Lange genug hat es gedauert, bis die Bamberger endlich wieder unter strahlend blauem Himmel und bei angenehmen Temperaturen einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen nachgehen konnten: dem Biertrinken. Kombiniert mit einer Brotzeit ist der Besuch des Lieblingsbierkellers für viele ein beliebtes Schönwetter-Ritual. Da trifft es sich gut, dass viele Keller schon im April eröffnen.

Doch mit dem Start in die Freiluft-Saison müssen sich die Betreiber auch wieder den Problemen stellen, die die vielen Gäste so mit sich bringen.


"Alles beim Alten"

Die Keller-Besucher müssen sich nicht auf größere Neuerungen einstellen: "Alles beim Alten", sagt Fritz Löhr vom Spezial-Keller. Kurzfristige Änderungen könnten sich immer mal ergeben, aber geplant sei nichts. Ähnlich klingt das bei Herbert Krapp, Betreiber des Fässla-Kellers: "Eigentlich gibt es nichts wirklich Neues. Wir haben ein bisschen saniert und im Mai bekommen wir einen Spielturm für die Kinder."

Wer etwas anderes als die altbekannten Bierkeller ausprobieren möchte, der findet am Jakobsberg eine Alternative: Den "Einhornskeller", der im September 2016 unter dem neuen Pächter Alexander Schimkus wiedereröffnet hat. Tradition wird trotzdem groß geschrieben: "Der Einhornskeller ist der älteste Bierkeller der Stadt", sagt Schimkus. Bis ins Jahr 1489 lasse sich die Geschichte des Gasthauses zurückverfolgen, das 95 Plätze im eigenen Garten anbietet.

Trotz des Kellers im Namen kommt Schimkus bei der Frage, ob man sich selbst als Bierkeller sehe, ins Grübeln: "Nicht als typischer", sagt er. "Wir haben keine zwanzig Brotzeitplatten im Angebot. Wir versuchen eine Mischung hinzukriegen aus Alt und Modern, aus Fränkisch und Mediterran. Wir sind so ein Zwischending."


Probleme kehren zurück

Sollte die Wettervorhersage für den Rest des Aprils stimmen, dann könnten den Kellerbetreibern einige lukrative Tage bevorstehen. Gerade am kommenden Wochenende soll es wieder sonnig werden und auch in der Woche darauf wird die 20-Grad-Marke wohl mehrfach geknackt.
Die vielen Gäste bedeuten aber nicht nur Gutes für die Betreiber: Am Spezial-Keller hatten im vergangenen Sommer lärmende und randalierende Besuchergruppen dazu geführt, dass Security-Kräfte am Eingang zum Keller eingesetzt wurden. Das hat sich bewährt: "Wir arbeiten auch in diesem Jahr samstags wieder mit Security-Mitarbeitern", sagt Fritz Löhr. Dabei geht es auch darum, Eigentum des Kellers zu schützen: "Es wurden immer wieder Krüge gestohlen", so Löhr. Auch Taschenkontrollen seien vorgesehen.


"Wer sich aufführt, fliegt raus"

Im direkten Zusammenhang stehen Junggesellenabschiede, die beim Spezial-Keller weiterhin nicht erwünscht sind und nicht bedient werden. Zu schlecht waren die Erfahrungen mit der Gruppendynamik, die mit zunehmendem Alkoholpegel bei dieser speziellen Sorte von Gästen entstehen kann.

"Die wollen wir nicht unbedingt", sagt auch Herbert Krapp vom Fässla Keller. "Wir hatten aber schon einige", ergänzt er. Auf Security-Kräfte wird in der Moosstraße trotzdem verzichtet und das Problem ganz pragmatisch gehandhabt: "Wir sagen klipp und klar: Wer sich aufführt, fliegt raus."