• Bamberger Altstadt als UNESCO-Weltkulturerbe
  • Bildung und Forschung - die Universität Bamberg
  • Brose Bamberg als sportliches Aushängeschild

Ein ganz wichtiges Wirtschaftszentrum in Oberfranken, Universitätsstadt, UNESCO-Weltkulturerbe und Heimat des neunmaligen deutschen Basketballmeisters Brose Bamberg - mit rund 79.000 Einwohnern gilt Bamberg als größte Stadt Oberfrankens. Neben der Kfz-Zulieferindustrie gibt es hier Unternehmen aus der Elektrotechnik und dem Ernährungsgewerbe sowie zahlreiche Brauereien. Außer den wirtschaftlichen Faktoren bietet Bamberg aber auch ein großes Kultur-Angebot, Freizeitmöglichkeiten, Politik und Sport.

Bamberg und seine bewegte Geschichte

Laut Angaben der Stadt gab es Funden zufolge erste Ansiedlungen bereits 1000 Jahre vor Christus. Namentlich erwähnt wurde Bamberg dann erstmal 902 in der Chronik des Regino von Prüm. Kaiser Heinrich II. (1002 - 1024) ließ an der Stelle einer bestehenden Burg dann den ersten Bamberger Dom erbauen. Dieser wurde zum Zentrum des 1007 gegründeten Bistums. Heinrich II. machte Bamberg sogar für einige Zeit zur Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Eingeweiht wurde der noch heute bestehende Kaiserdom im Jahr 1237. Mit dem kirchlichen und dem politischen Aufstieg folgte auch die wirtschaftliche Weiterentwicklung der Stadt. Auf Märkten im Ausland waren bereits 1062 immer wieder Kaufleute aus Bamberg anzutreffen. Dazu heißt es weiter, dass ihnen im Jahr 1163 sogar weitreichende Handelsprivilegien eingeräumt wurden. Wie aus den Angaben der Stadt hervorgeht, war Bamberg zudem nach Mainz der zweite Ort, an dem der Buchdruck 1460 ausgeübt wurde. 

Und auch das Stadtbild vollzog einen Wandel. Von 1693 bis 1746 begann unter den Bischöfen aus dem Hause Schönborn eine Zeit des Aus- und Umbaus. Der herkömmliche Fachwerkbau genügte den Ansprüchen nicht mehr und so kam es zu einer Barockisierung des Stadtbildes. 1779 bis 1795 folgte dann unter Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal der nächste Schritt. Er schenkte Bamberg mit seiner Idee zukunftsweisende soziale Einrichtungen. Die Gründungen von Kranken- und Brandversicherungen und die Errichtung eines allgemeinen Krankenhauses im Jahre 1789 sind auch bis heute noch von Bedeutung.

Der Stadtkern von Bamberg wird zum UNESCO-Weltkulturerbe 

Mit über 2000 denkmalgeschützten Gebäuden in einem Stadtkern auf einer Fläche von 250 Hektar, wird Bamberg zu einem der größten zusammenhängenden Altstadtensembles in Europa. Wie die Stadt schreibt, konnte man sich mit dem entwickelten "Bamberger Weg", einem Modell zur Erhaltung und Sanierung der Stadt, international viel Anerkennung erarbeiten.

Stadt: Bamberg
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk:  Oberfranken
Fläche:  54,62 Quadratkilometer

Wichtig war dabei auch immer die enge Zusammenarbeit mit anderen Städten in Fragen der Denkmalpflege (Regensburg, Lübeck, Stralsund, Görlitz, Meißen) und zahlreiche Maßnahmen zur Pflege der Denkmäler. 1993 wurde Bamberg dann in die UNESCO-Liste des "Weltkultur- und -naturerbes der Menschheit" eingetragen.

Die UNESCO ist eine Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Sie ist zudem eine der 17 rechtlich selbstständigen Sonderorganisationen der Vereinten Nationen mit Hauptsitz in Paris in Frankreich. 

Erster Weltkrieg und Bamberg in der Zeit des Nationalsozialismus 

Auch die Politik ist schon viele Jahre in Bamberg Zuhause. In den Jahren 1848 und 49, während der Märzrevolution, galt Bamberg als Hochburg der Demokraten. Bei der Regierung in München war sie daher als besonders radikal angesehen. Die oberfränkische Stadt war am 25. und 26. Mai 1854 auch Schauplatz der Bamberger Konferenz. Bei dieser verständigten sich acht deutsche Mittelstaaten (Bayern, Sachsen, Hannover, Württemberg, Baden, Kurhessen, Hessen-Darmstadt und Nassau) über ihre Stellung zu den beiden Großmächten Österreich und Preußen in der orientalischen Angelegenheit. 

Am 7. April 1919, nach dem Ersten Weltkrieg, flüchtete die zuvor gewählte Bayerische Staatsregierung in einem Streit um die Münchner Räterepublik nach Bamberg. Von hier aus wurde militärische Unterstützung zur Niederschlagung der Räterepublik gefordert. Nachdem diese dann von Reichswehr und Freikorps gewaltsam beendet worden war, konnte am 14. August 1919 die Bamberger Verfassung als erste demokratische Verfassung für Bayern unterzeichnet werden. Bamberg war Sitz der bayerischen Regierung und des Landtags. 

Auch die Zeit des Nationalsozialismus war in Bamberg allgegenwärtig. Das NS-Regime übernahm 1933 die Macht in der Stadt. So wurde die 1908 bis 1910 errichtete Bamberger Synagoge während der Novemberpogrome 1938 vollständig zerstört. Die Arisierung der jüdischen Wirtschaftsbetriebe wurde vorangetrieben und abgeschlossen. Ab November 1941 wurde schließlich damit begonnen, die in Bamberg lebenden Juden zu deportieren. Am 14. April 1945 wurde Bamberg dann von Truppen der US-Army eingenommen.

Die Wirtschaft in Bamberg - Automobilindustrie und Elektronik

Für die Stadt Bamberg zählen die Elektronik- und Automobilzulieferindustrie zu den wichtigsten und stärksten Wirtschaftsbranchen. Zuletzt hat sich aber auch in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie einiges getan. Ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Faktor für die oberfränkische Stadt in der Metropolregion Nürnberg, ist der Tourismus. 

Laut Angaben der Stadt, sind Netzwerkökonomie, digitale Ökonomie, E-Business und E-Commerce sowie Wissens-Ökonomie und Informationsgesellschaft Bestandteile einer neuen Querschnitttechnologie, die sich immer mehr zu einem weiteren wirtschaftlichen Schwerpunkt ausbildet in der Region. Einige der wichtigsten Arbeitgeber in Bamberg mit mehr als 400 Beschäftigten:

  • Bosch
  • Sozialstiftung Bamberg
  • Wieland Electric
  • Sparkasse Bamberg
  • Mediengruppe Oberfranken
  • Bäckerei Fuchs
  • BI-LOG (Logistikdienstleister)
  • Brose Fahrzeugteile
  • Stadt Bamberg

Bildung und Forschung - die Universität als Aushängeschild

Mit mehr als 12.000 Studenten zählt die Otto-Friedrich-Universität Bamberg zu den mittelgroßen Universitäten in Bayern. Wie auf der Homepage zu lesen ist, hat die Einrichtung eine lange Tradition. Bereits am 14. November 1647 erweiterte der Bamberger Fürstbischof Melchior Otto Voit von Salzburg demnach das damalige Jesuitenkolleg, das auf eine von Kaiser Heinrich II. gegründete Domschule zurückging. Er eröffnete zusätzlich die beiden Fakultäten Philosophie und Theologie zur Academia Bambergensis.

Bamberg gilt als wichtiges Wirtschaftszentrum Oberfrankens und ist seit 1993 UNESCO-Weltkulturerbe.
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Schließlich wurde bis zum Jahr 1735 durch Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn auch noch eine juristische Fakultät hinzugefügt. Zu einer Vierfakultätenuniversität wurde die Academica dann durch die Einführung einer medizinischen Fakultät durch Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim. 1773 erhielt sie dann den Namen Universitas Ottoniano-Fridericiana. Der Status einer Universität ging zwischenzeitlich allerdings auch verloren - durch den Krieg. 1972 wurde dann zunächst eine Gesamthochschule gegründet. Auch die 1958 von der Universität Würzburg in Bamberg gegründete Pädagogische Hochschule wurde mit eingebunden. 

Nachdem beide Hochschulen vereint wurden, gründete sich daraus im Jahr 1979 wieder eine Universität. Den Namen "Otto-Friedrich-Universität Bamberg" führt die Universität demnach erst seit dem 1. Oktober 1988. Sie wurde als familiengerechte Hochschule und als Partnerhochschule des Spitzensportes ausgezeichnet. Sie gehört außerdem zu den führenden Universitäten für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Psychologie in Bayern und ist Mitglied des Netzwerkes Mittelgroßer Universitäten.

Sehenswürdigkeiten in Bamberg - vom Dom bis zum Rathaus

Für Besucher hat Bamberg zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Wie schon Rom, so wurde auch Bamberg auf sieben Hügeln erbaut - Altenburg, Abtsberg, Domberg, Michaelsberg, Jakobsberg, Kaulberg, Stephansberg. Dadurch, dass die Stadt im Zweiten Weltkrieg weitgehend von heftigen Bombardierungen verschont blieb, bietet sich Touristen ein heute in Europa sehr seltener Anblick. Als UNESCO-Weltkulturerbe lässt sich hier eine der größten zusammenhängenden und erhaltenen Altstädte besuchen. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen:

  • Bamberger Dom 
  • Domplatz
  • Neue Residenz am Domplatz
  • Klein Venedig
  • Brückenrathaus
  • Rathaus am Maximiliansplatz

Die Bezeichnung "Klein Venedig" lässt es bereits vermuten, Bamberg ist die Stadt der Brücken. Für Besucher lohnt sich zu jeder Jahreszeit auch ein Spaziergang entlang des Main-Donau-Kanals oder der Regnitz in den Hain.

Infrastruktur in Bamberg: Bahnhof, Hafen und Autobahn

Bamberg besitzt einen Hafen, bestehend aus zwei Hafenbecken am Main-Donau-Kanal. Er wird nicht nur als reiner Frachthafen verwendet, sondern dient daneben auch als Anlegestelle für Flusskreuzfahrtschiffe. Der Hauptanteil liegt aber beim Güterverkehr. Der Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der Agrarprodukte - Getreide oder Dünger. Es werden aber auch Steine, Mineralöl, Metallabfälle, Stückgüter und Container umgeschlagen. Genutzt wird der Bamberger Hafen von etwa 75 Unternehmen aus Logistik, Produktion, Recycling, Versorgung und Dienstleistung.

Und auch über den Schienenverkehr ist Bamberg gut an das Verkehrsnetz in Deutschland angebunden und im Nahverkehr direkt mit Erlangen, Fürth und Nürnberg verbunden. Im Fernverkehr besteht eine Anbindung an die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt. Dadurch wird Bamberg stündlich von ICE-Zügen angefahren.

Ein anderer extrem wichtiger Verkehrsfaktor für Bamberg ist die Autobahn A73. Auf eine Länge von 167 Kilometern verläuft sie von Suhl über Coburg, Bamberg und Nürnberg nach Feucht. Neben der bundesweiten Nord-Süd-Verbindung gilt die A73 auch als entscheidender Verkehrsweg im Ballungsraum Nürnberg. Der südliche Teil der Strecke zwischen Bamberg und Nürnberg wird zudem auch als Frankenschnellweg bezeichnet. 

Sport in Bamberg - Basketball ragt heraus

In der Welt des Sports steht Bamberg fest mit einer Sportart in Verbindung: Basketball. Mit dem Verein Brose Bamberg beheimatet die oberfränkische Stadt immerhin den neunmaligen Deutschen Meister und sechsmaligen Gewinner des Deutschen Pokals. Die Erfolge stehen dabei eng in Verbindung mit drei Trainernamen. So prägten besonders Dirk Bauermann von 2001 bis 2008 und Chris Fleming von 2008 bis 2014 sowie Andrea Trinchieri (2014/2015 ) das Team. 

  • Deutsche Meisterschaft 2005, 2007, 2010, 2011, 2012, 2013, 2015, 2016, 2017
  • Deutscher Pokalsieger 1992, 2010, 2011, 2012, 2017, 2019
  • BBL-Champions-Cup-Sieger: 2007, 2010, 2011, 2012, 2015

Die Heimspiele trägt Borse Bamberg in der Brose Arena aus. Die Halle bietet für 6.800 Zuschauer Platz. Eine Besonderheit des Vereins sind die Fans. Durch die enorme Begeisterung, die in der relativ kleinen Stadt für den Basketballsport herrrscht, bezeichnet man die Stadt in Fachkreisen gerne als Freak City. Laut eigener Angaben des Vereins musste zum Beispiel in der Saison 2007/08 bei einem Verkaufsstand von knapp 5000 der Ticketverkauf gestoppt werden, um die Möglichkeit aufrechtzuerhalten, noch Karten für den Einzelverkauf und die Fans der Gastmannschaften anbieten zu können. 

Das Kulturangebot - Theater, Kino, Museen und Veranstaltungen

In Bamberg bietet sich ein vielfältiges kulturelles Angebot. Egal, ob Kino, Theater oder eine der zahlreichen Veranstaltungen, die das ganze Jahr über stattfinden, es gibt immer wieder die Möglichkeit etwas zu unternehmen. Bei zwei Kinos kommen Film-Fans auf ihre Kosten. Besonders schön, wie die Stadt schreibt, gilt das Lichtspielkino als mehrfach ausgezeichnetes Programmkino besonderer Güte. 1954 als Heimatfilmkino Rex eröffnet, bekam es 1995 seinen heutigen Namen. Nicht nur hochwertige Filme erwarten den Besucher, sondern auch monatlich wechselnde Ausstellungen, DJ-Abende und vieles mehr. Ein weiteres Kino ist das Odeon-Programmkino. Der Cinestar-Filmpalast auf dem Dach des ehemaligen Einkaufszentrums Atrium am Bamberger Bahnhof ist hingegen dauerhaft geschlossen.

Und auch Museeumsgänger haben eine große Auswahl. So werden bei der Stadt das Diözesanmuseum mit seinem wertvollen Domschatz, das Gärtner- und Häckermuseum bis hin zum Biermuseum am Michaelsberg nur einige wenige Orte aufgezählt. Außerdem gibt es noch das Historischen Museum und die Neue Residenz. Wer einen Besuch im Theater vorzieht wird im Bamberg ebenfalls fündig: Anonyme Improniker, Bamberger Kasperl, Bamberger Marionettentheater, Bamberger Zirkus-Varieté e.V., Body & Soul, Chapeau Claque e.V., ETA Hoffmann Theater, Tango Y Màs e.V., Tanzwerkstatt - Stätte für zeitgenössischen Tanz und das  Theater am Michelsberg. Es gibt auch zahlreiche Veranstaltungen in Bamberg, die über das Jahr verteilt stattfinden und die immer wieder kehren:

  • Bamberger Kurzfilmtage
  • Bamberger Literaturfestival
  •  Weltkulturerbelauf (alle zwei Jahre seit 2003)
  • Kontakt – Das Kulturfestival
  • Bamberger Weinfest am Maxplatz
  • Bamberger Biertage
  • Bamberger Sommernächte
  • Blues- & Jazzfestival

Wohnen in Bamberg: Hohe Mieten und unterschiede in den Stadtvierteln

Wer nach Bamberg ziehen will, für den wird es nicht ganz einfach. Zuletzt hat sich immo.inFranken.de im Sommer 2022 mit den Mieten und dem Wohnungsmarkt der Stadt beschäftigt. Schon damals lag der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter bei 10,98 Euro. Und in dieser Höhe liegt der Durchschnittspreis etwa um 20 Cent höher als in Deutschland insgesamt. 

Für Menschen mit einem eher geringen Einkommen wird es demnach extrem schwer in Bamberg bezahlbaren Wohnraum zu finden. Auch unter den einzelnen Stadtteilen gibt es immer wieder massive unterschiede. So zählen laut Bericht die Stadtteile Berg, Insel und Mitte als exklusivste und teuerste Gegenden in Bamberg.

Etwas günstiger kann es dann schon in Gaustadt oder Gartenstadt werden. Seit Febraur 2023 wurde dann mit dem neuen Stadtviertel "Lagarde" weiterer Wohnraum geschaffen. Entstanden ist es auf dem Gelände der ehemaligen Lagarde-Kaserne in Bamberg.

Geographische Lage und Wetter

Bamberg liegt mit seinem Ortskern im Tal der Regnitz. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von knapp 55 Quadratkilometern. Bamberg ist aufgegliedert in die Stadtteile: Berggebiet, Mitte (Inselstadt), Hirschknock, Wunderburg, Gereuth, Kramersfeld und Wildensorg, Theuerstadt (Gärtnerstadt, St. Gangolf), Nord (St. Otto), Ost (St. Heinrich), Gartenstadt (St. Kunigunda), Bruckertshof, Bug, Bughof, Gaustadt.

Angrenzend an das Stadtgebiet sind die Gemeinden Gundelsheim, Memmelsdorf, Litzendorf, Strullendorf, Pettstadt, Stegaurach, Bischberg, Oberhaid und Hallstadt. 

Beim Wetter zeigt sich für Bamberg keine besondere Auffälligkeit. Der kälteste Monat ist im Temparaturmittel laut Deutschem Wetterdienst (DWD) der Januar mit -1 Grad. Mit fast +18 Grad ist dagegen der Juli der wärmste Monat. Die höchsten Niederschlagsmengen im Monatsmittel sind im Juni zu erwarten mit 77 Milimetern Regen. Insgesamt 7 Sonnenstunden im Durchschnitt gibt es in Bamberg im Mai, Juni, Juli und August.