Wie genau der "Orlando Tango" klingt, wenn alle Puzzleteile erst einmal zu einem großen Ganzen zusammengefügt worden sind, vermögen selbst diejenigen bislang nur zu erahnen, die das Stück am Donnerstagabend im Konzertsaal der Bamberger Sinfonie zu Gehör bringen werden.
Denn bislang haben die Schüler das Stück ausschließlich in acht nach Instrumenten geordneten Gruppen geprobt. Jede Gruppe für sich probte ihren Part. Dies ändern wird sich erst am Mittwochabend. Dann steht die Generalprobe auf dem Plan. Wenn Johannes Klehr diesem Termin mit Nervosität entgegensehen sollte, kann er dies gut verstecken: "Jetzt müssen die Teile nur noch zusammengefügt werden. Das ist nur noch eine Frage der Konzentration", sagt der Musiklehrer des Bamberger Kaiser-Heinrich-Gymnasiums (KHG). Am Donnerstag werden sich die Scheinwerfer auch auf ihn richte. 90 Schüler wird Klehr dann durch den "Orlando Tango" führen.
Zumindest eine grobe Vorstellung, wie das Stück in volltönender Orchesterstärke klingen könnte, haben die Schüler inzwischen aber schon: "Ich glaube, das Stück ist lustig und heiter und dann aber auch wieder beklemmend, sagt Sarah Mirwald. Die 17-Jährige spielt im Orchester die Zweite Geige.
"Ja, das ist gut beobachtet", sagt Viera Janárceková. Die ehemalige Stipendiatin des Bamberger Künstlerhauses Villa Concordia hat den "Orlando Tango" geschrieben - und sich auf diese Weise selbst einen lang gehegten Wunsch erfüllt: "Es gibt kaum Stücke, die eigens für Schülerorchester geschrieben worden sind. Das wollte ich ändern." Die Schüler des KHG sind im positiven Sinne auch deshalb so gespannt, weil sie am Donnerstag komplettes Neuland betreten. Sie werden die ersten sein, die den "Orlando Tango" spielen werden. "Es ist eine echte Welturaufführung", sagt Lillofee Anders.
Sie spielt Violine und ist als Konzertmeisterin so etwas wie der verlängerte Arm von Dirigent Johannes Klehr.
Neben den Schülerinnen und Schülern des KHG komplettieren Jugendliche weiterer Bamberger Schulen das Orchester. Die jungen Musiker kommen vom E.T.A.-Hoffmann-, vom Franz-Ludwig-, Eichendorff- und vom Clavius-Gymnasium.
Darüber hinaus gehören Schüler und Schülerinnen aus Bratislava und Venedig dem Orchester an. Mit deren Schulen pflegt das KHG seit vielen Jahren enge musikalische Beziehungen. Deshalb werden die Bamberger im Herbst auch nach Venedig reisen und beim Internationalen Festival für zeitgenössische Musik den "Orlando Tango" ein zweites Mal spielen.
Das Besondere am "Orlando Tango" ist, dass ihn Viera Janárceková sowohl für ein Schülerorchester als auch für ein professionelles Streicherquartett geschrieben hat.
Das "Asasello Quartett" aus Köln wird die Schüler am Donnerstag begleiten. Ihr Stück durfte die jungen Musiker weder über- noch die professionellen Streicher unterfordern: Darin bestand die Herausforderung für Viera Janárceková. Angst, den Schülern eine nicht zu bewältigende Aufgabe aufgebürdet zu haben, hat sie nicht: "Es wird vielleicht nicht perfekt, dafür aber lebendig. Und Lebendigkeit ist wichtiger als Perfektion."
Der "Orlando Tango" umfasst drei Abschnitte und hat eine Spielzeit von rund 27 Minuten. Der Komposition liegt die Absicht zugrunde, die kanonisierten Figuren und Rhythmen des Tangos in neue musikalische Bezüge zu stellen. "Allein, dass ich ihn mit Streichern kontrastiere, verleiht dem Tango eine ungewöhnliche Schwere", sagt Viera Janárceková.
Der Titel ist symbolisch aufgeladen und bezieht sich auf die Entstehungszeit des KHG vor über 430 Jahren. Seinerzeit verfasste der Hofkomponist Orlando di Lasso pädagogischen Texte für den Musikunterricht.
So schlägt der "Orlando Tango" eine Brücke zwischen den Welten. Er bringt ein Schülerorchester mit einem professionellen Streichquartett zusammen. Und er lässt traditionelle und zeitgenössische Stile aufeinanderprallen. Manches stößt sich ab, anderes verschmilzt zu etwas Neuem.
Auch Johannes Klehr selbst stellt das Stück vor große Herausforderungen. Der Musiklehrer hat sich vor seinem großen Auftritt in der Bamberger Sinfonie deshalb Rat von Jakob Hru Grad ša geholt. Hru Grad ša, der Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, nannte den "Orlando Tango" nicht nur für Laien, sondern auch für Profis interessant. "Das ist ein Ritterschlag für unser Orchester", freut sich Klehr.
Termin
Die Uraufführung des "Orlando Tango" findet am Donnerstag, 22. März, um 20 Uhr in der Sinfonie statt. Eingebettet wird das Werk in einen Konzertabend mit Werken von Antonio Vivaldi, und Astor Piazzolla.
Tickets
Karten kosten an der Abendkasse 15 Euro.
Denn bislang haben die Schüler das Stück ausschließlich in acht nach Instrumenten geordneten Gruppen geprobt. Jede Gruppe für sich probte ihren Part. Dies ändern wird sich erst am Mittwochabend. Dann steht die Generalprobe auf dem Plan. Wenn Johannes Klehr diesem Termin mit Nervosität entgegensehen sollte, kann er dies gut verstecken: "Jetzt müssen die Teile nur noch zusammengefügt werden. Das ist nur noch eine Frage der Konzentration", sagt der Musiklehrer des Bamberger Kaiser-Heinrich-Gymnasiums (KHG). Am Donnerstag werden sich die Scheinwerfer auch auf ihn richte. 90 Schüler wird Klehr dann durch den "Orlando Tango" führen.
"Eine echt Welturaufführung"
Zumindest eine grobe Vorstellung, wie das Stück in volltönender Orchesterstärke klingen könnte, haben die Schüler inzwischen aber schon: "Ich glaube, das Stück ist lustig und heiter und dann aber auch wieder beklemmend, sagt Sarah Mirwald. Die 17-Jährige spielt im Orchester die Zweite Geige."Ja, das ist gut beobachtet", sagt Viera Janárceková. Die ehemalige Stipendiatin des Bamberger Künstlerhauses Villa Concordia hat den "Orlando Tango" geschrieben - und sich auf diese Weise selbst einen lang gehegten Wunsch erfüllt: "Es gibt kaum Stücke, die eigens für Schülerorchester geschrieben worden sind. Das wollte ich ändern." Die Schüler des KHG sind im positiven Sinne auch deshalb so gespannt, weil sie am Donnerstag komplettes Neuland betreten. Sie werden die ersten sein, die den "Orlando Tango" spielen werden. "Es ist eine echte Welturaufführung", sagt Lillofee Anders.
Sie spielt Violine und ist als Konzertmeisterin so etwas wie der verlängerte Arm von Dirigent Johannes Klehr.
Neben den Schülerinnen und Schülern des KHG komplettieren Jugendliche weiterer Bamberger Schulen das Orchester. Die jungen Musiker kommen vom E.T.A.-Hoffmann-, vom Franz-Ludwig-, Eichendorff- und vom Clavius-Gymnasium.
Darüber hinaus gehören Schüler und Schülerinnen aus Bratislava und Venedig dem Orchester an. Mit deren Schulen pflegt das KHG seit vielen Jahren enge musikalische Beziehungen. Deshalb werden die Bamberger im Herbst auch nach Venedig reisen und beim Internationalen Festival für zeitgenössische Musik den "Orlando Tango" ein zweites Mal spielen.
Das Besondere am "Orlando Tango" ist, dass ihn Viera Janárceková sowohl für ein Schülerorchester als auch für ein professionelles Streicherquartett geschrieben hat.
Das "Asasello Quartett" aus Köln wird die Schüler am Donnerstag begleiten. Ihr Stück durfte die jungen Musiker weder über- noch die professionellen Streicher unterfordern: Darin bestand die Herausforderung für Viera Janárceková. Angst, den Schülern eine nicht zu bewältigende Aufgabe aufgebürdet zu haben, hat sie nicht: "Es wird vielleicht nicht perfekt, dafür aber lebendig. Und Lebendigkeit ist wichtiger als Perfektion."
Unterschiedliche Welten
Der "Orlando Tango" umfasst drei Abschnitte und hat eine Spielzeit von rund 27 Minuten. Der Komposition liegt die Absicht zugrunde, die kanonisierten Figuren und Rhythmen des Tangos in neue musikalische Bezüge zu stellen. "Allein, dass ich ihn mit Streichern kontrastiere, verleiht dem Tango eine ungewöhnliche Schwere", sagt Viera Janárceková. Der Titel ist symbolisch aufgeladen und bezieht sich auf die Entstehungszeit des KHG vor über 430 Jahren. Seinerzeit verfasste der Hofkomponist Orlando di Lasso pädagogischen Texte für den Musikunterricht.
So schlägt der "Orlando Tango" eine Brücke zwischen den Welten. Er bringt ein Schülerorchester mit einem professionellen Streichquartett zusammen. Und er lässt traditionelle und zeitgenössische Stile aufeinanderprallen. Manches stößt sich ab, anderes verschmilzt zu etwas Neuem.
Auch Johannes Klehr selbst stellt das Stück vor große Herausforderungen. Der Musiklehrer hat sich vor seinem großen Auftritt in der Bamberger Sinfonie deshalb Rat von Jakob Hru Grad ša geholt. Hru Grad ša, der Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, nannte den "Orlando Tango" nicht nur für Laien, sondern auch für Profis interessant. "Das ist ein Ritterschlag für unser Orchester", freut sich Klehr.
Termin
Die Uraufführung des "Orlando Tango" findet am Donnerstag, 22. März, um 20 Uhr in der Sinfonie statt. Eingebettet wird das Werk in einen Konzertabend mit Werken von Antonio Vivaldi, und Astor Piazzolla.
Tickets
Karten kosten an der Abendkasse 15 Euro.