort.

Bianca Köhler und Miriam Groh können sich noch gut an ihre erste Reise erinnern. Unvergessliche Eindrücke seien das gewesen. Sparsamkeit beim Wasser haben die beiden gelernt, denn in dem heißen und sandigen Land ist Wasser Mangelware. Sie sind gespannt, was sich seit ihrer ersten Reise getan hat.

Auf ein Wiedersehen hofft auch Wolf Kaulen. Der 21-Jährige hat im vergangenen Jahr ein paar Leute aus dem Senegal kennen gelernt, die zu Besuch im Jugendhaus Burg Feuerstein in der Fränkischen Schweiz waren. Nun also der Gegenbesuch: "Ich freu' mich", sagt er. Es haben sich schon Freundschaften beim Austausch gebildet.

Es geht lockerer zu
"Afrika stelle ich mir schon als kulturellen Schock vor", sagt Miriam Blum. Ihre Namensvetterin Miriam Groh meint, dass sich das erst später einstellt: "Wenn man zurückkommt, merkt man erst, in welchem Luxus wir leben."

Der Besuch dient laut Ann-Kathrin Thönnes dazu, sich gegenseitig über das Land, die Kultur, aber auch über die Kirche auszutauschen. Was machen die einen, was die anderen? Gottesdienste im Senegal seien viel lockerer. "Es wird gesungen und getanzt dort", erzählt Miriam Groh. "Viel mehr Jugendliche gehen dort in die Kirche." Vielleicht sollte es in Deutschland auch lockerer zugehen? "Das ist auf Burg Feuerstein auch schon so", findet Miriam Blum, die aus Forchheim kommt.

"Freundlichkeit und Offenheit - das können wir lernen", sagt Bianca Köhler aus Rattelsdorf. Sie habe nach ihrem ersten Besuch einiges in ihrem Alltag verändert: "Ich kaufe Obst nur noch ohne Verpackung: Es ist schon heftig, wie viel Plastiktüten dort herumliegen." Über das Müllproblem werden die sechs Blogger sicher auch etwas zu berichten haben. Ebenso über ihre Besuche eines Krankenhauses, einer Schule sowie einer Moschee oder einer Geflügelfarm werden sie schreiben.

Viele Begegnungen
Auch über das Essen und die vielen Begegnungen soll es in dem Blog gehen. In erster Linie dreht sich das Austauschprogramm schließlich darum, Kontakte zu knüpfen und mit den Jugendlichen vor Ort ins Gespräch zu kommen.

Dazu hilft sicher, dass die Reisegruppe ein paar Mitbringsel in den Senegal mitnimmt: Gummibärchen und Kosmetikartikel seien sehr beliebt, sagen diejenigen, die schon dort waren - und nach wie vor vom Land in Afrika begeistert sind.