Die Sperrung der Oberen Brücke hat erste wirtschaftliche Auswirkungen. Wie der Eigentümer der Gaststätte Rathausschänke, mitteilt, wurde mit dem Pächter bereits vor einigen Tagen eine Vereinbarung getroffen, die das Vertragsverhältnis zum Ende des Monats April auflöst. Dies bestätigte auch Grill, der hofft, "mit einem blauen Auge" aus den Schwierigkeiten rund um die Brückensperrung herauszukommen.

Der Eigentümer, der nicht genannt sein will, widerspricht Spekulationen, dass es in erster Linie den Bauarbeiten zuzurechnen sein, dass es jetzt zur Trennung kam. Diese hätten allenfalls zur Verschärfung eines bereits vorhandenen Einnahmenrückgangs beigetragen. Demgegenüber erklärte Grill, dass er mit den bisherigen Geschäften sehr zufrieden war. Bis Ende April soll die Wirtschaft baustellenabhängig vor allem zu den Wochenenden geöffnet werden.

Pächter Reinhold Grill hatte sich bei einer Stadtratssitzung mit einem großen Foto von seinen drei Kindern an die Öffentlichkeit gewandt, um eine Aufschiebung der Brückensperre zu erwirken. Wie der Eigentümer weiter mitteilt, müsse auch die von Grill genannte Höhe der Pacht von 5000 Euro interpretiert werden. Diese Summe schließe Mehrwertsteuer und Nebenkosten ein. "Wir nutzen die Zeit während der Brückensanierung, um Arbeiten im Haus zu erledigen und freuen uns auf die Wiedereröffnung nach dem Ende der Arbeiten", sagte der Eigentümer. Über eine neue Nutzung und einen neuen Pächter könne man derzeit noch nichts sagen.

Der Bamberger Stadtrat hat sich mittlerweile vor Ort ein Bild der angelaufenen Sanierungsarbeiten gemacht. "Wir gehen davon aus, dass alles gut läuft und die Sanierung zeitgerecht fertig wird", sagte CSU-Sprecher Franz-Wilhelm Heller. Lob für die Verwaltung kam auch von Heinz Kuntke (SPD). Mit ihrer Offensive habe sie es geschafft, die Wogen zu glätten.

Nur zum Teil durchsetzen konnte sich Stadtrat Norbert Tscherner (BBB) mit seinem Wunsch, das komplette Widerlager der Brücke in die Abdichtungsarbeiten einzubeziehen. Tscherner fürchtet eine weitere Durchfeuchtung des Widerlagers, wenn es nur zum Teil abgedichtet werde, wie nun vorgesehen. Dem widersprachen Vertreter des Baubetriebs der Stadt.