Mühsam wuchten zwei Frauen am Freitagmorgen ihre großen Koffer die Treppe hinunter. Vier haben sie insgesamt dabei. Wenigstens zwei übernimmt ein Mann, der spontan zur Hilfe geeilt ist. Es sind viele Stufen, die hinter dem Bamberger Bahnhofsgebäude hinunter in den Gleistunnel führen. Eigentlich ist für solche Situationen der Aufzug einige Meter weiter gedacht. Doch der ist seit Wochen außer Betrieb.
Für viele Menschen bedeutet das ein Ärgernis. Koffer müssen geschleppt werden, ebenso Kinderwagen und Fahrräder. Egal, ob man in den Tunnel hinunter in Richtung Gleise möchte, oder den umgekehrten Weg: Es bleibt nur die Treppe. Am Aufzug warten zwei Zettel. "Defekt" heißt es dort. Und darüber, neben der Zeichnung eines Maulwurfs im Aufzugsschacht: "Bei dem ständigen Auf und Ab muss von oben bis unten gewartet werden. Wir reparieren diesen Aufzug." Seit über drei Wochen wird tatsächlich gewartet. Nämlich darauf, dass sich etwas tut. Auf dem Aushang ist mittlerweile die Reparatur für die Kalenderwoche 15 angekündigt, also die kommende Woche.
Für die meisten Reisenden wird es dann wieder bequemer am Bamberger Bahnhof. Auf Nachfrage der Redaktion hat die Bahn den Reparaturtermin auf Mitte bis Ende der kommenden Woche konkretisiert. Für manche ist aber jeder Tag mit der aktuellen Situation zu viel.
Hans-Joachim Kräske ist Vorsitzender des Bamberger Vereins Leuchtfeuer, der Menschen mit Behinderung unterstützt und sich auch für mehr Barrierefreiheit einsetzt. Ein Rollstuhlfahrer, der vom Verein betreut wird, hatte ihn auf die Situation am Bahnhof aufmerksam gemacht. Für Menschen, die die Treppe nicht nutzen können, sei die Situation sehr problematisch: "Es geht nicht nur um Rollstuhlfahrer, aber die sind am härtesten betroffen. Man findet aber auf den Zetteln am Aufzug keinen Hinweis, wohin man sich in so einem Fall wenden kann", sagt Kräske.
Der Sozialarbeiter informierte sich selbst vor Ort und über Service-Hotlines der Bahn. So konnte er in Erfahrung bringen, dass die Reparatur an einem fehlenden Ersatzteil scheitert. "Das kann doch nicht sein, dass das Wochen dauert, bis es da ist", sagt Kräske. Auf Nachfrage sagte dazu ein Bahnsprecher: "Der Aufzug ist seit dem 14. März defekt. Zur Reparatur sind Ersatzteile erforderlich, die nicht sofort lieferbar waren. Unter anderem sind der Hydraulikblock und der Ölkühler defekt. Der Hydraulikblock musste erst angefertigt werden. Die Deutsche Bahn bedauert den Stillstand des Aufzugs und bittet die Fahrgäste hierfür um Verständnis."
Seit einigen Jahren ist der Zugang zum Gleistunnel hinter dem Bahnhofsgebäude nicht mehr der einzige: Der Aufzug am anderen Tunnelende in der Brennerstraße ist in Betrieb. "Aber wenn jemand im Rollstuhl vor dem defekten Aufzug steht und den Zettel liest, dann müsste er ja wieder aus dem Bahnhof raus und den ganzen Weg außen herum fahren", sagt Kräske. "Der kriegt nie den Zug, den er eigentlich nehmen wollte."
Es gebe zwar grundsätzlich die Möglichkeit, sich als Rollstuhlfahrer einige Tage vor der Reise bei der Bahn zu melden: "Dann werden kurz die Gleise gesperrt und jemand bringt den Betoffenen hinüber", erklärt Kräske. Kurzfristig sei das ja aber auch keine Lösung. Eine Idee wäre ein Shuttleservice, der Rollstuhlfahrer und andere Betroffene vom Bahnhofsvorplatz zum Zugang in der Brennerstraße bringt. "Aber auch das wäre ja kaum zu schaffen. Da müssten ja Auto und Fahrer schon bereitstehen", sagt Kräske.
Eine bessere Informationspolitik würde aus seiner Sicht am meisten helfen: "Es müsste am Aufzug eine Mitteilung stehen: Wohin kann ich mich wenden?" Auch die Homepage des Bahnhofs sei keine Hilfe. Tatsächlich steht dort unter dem Punkt "Stufenfreier Zugang" bei allen Aufzügen die Bemerkung "In Betrieb". Nur beim Aufzug an Gleis 1 nicht. Dort steht: "Zur Zeit keine Information."
Für viele Menschen bedeutet das ein Ärgernis. Koffer müssen geschleppt werden, ebenso Kinderwagen und Fahrräder. Egal, ob man in den Tunnel hinunter in Richtung Gleise möchte, oder den umgekehrten Weg: Es bleibt nur die Treppe. Am Aufzug warten zwei Zettel. "Defekt" heißt es dort. Und darüber, neben der Zeichnung eines Maulwurfs im Aufzugsschacht: "Bei dem ständigen Auf und Ab muss von oben bis unten gewartet werden. Wir reparieren diesen Aufzug." Seit über drei Wochen wird tatsächlich gewartet. Nämlich darauf, dass sich etwas tut. Auf dem Aushang ist mittlerweile die Reparatur für die Kalenderwoche 15 angekündigt, also die kommende Woche.
Problem für Rollstuhlfahrer
Für die meisten Reisenden wird es dann wieder bequemer am Bamberger Bahnhof. Auf Nachfrage der Redaktion hat die Bahn den Reparaturtermin auf Mitte bis Ende der kommenden Woche konkretisiert. Für manche ist aber jeder Tag mit der aktuellen Situation zu viel. Hans-Joachim Kräske ist Vorsitzender des Bamberger Vereins Leuchtfeuer, der Menschen mit Behinderung unterstützt und sich auch für mehr Barrierefreiheit einsetzt. Ein Rollstuhlfahrer, der vom Verein betreut wird, hatte ihn auf die Situation am Bahnhof aufmerksam gemacht. Für Menschen, die die Treppe nicht nutzen können, sei die Situation sehr problematisch: "Es geht nicht nur um Rollstuhlfahrer, aber die sind am härtesten betroffen. Man findet aber auf den Zetteln am Aufzug keinen Hinweis, wohin man sich in so einem Fall wenden kann", sagt Kräske.
Der Sozialarbeiter informierte sich selbst vor Ort und über Service-Hotlines der Bahn. So konnte er in Erfahrung bringen, dass die Reparatur an einem fehlenden Ersatzteil scheitert. "Das kann doch nicht sein, dass das Wochen dauert, bis es da ist", sagt Kräske. Auf Nachfrage sagte dazu ein Bahnsprecher: "Der Aufzug ist seit dem 14. März defekt. Zur Reparatur sind Ersatzteile erforderlich, die nicht sofort lieferbar waren. Unter anderem sind der Hydraulikblock und der Ölkühler defekt. Der Hydraulikblock musste erst angefertigt werden. Die Deutsche Bahn bedauert den Stillstand des Aufzugs und bittet die Fahrgäste hierfür um Verständnis."
Brennerstraße keine Alternative
Seit einigen Jahren ist der Zugang zum Gleistunnel hinter dem Bahnhofsgebäude nicht mehr der einzige: Der Aufzug am anderen Tunnelende in der Brennerstraße ist in Betrieb. "Aber wenn jemand im Rollstuhl vor dem defekten Aufzug steht und den Zettel liest, dann müsste er ja wieder aus dem Bahnhof raus und den ganzen Weg außen herum fahren", sagt Kräske. "Der kriegt nie den Zug, den er eigentlich nehmen wollte."
Keine kurzfristige Lösung
Es gebe zwar grundsätzlich die Möglichkeit, sich als Rollstuhlfahrer einige Tage vor der Reise bei der Bahn zu melden: "Dann werden kurz die Gleise gesperrt und jemand bringt den Betoffenen hinüber", erklärt Kräske. Kurzfristig sei das ja aber auch keine Lösung. Eine Idee wäre ein Shuttleservice, der Rollstuhlfahrer und andere Betroffene vom Bahnhofsvorplatz zum Zugang in der Brennerstraße bringt. "Aber auch das wäre ja kaum zu schaffen. Da müssten ja Auto und Fahrer schon bereitstehen", sagt Kräske.Eine bessere Informationspolitik würde aus seiner Sicht am meisten helfen: "Es müsste am Aufzug eine Mitteilung stehen: Wohin kann ich mich wenden?" Auch die Homepage des Bahnhofs sei keine Hilfe. Tatsächlich steht dort unter dem Punkt "Stufenfreier Zugang" bei allen Aufzügen die Bemerkung "In Betrieb". Nur beim Aufzug an Gleis 1 nicht. Dort steht: "Zur Zeit keine Information."