Die Belegungszahlen im Bamberger Ankerzentrum sind im Vergleich zum Vorjahr spürbar zurückgegangen. Zuletzt waren vor Ort nur noch 700 Asylsuchende untergebracht. Die Zukunft der Asyleinrichtung ist indessen weiterhin ungewiss. Vor knapp drei Wochen kündigte die Stadt Bamberg an, das im Osten der Domstadt gelegene Areal kaufen zu wollen - und dort kurzfristig neuen Wohnraum zu schaffen. 

Nun gibt es neue Nachrichten aus dem Rathaus: Die Stadt habe über die Zukunft des Ankerzentrums "ein wichtiges Gespräch" geführt, heißt es in einer am Mittwoch (30. Juli 2025) veröffentlichten Pressemitteilung der Stadt Bamberg. Auf Initiative von Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) trafen sich am Mittwoch demnach die Fraktionsvorsitzenden des Bamberger Stadtrats mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und Regierungspräsident Florian Luderschmid.

Bamberger Ankerzentrum: Stadt und Freistaat ringen um Lösung

Ziel sei es gewesen, die kommunalpolitischen Positionen direkt in die laufenden Verhandlungen mit dem Freistaat einzubringen und die Fraktionen aus erster Hand zu informieren.  "Dieses gemeinsame Gespräch war ein Gewinn für alle Beteiligten, weil deutlich wurde, dass nur mit einer Gesamtlösung ein Interessenausgleich gelingt", wird OB Starke zitiert. "Es war mir wichtig, alle Fraktionsvorsitzenden zu Wort kommen zu lassen, um die Anliegen der Bamberger Bürgerschaft so breit wie möglich zu vertreten."

Am Gespräch mit Innenminister Joachim Herrmann (Dritter v. l.) und Regierungspräsident Florian Luderschmid (l.) sowie der Stadtspitze um Oberbürgermeister Andreas Starke (Zweiter v. l.) nahmen heute in Bamberg auch die Fraktionsvorsitzenden des Stadtrats teil.
Stadt Bamberg / Sonja Seufferth

Innenminister Herrmann betonte: "Klar ist: Zum Anker in Bamberg gibt es keine umsetzbare und bezahlbare Alternative. Ich habe heute gegenüber der Bamberger Stadtspitze und den Fraktionsvorsitzenden des Stadtrats aber auch deutlich gemacht, dass mir das Wohl der Stadt Bamberg sehr am Herzen liegt", so der CSU-Politiker. "Ich nehme die geäußerten Wünsche und Vorstellungen sehr ernst. Was davon möglich ist und was nicht, ist Gegenstand der weiteren Gespräche, die wir gewohnt vertrauensvoll fortsetzen."

Schwerpunkte des Austauschs waren laut Mitteilung von der Stadt Bamberg gewünschte Kapazitätsgrenzen, die seitens der Stadt Bamberg angestrebte Eigentumsübertragung an die Stadt sowie eine Befristung des Ankerbetriebs. Auch Verbesserungen der sozialen Bedingungen innerhalb der Einrichtung seien angesprochen worden, ebenso wie die längerfristige städtebauliche Entwicklung des 22 Hektar großen Areals.

"Sind auf einem guten Weg": OB Starke zeigt sich optimistisch

"Selbstverständlich wurden auch Rahmenbedingungen diskutiert, die für Bamberg-Ost bedeutsam sind", hält die Stadt in ihrer Verlautbarung fest.

"Wir sind auf einem guten Weg", wird Oberbürgermeister Starke zitiert. Es kristallisiere sich heraus, dass das Verhandlungsergebnis letztlich ein ausgewogenes Gesamtpaket sein muss. Beide Seiten werden Kompromisse machen müssen. "Am Ende muss das Ergebnis sowohl für die Stadt, als auch für den Freistaat tragfähig sein", so Starke.  

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