Ende 2017 soll das "Quartier an der Stadtmauer" stehen. Wie es aussehen dürfte, ist bis Ende März im Kundenzentrum der Sparkasse am Schönleinsplatz zu sehen. Dort sind ab sofort die Entwürfe von sechs Architekturbüros ausgestellt, die die Sparkasse zu einem Fassadenwettbewerb für ihr Einzelhandelsprojekt zwischen Lange Straße und ZOB eingeladen hatte. Gewonnen hat das Büro Wörner/Traxler/Richter aus Dresden.
Die Entscheidung einer achtköpfigen Fach- und Sachjury sei, nach intensiver Diskussion mit Vertretern aus Politik und Denkmalschutz, einstimmig gefallen. Das betonte Stephan Kirchner, der Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, als er am Donnerstag in einer Pressekonferenz über das Wettbewerbsergebnis informierte. In seiner Funktion als amtierender Verwaltungsratsvorsitzender lobte OB Andreas Starke (SPD) den Siegerentwurf: Er erfülle "hohe Ansprüche" und füge sich sensibel in das Stadtbild ein. "Ich glaube, wir haben uns für den richtigen Entwurf entschieden", sagte Landrat Johann Kalb.
Der Wettbewerb fand unter der Leitung von Professor Michael Stößlein aus Nürnberg (stm.Architekten) statt. Das Urteil des Preisgerichts im Originalwortlaut ist am Ende des Beitrags zu lesen.
Fassaden, die den hohen Ansprüchen im Welterbe Bamberg gerecht werden, sollten die Wettbewerbs-Teilnehmer für die beiden zentralen Neubauten im künftigen Quartier entwerfen.
Da ist zum Einen das Hotel mit Einkaufsmarkt, das in der Langen Straße an Stelle des aufgegebenen Sparkassengebäudes geplant ist: Für das neue Gebäude sehen die Architekten eine ähnliche Gliederung wie bisher vor.
Sie sei bewusst stark vertikal geprägt, wie es die benachbarten Häuser sind, erläuterte Christian Börner vom Sieger-Büro. Als "moderne Interpretation" des kleinteiligen Fassadenschmucks rechts und links vom Neubau möchten Wörner/Traxler/Richter ihre Wahl für Rillenputz verstanden wissen.
Der zweite Neubau und Zugang zum Quartier entsteht bekanntermaßen als Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke ZOB/Franz-Ludwig-Straße. Die Architekten sprechen sich für eine gleichberechtigte Gestaltung der beiden Schauseiten aus. Weil das neue Eckgebäude höher wird als die angrenzenden Häuser in der Franz-Ludwig-Straße, soll das ausgebaute Dach etwas zurückversetzt werden. In der Hoffassade des künftigen Wohn- und Geschäftshauses wird ein Teil der alten Stadtmauern, die dem Projekt seinen Namen geben, integriert.
Stadtmauerreste aus dem 13. und 15. Jahrhundert sind nur einige der Denkmäler, die sich auf dem 5000 Quadratmeter großen Areal befinden. Die Frage über den richtigen Umgang mit der historischen Substanz im Herzen des Welterbes Bamberg war nur eine von vielen, die das Vorhaben immer wieder verzögert haben. Nach 18 Jahren des Planens, Verwerfens und Neuanfangs haben alle Beteiligten ein Ziel vor Augen: die Eröffnung im Advent 2017. Daran lässt auch der Projektentwickler Robert Wießner von Sontowski und Partner keine Zweifel.
Am 6. April wird der Siegerentwurf im Bausenat behandelt. Auf Wunsch der Stadt sollen vorher einige Details an der Fassade Lange Straße geändert werden, beispielsweise die Gauben um eine Reihe reduziert werden.
"Die gesamte Arbeit besticht durch eine differenzierte Entwicklung der Fassaden innerhalb eines klaren, übergeordneten Gestaltungskanons. Der Sockel und die Eingangszone des Hotels sowie die Einkaufsmarktfassade in der Langen Straße sind mit angemessenen Mitteln gut gelöst.
An der Seite der Franz-Ludwig-Straße schaffen die Verfasser durch ihre Fassadendarstellung einen wohlproportionierten Stadtbaustein mit stimmiger Maßstäblichkeit und bewältigen den Übergang zur Bebauung in der Promenade. Die Feinabstufung der Geschosse trägt zur eleganten Erscheinung des Baukörpers bei und kann die gewünschte markante Handelsadresse formulieren. Auch die Hoffassaden fallen in ihrem Anspruch nicht gegenüber den Straßenfassaden zurück."
Die Entscheidung einer achtköpfigen Fach- und Sachjury sei, nach intensiver Diskussion mit Vertretern aus Politik und Denkmalschutz, einstimmig gefallen. Das betonte Stephan Kirchner, der Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, als er am Donnerstag in einer Pressekonferenz über das Wettbewerbsergebnis informierte. In seiner Funktion als amtierender Verwaltungsratsvorsitzender lobte OB Andreas Starke (SPD) den Siegerentwurf: Er erfülle "hohe Ansprüche" und füge sich sensibel in das Stadtbild ein. "Ich glaube, wir haben uns für den richtigen Entwurf entschieden", sagte Landrat Johann Kalb.
Der Wettbewerb fand unter der Leitung von Professor Michael Stößlein aus Nürnberg (stm.Architekten) statt. Das Urteil des Preisgerichts im Originalwortlaut ist am Ende des Beitrags zu lesen.
Sensible Umgebung
Fassaden, die den hohen Ansprüchen im Welterbe Bamberg gerecht werden, sollten die Wettbewerbs-Teilnehmer für die beiden zentralen Neubauten im künftigen Quartier entwerfen. Da ist zum Einen das Hotel mit Einkaufsmarkt, das in der Langen Straße an Stelle des aufgegebenen Sparkassengebäudes geplant ist: Für das neue Gebäude sehen die Architekten eine ähnliche Gliederung wie bisher vor.
Sie sei bewusst stark vertikal geprägt, wie es die benachbarten Häuser sind, erläuterte Christian Börner vom Sieger-Büro. Als "moderne Interpretation" des kleinteiligen Fassadenschmucks rechts und links vom Neubau möchten Wörner/Traxler/Richter ihre Wahl für Rillenputz verstanden wissen.
Der zweite Neubau und Zugang zum Quartier entsteht bekanntermaßen als Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke ZOB/Franz-Ludwig-Straße. Die Architekten sprechen sich für eine gleichberechtigte Gestaltung der beiden Schauseiten aus. Weil das neue Eckgebäude höher wird als die angrenzenden Häuser in der Franz-Ludwig-Straße, soll das ausgebaute Dach etwas zurückversetzt werden. In der Hoffassade des künftigen Wohn- und Geschäftshauses wird ein Teil der alten Stadtmauern, die dem Projekt seinen Namen geben, integriert.
Stadtmauerreste aus dem 13. und 15. Jahrhundert sind nur einige der Denkmäler, die sich auf dem 5000 Quadratmeter großen Areal befinden. Die Frage über den richtigen Umgang mit der historischen Substanz im Herzen des Welterbes Bamberg war nur eine von vielen, die das Vorhaben immer wieder verzögert haben. Nach 18 Jahren des Planens, Verwerfens und Neuanfangs haben alle Beteiligten ein Ziel vor Augen: die Eröffnung im Advent 2017. Daran lässt auch der Projektentwickler Robert Wießner von Sontowski und Partner keine Zweifel.
Bald im Bausenat
Am 6. April wird der Siegerentwurf im Bausenat behandelt. Auf Wunsch der Stadt sollen vorher einige Details an der Fassade Lange Straße geändert werden, beispielsweise die Gauben um eine Reihe reduziert werden.
Das Urteil des Preisgerichts im Wortlaut
"Die gesamte Arbeit besticht durch eine differenzierte Entwicklung der Fassaden innerhalb eines klaren, übergeordneten Gestaltungskanons. Der Sockel und die Eingangszone des Hotels sowie die Einkaufsmarktfassade in der Langen Straße sind mit angemessenen Mitteln gut gelöst.
An der Seite der Franz-Ludwig-Straße schaffen die Verfasser durch ihre Fassadendarstellung einen wohlproportionierten Stadtbaustein mit stimmiger Maßstäblichkeit und bewältigen den Übergang zur Bebauung in der Promenade. Die Feinabstufung der Geschosse trägt zur eleganten Erscheinung des Baukörpers bei und kann die gewünschte markante Handelsadresse formulieren. Auch die Hoffassaden fallen in ihrem Anspruch nicht gegenüber den Straßenfassaden zurück."