Seit Jahrzehnten wurde in der Bäckerei Kießling in Baunach (Landkreis Bamberg) frisch gebacken. Nun ist das Geschäft laut Google jedoch seit einigen Monaten "vorübergehend geschlossen". Geht es für den Betrieb überhaupt weiter? inFranken.de hat beim Inhaber nachgehakt.

Vielerorts verschwinden derzeit Bäckerei-Filialen: So schloss die Bäckerei Schlereth wegen Insolvenz nach über einem Jahrhundert all ihre Filialen. Auch die Bäckerei Peter Schmitt musste zwei Traditionsfilialen schließen.

Bäckerei Kießling im Kreis Bamberg geschlossen - Gesundheit des Inhabers war ausschlaggebend

Aber was ist mit der Bäckerei Kießling passiert? In den sozialen Medien wurde bereits spekuliert: Öffnet die Bäckerei nochmal oder bleibt sie geschlossen? "Was ist mit der Bäckerei Kießling los?", schreibt ein Kunde in einer lokalen Facebook-Gruppe.

"Der macht leider nicht mehr auf. Soll aber ein anderer Bäcker reinkommen", lautet ein Kommentar. "Die Bäckerei wird wohl leider nicht mehr aufmachen. Zumindest nicht mit dem bekannten Inhaber. So zumindest die Info aus einem umliegenden Geschäft", schreibt auch ein anderer Nutzer. Aber stimmt das?

"Ich kann es mir nicht vorstellen, dass wir wieder öffnen", sagt Inhaber Reiner Kießling auf Nachfrage von inFranken.de. Bereits seit Anfang Januar habe die Bäckerei geschlossen. Grund dafür sei die gesundheitliche Situation des Inhabers. Momentan befindet er sich darum in Kur.

Bäckerei besteht vermutlich schon seit mehr als 100 Jahren - zieht jetzt Nachfolger ein?

Aber wie geht es dann weiter? "Wir wissen noch nicht, ob wir das Geschäft vielleicht vermieten oder verkaufen", sagt Kießling. Dass wieder eine Bäckerei einziehen werde, sei allerdings recht unwahrscheinlich, einen Nachfolger habe man nicht gefunden. Das Geschäft könnte jedoch künftig anderweitig als Filiale genutzt werden. Das werde sich in den nächsten zwei Monaten entscheiden.

Vor etwa 30 Jahren übernahm Kießling das Geschäft von seinem Vater. Die Bäckerei selbst dürfte jedoch bereits seit mehr als 100 Jahren bestehen, vermutet Kießling. Denn der Betrieb existierte schon, bevor sein Vater ihn übernommen hatte.

"Das ist ein ganz großer Lebenseinschnitt", bedauert Kießling die Schließung. Das Geschäft weiterzubetreiben, sei durch seine Krankheit jedoch nicht möglich. Auch die Mitarbeiter müssen sich nun beruflich neu orientieren - bis zu fünf waren es im Verkauf, drei Aushilfen in der Bäckerei.