Manuela Starks Familie steht vor einem Rätsel: "Innerhalb weniger Tage habe ich das Urnengrab meines Vaters Horst Steinbrich auf dem Bischberger Friedhof mehrmals total verwüstet vorgefunden", berichtete sie inFranken.de am Freitag (12. September 2025). Andere Gräber seien nicht betroffen.
Den ersten Schrecken habe sie am 28. August um 7 Uhr bekommen: "Es wurde eine Friedhofslampe rausgerissen und ihr Stab abgebrochen, ein Steh-Kreuz wurde ebenfalls rausgerissen und die Graberde durchgewühlt. Links unter der Grabplatte entstand ein Loch, weiße Kieselsteine waren um das Grab und sogar teils bis zur Mitte der Aufgangsstufen des Friedhofs verteilt", zählt sie die Beobachtungen auf. Ein schockierender Anblick, wie sie ihr Gefühl beschreibt.
Grabverwüstung in Bischberg - das sagt die Gemeinde
Eine violette 3er-Blume sei ebenfalls herausgerissen worden, nur noch zwei davon habe sie zwei Gräber weiter hinter einem fremden Grabstein gefunden. Zudem sei ein metallener Hirsch-Bodenstecker weg, ein kleiner Vogel-Wassertrog am Grab sei in die Erde vergraben, steinerne Vögel umgesetzt und ein Bäumchen komplett umgebogen worden. "Ein weißer Engel-Grabstein mit Bild wurde verschoben und gedreht. Wir haben es gleich wieder hergerichtet, aber zwischen dem 5. und 9. September kam es wieder zu Verwüstungen in ähnlicher Weise. Man fühlt sich hilflos und es ist entwürdigend."
Die Fränkin kenne niemanden, der gegen ihre Familie etwas haben könnte. "Meine Familie besucht das Grab jetzt zweimal am Tag." Im Netz bittet sie die Öffentlichkeit um Mithilfe. "Grab verwüstet/geschändet", beginnt sie den Text. "Wir suchen dringend Personen, die etwas Auffälliges beobachtet oder gehört haben. Jeder Hinweis hilft uns, diese Taten aufzuklären und zu stoppen und die Würde des Grabes und unseren Verstorbenen zu respektieren." Anzeige habe sie erstattet. Zeugen können Hinweise an die Polizei Bamberg-Land oder an sie persönlich weiterleiten: 015905557360.
Die Gemeinde habe Kenntnis von dem Vorfall, könne aber wegen der unbekannten Täter nicht viel tun. "Wir würden ein Ordnungswidrigkeitsverfahren einleiten, wenn wir einen Namen hätten", sagt die Verwaltungsleiterin Renate Heinz im Gespräch. Auch eine Videoüberwachung sei nicht möglich. "Es ist kein großer Vermögensschaden entstanden", erklärt sie. Wenn etwa Grabsteine beschädigt worden wären, "wäre ein höheres Eingreifen unserer Gemeinde erforderlich". Stattdessen sei der Friedhofswärter besonders wachsam und im Mitteilungsblatt teile man einen Zeugenaufruf. "Wir bedauern es sehr", so Renate Heinz an die Familie über die Vorfälle auf dem Bischberger Friedhof.