Erneut hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Flüchtlinge aus der Aufnahmeeinrichtung Bamberg aufgenommen. Dieses Mal ist es der Vorwurf gefährlicher Körperverletzung, der drei Männern aus Eritrea gemacht wird. Einer von ihnen soll Zeugenberichten zufolge versucht haben, am Freitag an der Kettenbrücke einen schweren Stein auf einen am Boden liegenden Passanten zu werfen. Dies konnten Zeugen allerdings verhindern. Gegen den Hauptverdächtigen wurde Haftbefehl erlassen; die beiden Mittäter wurden wieder auf freien Fuß gesetzt.
Thomas Schreiber, Leiter der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt, zieht ein wenig erfreuliches Fazit. Er fürchtet, dass das Sicherheitsgefühl in Bamberg massiv leiden wird, wenn die Serie von Straftaten anhalten sollte, die aus der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken heraus begangen werden. Doch eine schnelle Beruhigung ist nicht in Sicht - selbst wenige Intensivstraftäter vermögen eine Stadt in Atem zu halten.
So hatte die Polizei nach ersten Haftbefehlen gegen Marokkaner vergangene Woche auch am Wochenende wieder alle Hände voll mit Flüchtlingskriminalität zu tun. Wie berichtet, war es in der Nacht zum Samstag zu Diebstählen aus unverschlossenen Autos in Bamberg-Ost gekommen; als mutmaßliche Täter wurden zwei Männer aus Nordafrika in Haft genommen; zu einem räuberischen Diebstahl soll es in einem Lebensmittelmarkt gekommen sein. Auch hier ist der Tatverdächtige ein Mann aus Nordafrika.
Für die Bewohner in Bamberg-Ost sind die Nachrichten der letzten Wochen alles andere als beruhigend. Sie entlang der häufig frequentierten Wege und Straßen schon heute mit mehr Kriminalität frequentiert. Um weiteren Straftaten entgegenzuwirken, ruft die Polizei dazu auf, Fahrzeuge abzusperren und verdächtige Beobachtungen mitzuteilen.
Aber es sind nicht nur die Sicherheitsbehörden, die durch kriminelle Flüchtlinge gefordert sind. Auch die Hilfsorganisationen nehmen die Meldungen der jüngsten Tage mit Ernüchterung zur Kenntnis. Christiane Laaser von "Freund statt fremd", fürchtet, dass die Taten einzelner die Hilfsbereitschaft vieler gegenüber Flüchtlingen untergraben könnten. "Natürlich werden auch wir auf die Delikte angesprochen. Ich hoffe nur, dass die Bamberger differenzieren können. Es ist nur ein kleiner Teil der Flüchtlinge, der sich so verhält."
Warum sind es immer wieder marokkanische Flüchtlinge, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten? Auf diese Frage hat auch die Polizei in Bamberg keine Antwort. Thomas Schreiber weist darauf hin, dass es sich ausschließlich um "allein reisende Männer" handelt. Möglicherweise hätten sich Straftäter die Flüchtlingskrise zunutze gemacht, um nach Deutschland einzureisen.
Kein Zweifel kann daran sein, dass straffällige Nordafrikaner in der Statistik überrepräsentiert sind. Eine Untersuchung des Bundeskriminalamtes zeigt, dass jede vierte von Flüchtlingen verübte Straftat auf das Konto von Nordafrikanern geht, obwohl sie nur drei Prozent aller Migranten ausmachen.
Auch in Bamberg ist laut Polizei etwa die Hälfte von derzeit 35 marokkanischen Flüchtlingen bereits als Straftäter in Erscheinung getreten, teils mehrfach. Wie das zu bewerten ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. "Die wollen sich nicht integrieren, haben auch keinen seriösen Fluchtgrund, sondern nützen unser gutmütiges Sozial- und Asylsystem aus", lautet die Meinung eines Insiders mit Erfahrung beim Abschieben. Nicht umsonst sei diese Gruppe bei Leitern von Flüchtlingseinrichtungen gefürchtet.
Sylvia Schaible von "Freund statt fremd" sieht ein Systemversagen. Ein massenhaftes Abschiebelager setze die Bewohner unter Druck. "Wen wundert es, dass Menschen ohne Perspektive versuchen, alles mitzunehmen? Würden wir das nicht alle tun?", sagt Christiane Laaser.
Julien Bobineau vom Afrikazentrum der Uni Würzburg sieht enttäuschte Erwartungen und ein falsches Bild von Europa als Ursache des Fehlverhaltens. Der Literaturwissenschaftler beleuchtet in einem noch unveröffentlichten Aufsatz die überhöhte Sicht vom "Paradies im Norden" als marokkanisches Grundmotiv. Erfolgreiche Heimkehrer vermittelten eine utopische Vorstellung vom "besseren Leben in Europa". Ein fataler Trugschluss.
Thomas Schreiber, Leiter der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt, zieht ein wenig erfreuliches Fazit. Er fürchtet, dass das Sicherheitsgefühl in Bamberg massiv leiden wird, wenn die Serie von Straftaten anhalten sollte, die aus der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken heraus begangen werden. Doch eine schnelle Beruhigung ist nicht in Sicht - selbst wenige Intensivstraftäter vermögen eine Stadt in Atem zu halten.
So hatte die Polizei nach ersten Haftbefehlen gegen Marokkaner vergangene Woche auch am Wochenende wieder alle Hände voll mit Flüchtlingskriminalität zu tun. Wie berichtet, war es in der Nacht zum Samstag zu Diebstählen aus unverschlossenen Autos in Bamberg-Ost gekommen; als mutmaßliche Täter wurden zwei Männer aus Nordafrika in Haft genommen; zu einem räuberischen Diebstahl soll es in einem Lebensmittelmarkt gekommen sein. Auch hier ist der Tatverdächtige ein Mann aus Nordafrika.
Türen absperren!
Für die Bewohner in Bamberg-Ost sind die Nachrichten der letzten Wochen alles andere als beruhigend. Sie entlang der häufig frequentierten Wege und Straßen schon heute mit mehr Kriminalität frequentiert. Um weiteren Straftaten entgegenzuwirken, ruft die Polizei dazu auf, Fahrzeuge abzusperren und verdächtige Beobachtungen mitzuteilen.Aber es sind nicht nur die Sicherheitsbehörden, die durch kriminelle Flüchtlinge gefordert sind. Auch die Hilfsorganisationen nehmen die Meldungen der jüngsten Tage mit Ernüchterung zur Kenntnis. Christiane Laaser von "Freund statt fremd", fürchtet, dass die Taten einzelner die Hilfsbereitschaft vieler gegenüber Flüchtlingen untergraben könnten. "Natürlich werden auch wir auf die Delikte angesprochen. Ich hoffe nur, dass die Bamberger differenzieren können. Es ist nur ein kleiner Teil der Flüchtlinge, der sich so verhält."
Warum sind es immer wieder marokkanische Flüchtlinge, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten? Auf diese Frage hat auch die Polizei in Bamberg keine Antwort. Thomas Schreiber weist darauf hin, dass es sich ausschließlich um "allein reisende Männer" handelt. Möglicherweise hätten sich Straftäter die Flüchtlingskrise zunutze gemacht, um nach Deutschland einzureisen.
Kein Zweifel kann daran sein, dass straffällige Nordafrikaner in der Statistik überrepräsentiert sind. Eine Untersuchung des Bundeskriminalamtes zeigt, dass jede vierte von Flüchtlingen verübte Straftat auf das Konto von Nordafrikanern geht, obwohl sie nur drei Prozent aller Migranten ausmachen.
Auch in Bamberg ist laut Polizei etwa die Hälfte von derzeit 35 marokkanischen Flüchtlingen bereits als Straftäter in Erscheinung getreten, teils mehrfach. Wie das zu bewerten ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. "Die wollen sich nicht integrieren, haben auch keinen seriösen Fluchtgrund, sondern nützen unser gutmütiges Sozial- und Asylsystem aus", lautet die Meinung eines Insiders mit Erfahrung beim Abschieben. Nicht umsonst sei diese Gruppe bei Leitern von Flüchtlingseinrichtungen gefürchtet.
Sylvia Schaible von "Freund statt fremd" sieht ein Systemversagen. Ein massenhaftes Abschiebelager setze die Bewohner unter Druck. "Wen wundert es, dass Menschen ohne Perspektive versuchen, alles mitzunehmen? Würden wir das nicht alle tun?", sagt Christiane Laaser.
Julien Bobineau vom Afrikazentrum der Uni Würzburg sieht enttäuschte Erwartungen und ein falsches Bild von Europa als Ursache des Fehlverhaltens. Der Literaturwissenschaftler beleuchtet in einem noch unveröffentlichten Aufsatz die überhöhte Sicht vom "Paradies im Norden" als marokkanisches Grundmotiv. Erfolgreiche Heimkehrer vermittelten eine utopische Vorstellung vom "besseren Leben in Europa". Ein fataler Trugschluss.