Danke an alle Leser, die sich an unserem 1.-April-Spezial zum Thema „Sack Reis“ mit Kommentaren, Likes und Kritik beteiligt haben. Alle Reisbeiträge finden Sie in diesem Artikel. Als Dankeschön gibt es zum Schluss ein von uns bereits erprobtes, köstliches Risotto-Rezept. Viel Spaß beim Kochen!
Zutaten für vier Portionen:
- 400 g Risottoreis
- 1,5 Liter Brühe
- 2 Knollen Fenchel mit Grün
- 2 Gläser Weißwein
- Zitronensaft nach Bedarf
- 1 TL geriebene Zitronenschale
- Basilikum, klein geschnitten, nach Bedarf
- Pfeffer
- Olivenöl
- 100 g Parmesan
- 70 g Butter
- Salz
Zuerst den Fenchel in Öl anbraten, danach den Reis dazu und etwas anschwitzen. Mit dem Wein ablöschen und unter gelegentlichem Rühren das Ganze schön einkochen lassen. Schritt für Schritt die Brühe dazu geben und immer wieder rühren – Risotto braucht Liebe!
Ist der Reis fertig (durch, aber nicht zu durch) und noch etwas Brühe im Topf, kommen Zitronenabrieb, Basilikum und das Fenchelgrün dazu. Abgeschmeckt wird mit Zitronensaft. Kurz vorm Servieren kommt etwas kalte Butter und der geriebene Parmesan dazu. Das Ganze umrühren, bis der Käse schmilzt. Fertig. Guten Appetit! tos
Fallende Reissäcke sind weltweit ein Problem. Grund genug, die Ursachen tiefer zu erforschen. In unserer Infografik erfahren Sie, welche Sorten besonders umsturzgefährdet sind und woran es liegt, dass massenhaft Reissäcke einfach kollabieren. Hier die Fakten, recherchiert von Lena Alt:
Nachdem auch in Franken immer häufiger die Irrelevanz eines Themas mit dem Ausdruck „In China ist ein Sack Reis umgefallen“ umschrieben wird, hat der Verein „Aktionsgruppe: Fränkisch muss fortbestehn“ (AFF) Alarm geschlagen.
„Reis hat in Franken überhaupt keine Tradition“, erklärt der 1. Vorsitzende von AFF (Aktionsgruppe: Fränkisch muss fortbestehn), Kai Serschmarrn, am Mittwoch in Nürnberg am Rande der Fränkischen Dialektkonferenz. „Klöße, Kartoffeln und sogar Spätzle haben in Franken eine längere Tradition als Reis.“. Daher habe die AFF eine Broschüre herausgegeben, in der fränkische Alternativen zur Reissack-Metapher empfohlen werden.
AFF-Favorit ist: „In Färdd is a Sagg Bodaggn umgfallen“. Da es in Franken allerdings verschiedene Begriffe für Kartoffeln gebe, existieren mehrere Vorschläge nebeneinander: „In Bareid is a Sogg Erpfel umgfalln“ oder „In Feichtwang is a Sagg Äbiern hi schderzd“. Andere von der AFF empfohlene Redewendungen sind: „In Nämberch is mer a Worscht ausm Weckla grudschd“, „In Häschaad hat anner a Hells versuggeld“ oder „Des interessiert kee Sau im Stächerwald!“ dvd
Das geflügelte Wort vom Schmetterling, der am anderen Ende der Welt einen Hurrikane auslösen kann, ist bekannt. Doch was viele nicht wissen: Bereits vor Jahren hat ein Wissenschaftler einen Beweis für die Chaostheorie gefunden. Im Zentrum steht: ein Sack Reis.
Gemeinhin gilt das Bild vom Schmetterling, der am anderen Ende der Welt einen Orkan auslöst, als Metapher, als Übertreibung. Sie steht für die unvorhersehbaren Folgen bereits kleiner Abweichungen. Das Wetter oder Planetenbewegungen können also nicht komplett zuverlässig berechnet werden, es bleibt eine Unsicherheit im System.
Die „Komplexitätstheorie“ oder „Dynamik nicht linearer Systeme“, wie die Chaostheorie im Fachjargon bezeichnet wird, erlebte in den 80er- und 90er-Jahren einen regelrechten Boom, bevor sie wieder von den Seiten populärwissenschaftlicher Magazine verschwand. Der Mathematiker und Risologe Lorenz Oryza hat – unbeachtet von der Welt – vor Jahren bereits einen nachvollziehbaren Beweis der Wirkweise der Chaostheorie gefunden: Er konnte nachweisen, dass die Weltwirtschaftskrise 1929, die offiziell am „Schwarzen Freitag“ an der New Yorker Wall Street begann, eigentlich durch ein scheinbar unwichtiges Ereignis ausgelöst worden war: In der chinesischen Provinz Guangdong fiel am 29. September 1929 ein Sack Reis um.
Dieses Ereignis an sich – so könnte man meinen – sollte eigentlich den Rest der Welt kalt lassen. Doch bereits Tage später war die Reisproduktion in der gesamten Provinz Guangdong zusammengebrochen. Der Sack Reis nämlich, der am 29. September umgefallen war, fiel dem Eigentümer der örtlichen Reisfelder auf den Fuß. Dieser Herr namens Dao-Mi Baifan verschärfte daraufhin die Sicherheitsvorkehrungen und ließ seine Vorarbeiter heftig durchgreifen. Dies provozierte einen spontanen Streik bei den Feldarbeitern, der sich bis weit in den Herbst hineinzog.
Im Portfolio eines US-Finanzmagnaten, der in die Reisfelder von Guangdong investiert hatte, wurde hierdurch die Rendite minimal verändert – lediglich an der vierten Stelle hinter dem Komma. Doch auf – scheinbar unerklärliche Weise – verlor der Tycoon große Summen Geld und riss schließlich den Rest der Finanzwelt mit sich in den Abgrund.
In den offiziellen Annalen der Wirtschaftsgeschichte fand diese Geschichte keinen Niederschlag – die Folgen der Reiskrise in Guangdong waren einfach nicht nachzuvollziehen. Bis Lorenz Oryza kam. Doch seine eigentlich weltbewegenden Erkenntnisse interessierten in Wissenschaft und Medien niemanden. Die mediale Karawane war bereits weitergezogen und bauschte andere Theorien auf, Lorenz Oryzas weltbewegende Geschichte eines Sacks Reis verhallte ungehört. Bis heute. jgö
Es ist die wohl kurioseste Krankheitsgeschichte der Welt: Ris-Otto Sackreis fiel eines Tages auf dem Markt einfach um und niemand interessierte sich für sein Leiden. Reiskörner rieseln aus seinem Mund und er magert immer mehr ab. Ein Mediziner konnte das Rätsel nun nach mehreren Jahrzehnten lösen.
Risibisi bleibt das Reiskorn fast im Hals stecken, als sie an ihren Vater denkt. Jahre nach dem Tod seiner Frau Jasmin ist aus dem dickbäuchigen Ris-Otto ein hagerer Schatten seiner selbst geworden. Ein Mediziner möchte nun das Rätsel der mysteriösen Krankheit ihres Vaters lösen. Deshalb trifft er sich mit Risibisi in einer Sushi-Bar. „Niemand konnte meinem Vater bisher helfen. Es ist zum Verzweifeln“, sagt Risibisi und eine Träne kullert über ihre Wange. Dann beginnt sie zu erzählen.
Es war damals, vor fünf oder sechs Jahren: Ris-Otto Sackreis steht wie an jedem Tag auf dem Markt und schaut zu, wie Männer Kisten mit Gemüse durch die Gegend schleppen. An den Ständen wird gefeilscht, geschrien und gelacht. Mitten in diesem Trubel kippt Ris-Otto einfach um. Völlig lautlos. Ris-Otto liegt am Boden und niemand bemerkt es. Selbst Onkel Ben beachtet ihn nicht. Er fühlt sich völlig hilflos. Als er sprechen möchte, kommt kein Ton heraus. Dafür etwas anderes, was es so auf der Welt niemals gab: Ris-Otto rieselt Reis aus dem Mund. Seitdem ist er taubstumm und magert mit jedem Sturz ab. Es passiert ihm mehrfach am Tag. Die Familie ist völlig ausgelaugt vor Kummer.
„Das Seltsame ist, dass er keine Kreislaufprobleme oder Schmerzen hat. Es geschieht einfach so und wir wissen nicht mehr, was wir dagegen tun sollen“, sagt Risibisi. Der Mediziner hört zu, ohne dass er sie auch nur einmal unterbricht. Hin und wieder nickt er. Erst nach einer Stunde findet er Worte: „Das ist sehr tragisch und auch aus medizinischer Sicht sehr rätselhaft. Aber ich versichere Ihnen, ich gehe der Sache auf den Grund – auch wenn es Jahre dauern könnte.“ Risibisi ist froh, dass er ihr helfen möchte. Doch die Hoffnung schwindet mit den Jahrzehnten.
In dieser Zeit fällt das letzte Reiskorn aus dem Mund von Ris-Otto. Nur wenige Minuten danach erreicht sie ein Anruf ihres Mannes Pilaw, der im Reishandel-Außendienst arbeitet. „Es ist etwas Schreckliches geschehen…“, beginnt Pilaw seinen Satz, doch Risibisi unterbricht ihn sofort. „Papi ist tot.“ Schweigen. „Eh…was…was wolltest du sagen?“, fragt Risibisi und ihr Mann schweigt. Dann hört sie, wie er ins Telefon schluchzt. „Was ist denn los?“, fragt sie nochmal und ihre Stimme wird schriller. „Beim Heiligen Sack Reis! Risibisi, du muss jetzt ganz stark sein.“ Dann erzählt er, wie ihn die Freundin ihres Sohnes angerufen hat. „Bas-Mati, unser lieber Junge, er…. er… er…“, stottert Pilaw und weint. Bas-Mati ereilte dasselbe Schicksal wie seinem Großvater. Schon fünfmal sei er innerhalb von drei Minuten umgekippt, auch ihm rieselt Reis aus dem Mund.
Es vergehen Jahre. Risibisi und Pilaw sind mittlerweile geschieden. Der Kummer um Bas-Mati zerstörte ihre Ehe. Eines Tages klingelt ihr Telefon. „Ich bin es. Der Mediziner, der Ihnen versprochen hat, das Rätsel Ihrer Familie zu lösen.“ Mit diesem Anruf hatte sie nicht mehr gerechnet. Risibisi schnappt nach Luft. „Aber es ist ungewiss, ob wir Bas-Mati retten können“, sagt er und Risibisi stößt einen spitzen Schrei aus. Der Mediziner beschreibt, dass auf der Familie ein Art Voodoo-Fluch liegt, der nach und nach alle männlichen Familienmitglieder auslöscht.
„In den sozialen Netzwerken in Deutschland werden millionenfach Bilder von umgefallen Reissäcken unter Posts sämtlicher Nachrichtenportale kommentiert.“
„Aber warum machen die das? Sind die blöd?“
„Ja, das sind sie. Sobald sie ein Thema nicht interessiert, äußern sie ihre Kritik daran auf diese barbarische Weise.“
„Aber was können wir nur dagegen machen?“
Der Mediziner atmet schwer in den Telefonhörer. „Tja, das ist das große Problem. Erst, wenn sie in Deutschland aufhören, die schrecklichen Bilder zu posten, dann wird Bas-Mati wieder zu sich kommen und ein normales Leben führen können.“
An diesem Tag telefonierten sie noch sehr lange. Derzeit planen Sie eine virale Kampagne in den sozialen Medien in Deutschland, um Bas-Mati und die Familie Sack Reis zu retten. Medienexperten machen wenig Hoffnung, dass das klappen könnte. Die deutschen Nutzer lieben die Sack Reis Bilder und wollen nicht mehr darauf verzichten. van
Jeder kennt es, viele haben es selbst schon gedankenlos im Internet verwendet, ohne an den Urheber zu denken: Das Bild des umfallenden Reissacks. Jetzt geht der Erfinder des Sack Reis-Comics juristisch gegen die tausendfachen Verletzungen des Urheberrechts vor.
Trübe Augen huschen über den Bildschirm. Sadri Dudi seufzt. Hektisch klickt sich der gebürtige Iraner durch die bekannteren Facebookauftritte deutscher Nachrichtenportale im Netz. Wie jeden Tag. In seiner Wohnung riecht es nach Blumen und Buchenholz, draußen prasselt Regen. Während die Zigarette im Aschenbecher neben ihm einsam vor sich hin qualmt, steigt sein Blutdruck fühlbar. „Da. Wieder einer. Wie selbstverständlich. Jeder nimmt es. Und keiner nennt den Urheber. Niemand kennt mich!“
Es hätte der Durchbruch werden können für den begnadeten Comiczeichner, der seit 15 Jahren in einer kleinen fränkischen Gemeinde wohnt. Damals, im Jahr 1995, als das Internet seinen Siegeszug antrat, hatte er die körnige Idee. Der Sack Reis, Sinnbild für Einfachheit, Desinteresse, Bedeutungslosigkeit. Mehrere davon, in Reihe, einer fällt um, ein markantes Geräusch: „POF!“ Die Szenerie fasste er in einem simplen Comicstrip zusammen.
„Jeder kennt mein Bild“, sagt der 59-Jährige mit Bedauern in der Stimme. Er nimmt einen tiefen Zug. „Ich hatte damals nicht viel an Ausrüstung. Vielleicht fünf Stifte, braun, rot, blau, grün. Und schwarz. Und eine Idee.“ Er legt die Kippe weg und schlägt einen alten Skizzenblock auf. „Da sind sie, die ersten Entwürfe.“ Dudi blättert durch die Seiten. Reissäcke, so weit das Auge reicht. Große, kleine, volle, leere. „Bis zum fertigen Werk sind Monate vergangen. Und dann habe ich den Fehler meines Lebens gemacht. Ich habe das Bild stolz im Internet veröffentlicht und vergessen, mein Kürzel mit einzuzeichnen“, erzählt der Zeichner.
Sadri Dudi wird prompt Opfer seines Erfolgs. Das Bild verbreitet sich rasend schnell, jeder klaut es von jedem, es wird zur multiplen Antwort aller gefrusteten Internet-Trolle, die sonst nichts zu sagen haben. Noch heute erscheint das Bild ganz oben in der Google-Bildersuche. „Die haben doch alle sonst keine Hobbys“, schimpft Dudi, der bis bislang keinen Cent für die Nutzung seines Werks bekommen hat. Doch das soll sich jetzt ändern. „Nach Jahren des Stillstandes, der Resignation, Depression und Lähmung habe ich mich zu einem bedeutenden Schritt durchgerungen“, erklärt er gegenüber inFranken.de.
Eine Nürnberger Anwaltskanzlei hat sich seines Falls angenommen. Die Juristen streben eine groß angelegte Abmahnwelle an. In einer Pressemitteilung vom 31. März heißt es: „In vorbezeichneter Angelegenheit haben wir mit Verfügung und ordnungsgemäßer Bevollmächtigung vom 2. März 2015 die Rechtevertretung für unseren Mandanten Sadri Dudi übernommen. Der Streitwert beträgt 100.000 Euro. Urheberrechtsverstöße werden umgehend geahndet. Mit Anerkenntnis der mit der Abmahnung geltend gemachten Ansprüche wird eine Lizenzgebühr in Höhe von 1100 Euro fällig.“ Es klingt wie eine Kampfansage. tos
Zutaten für vier Portionen:
- 400 g Risottoreis
- 1,5 Liter Brühe
- 2 Knollen Fenchel mit Grün
- 2 Gläser Weißwein
- Zitronensaft nach Bedarf
- 1 TL geriebene Zitronenschale
- Basilikum, klein geschnitten, nach Bedarf
- Pfeffer
- Olivenöl
- 100 g Parmesan
- 70 g Butter
- Salz
Zuerst den Fenchel in Öl anbraten, danach den Reis dazu und etwas anschwitzen. Mit dem Wein ablöschen und unter gelegentlichem Rühren das Ganze schön einkochen lassen. Schritt für Schritt die Brühe dazu geben und immer wieder rühren – Risotto braucht Liebe!
Ist der Reis fertig (durch, aber nicht zu durch) und noch etwas Brühe im Topf, kommen Zitronenabrieb, Basilikum und das Fenchelgrün dazu. Abgeschmeckt wird mit Zitronensaft. Kurz vorm Servieren kommt etwas kalte Butter und der geriebene Parmesan dazu. Das Ganze umrühren, bis der Käse schmilzt. Fertig. Guten Appetit! tos
Spitzen-Langkorn-Reis besonders umsturzgefährdet
Fallende Reissäcke sind weltweit ein Problem. Grund genug, die Ursachen tiefer zu erforschen. In unserer Infografik erfahren Sie, welche Sorten besonders umsturzgefährdet sind und woran es liegt, dass massenhaft Reissäcke einfach kollabieren. Hier die Fakten, recherchiert von Lena Alt:
”In Färdd is a Sagg Bodaggn umgfallen”
Nachdem auch in Franken immer häufiger die Irrelevanz eines Themas mit dem Ausdruck „In China ist ein Sack Reis umgefallen“ umschrieben wird, hat der Verein „Aktionsgruppe: Fränkisch muss fortbestehn“ (AFF) Alarm geschlagen.
„Reis hat in Franken überhaupt keine Tradition“, erklärt der 1. Vorsitzende von AFF (Aktionsgruppe: Fränkisch muss fortbestehn), Kai Serschmarrn, am Mittwoch in Nürnberg am Rande der Fränkischen Dialektkonferenz. „Klöße, Kartoffeln und sogar Spätzle haben in Franken eine längere Tradition als Reis.“. Daher habe die AFF eine Broschüre herausgegeben, in der fränkische Alternativen zur Reissack-Metapher empfohlen werden.
AFF-Favorit ist: „In Färdd is a Sagg Bodaggn umgfallen“. Da es in Franken allerdings verschiedene Begriffe für Kartoffeln gebe, existieren mehrere Vorschläge nebeneinander: „In Bareid is a Sogg Erpfel umgfalln“ oder „In Feichtwang is a Sagg Äbiern hi schderzd“. Andere von der AFF empfohlene Redewendungen sind: „In Nämberch is mer a Worscht ausm Weckla grudschd“, „In Häschaad hat anner a Hells versuggeld“ oder „Des interessiert kee Sau im Stächerwald!“ dvd
Ein Sack Reis verändert die Welt – und niemand nimmt Notiz
Das geflügelte Wort vom Schmetterling, der am anderen Ende der Welt einen Hurrikane auslösen kann, ist bekannt. Doch was viele nicht wissen: Bereits vor Jahren hat ein Wissenschaftler einen Beweis für die Chaostheorie gefunden. Im Zentrum steht: ein Sack Reis.
Gemeinhin gilt das Bild vom Schmetterling, der am anderen Ende der Welt einen Orkan auslöst, als Metapher, als Übertreibung. Sie steht für die unvorhersehbaren Folgen bereits kleiner Abweichungen. Das Wetter oder Planetenbewegungen können also nicht komplett zuverlässig berechnet werden, es bleibt eine Unsicherheit im System.
Die „Komplexitätstheorie“ oder „Dynamik nicht linearer Systeme“, wie die Chaostheorie im Fachjargon bezeichnet wird, erlebte in den 80er- und 90er-Jahren einen regelrechten Boom, bevor sie wieder von den Seiten populärwissenschaftlicher Magazine verschwand. Der Mathematiker und Risologe Lorenz Oryza hat – unbeachtet von der Welt – vor Jahren bereits einen nachvollziehbaren Beweis der Wirkweise der Chaostheorie gefunden: Er konnte nachweisen, dass die Weltwirtschaftskrise 1929, die offiziell am „Schwarzen Freitag“ an der New Yorker Wall Street begann, eigentlich durch ein scheinbar unwichtiges Ereignis ausgelöst worden war: In der chinesischen Provinz Guangdong fiel am 29. September 1929 ein Sack Reis um.
Dieses Ereignis an sich – so könnte man meinen – sollte eigentlich den Rest der Welt kalt lassen. Doch bereits Tage später war die Reisproduktion in der gesamten Provinz Guangdong zusammengebrochen. Der Sack Reis nämlich, der am 29. September umgefallen war, fiel dem Eigentümer der örtlichen Reisfelder auf den Fuß. Dieser Herr namens Dao-Mi Baifan verschärfte daraufhin die Sicherheitsvorkehrungen und ließ seine Vorarbeiter heftig durchgreifen. Dies provozierte einen spontanen Streik bei den Feldarbeitern, der sich bis weit in den Herbst hineinzog.
Im Portfolio eines US-Finanzmagnaten, der in die Reisfelder von Guangdong investiert hatte, wurde hierdurch die Rendite minimal verändert – lediglich an der vierten Stelle hinter dem Komma. Doch auf – scheinbar unerklärliche Weise – verlor der Tycoon große Summen Geld und riss schließlich den Rest der Finanzwelt mit sich in den Abgrund.
In den offiziellen Annalen der Wirtschaftsgeschichte fand diese Geschichte keinen Niederschlag – die Folgen der Reiskrise in Guangdong waren einfach nicht nachzuvollziehen. Bis Lorenz Oryza kam. Doch seine eigentlich weltbewegenden Erkenntnisse interessierten in Wissenschaft und Medien niemanden. Die mediale Karawane war bereits weitergezogen und bauschte andere Theorien auf, Lorenz Oryzas weltbewegende Geschichte eines Sacks Reis verhallte ungehört. Bis heute. jgö
Rätselhafter Patient – Das Schicksal der Familie Sack Reis
Es ist die wohl kurioseste Krankheitsgeschichte der Welt: Ris-Otto Sackreis fiel eines Tages auf dem Markt einfach um und niemand interessierte sich für sein Leiden. Reiskörner rieseln aus seinem Mund und er magert immer mehr ab. Ein Mediziner konnte das Rätsel nun nach mehreren Jahrzehnten lösen.
Risibisi bleibt das Reiskorn fast im Hals stecken, als sie an ihren Vater denkt. Jahre nach dem Tod seiner Frau Jasmin ist aus dem dickbäuchigen Ris-Otto ein hagerer Schatten seiner selbst geworden. Ein Mediziner möchte nun das Rätsel der mysteriösen Krankheit ihres Vaters lösen. Deshalb trifft er sich mit Risibisi in einer Sushi-Bar. „Niemand konnte meinem Vater bisher helfen. Es ist zum Verzweifeln“, sagt Risibisi und eine Träne kullert über ihre Wange. Dann beginnt sie zu erzählen.
Es war damals, vor fünf oder sechs Jahren: Ris-Otto Sackreis steht wie an jedem Tag auf dem Markt und schaut zu, wie Männer Kisten mit Gemüse durch die Gegend schleppen. An den Ständen wird gefeilscht, geschrien und gelacht. Mitten in diesem Trubel kippt Ris-Otto einfach um. Völlig lautlos. Ris-Otto liegt am Boden und niemand bemerkt es. Selbst Onkel Ben beachtet ihn nicht. Er fühlt sich völlig hilflos. Als er sprechen möchte, kommt kein Ton heraus. Dafür etwas anderes, was es so auf der Welt niemals gab: Ris-Otto rieselt Reis aus dem Mund. Seitdem ist er taubstumm und magert mit jedem Sturz ab. Es passiert ihm mehrfach am Tag. Die Familie ist völlig ausgelaugt vor Kummer.
„Das Seltsame ist, dass er keine Kreislaufprobleme oder Schmerzen hat. Es geschieht einfach so und wir wissen nicht mehr, was wir dagegen tun sollen“, sagt Risibisi. Der Mediziner hört zu, ohne dass er sie auch nur einmal unterbricht. Hin und wieder nickt er. Erst nach einer Stunde findet er Worte: „Das ist sehr tragisch und auch aus medizinischer Sicht sehr rätselhaft. Aber ich versichere Ihnen, ich gehe der Sache auf den Grund – auch wenn es Jahre dauern könnte.“ Risibisi ist froh, dass er ihr helfen möchte. Doch die Hoffnung schwindet mit den Jahrzehnten.
In dieser Zeit fällt das letzte Reiskorn aus dem Mund von Ris-Otto. Nur wenige Minuten danach erreicht sie ein Anruf ihres Mannes Pilaw, der im Reishandel-Außendienst arbeitet. „Es ist etwas Schreckliches geschehen…“, beginnt Pilaw seinen Satz, doch Risibisi unterbricht ihn sofort. „Papi ist tot.“ Schweigen. „Eh…was…was wolltest du sagen?“, fragt Risibisi und ihr Mann schweigt. Dann hört sie, wie er ins Telefon schluchzt. „Was ist denn los?“, fragt sie nochmal und ihre Stimme wird schriller. „Beim Heiligen Sack Reis! Risibisi, du muss jetzt ganz stark sein.“ Dann erzählt er, wie ihn die Freundin ihres Sohnes angerufen hat. „Bas-Mati, unser lieber Junge, er…. er… er…“, stottert Pilaw und weint. Bas-Mati ereilte dasselbe Schicksal wie seinem Großvater. Schon fünfmal sei er innerhalb von drei Minuten umgekippt, auch ihm rieselt Reis aus dem Mund.
Es vergehen Jahre. Risibisi und Pilaw sind mittlerweile geschieden. Der Kummer um Bas-Mati zerstörte ihre Ehe. Eines Tages klingelt ihr Telefon. „Ich bin es. Der Mediziner, der Ihnen versprochen hat, das Rätsel Ihrer Familie zu lösen.“ Mit diesem Anruf hatte sie nicht mehr gerechnet. Risibisi schnappt nach Luft. „Aber es ist ungewiss, ob wir Bas-Mati retten können“, sagt er und Risibisi stößt einen spitzen Schrei aus. Der Mediziner beschreibt, dass auf der Familie ein Art Voodoo-Fluch liegt, der nach und nach alle männlichen Familienmitglieder auslöscht.
„In den sozialen Netzwerken in Deutschland werden millionenfach Bilder von umgefallen Reissäcken unter Posts sämtlicher Nachrichtenportale kommentiert.“
„Aber warum machen die das? Sind die blöd?“
„Ja, das sind sie. Sobald sie ein Thema nicht interessiert, äußern sie ihre Kritik daran auf diese barbarische Weise.“
„Aber was können wir nur dagegen machen?“
Der Mediziner atmet schwer in den Telefonhörer. „Tja, das ist das große Problem. Erst, wenn sie in Deutschland aufhören, die schrecklichen Bilder zu posten, dann wird Bas-Mati wieder zu sich kommen und ein normales Leben führen können.“
An diesem Tag telefonierten sie noch sehr lange. Derzeit planen Sie eine virale Kampagne in den sozialen Medien in Deutschland, um Bas-Mati und die Familie Sack Reis zu retten. Medienexperten machen wenig Hoffnung, dass das klappen könnte. Die deutschen Nutzer lieben die Sack Reis Bilder und wollen nicht mehr darauf verzichten. van
„Sack Reis“-Bild im Netz löst Abmahnwelle aus
Jeder kennt es, viele haben es selbst schon gedankenlos im Internet verwendet, ohne an den Urheber zu denken: Das Bild des umfallenden Reissacks. Jetzt geht der Erfinder des Sack Reis-Comics juristisch gegen die tausendfachen Verletzungen des Urheberrechts vor.
Trübe Augen huschen über den Bildschirm. Sadri Dudi seufzt. Hektisch klickt sich der gebürtige Iraner durch die bekannteren Facebookauftritte deutscher Nachrichtenportale im Netz. Wie jeden Tag. In seiner Wohnung riecht es nach Blumen und Buchenholz, draußen prasselt Regen. Während die Zigarette im Aschenbecher neben ihm einsam vor sich hin qualmt, steigt sein Blutdruck fühlbar. „Da. Wieder einer. Wie selbstverständlich. Jeder nimmt es. Und keiner nennt den Urheber. Niemand kennt mich!“
Es hätte der Durchbruch werden können für den begnadeten Comiczeichner, der seit 15 Jahren in einer kleinen fränkischen Gemeinde wohnt. Damals, im Jahr 1995, als das Internet seinen Siegeszug antrat, hatte er die körnige Idee. Der Sack Reis, Sinnbild für Einfachheit, Desinteresse, Bedeutungslosigkeit. Mehrere davon, in Reihe, einer fällt um, ein markantes Geräusch: „POF!“ Die Szenerie fasste er in einem simplen Comicstrip zusammen.
„Jeder kennt mein Bild“, sagt der 59-Jährige mit Bedauern in der Stimme. Er nimmt einen tiefen Zug. „Ich hatte damals nicht viel an Ausrüstung. Vielleicht fünf Stifte, braun, rot, blau, grün. Und schwarz. Und eine Idee.“ Er legt die Kippe weg und schlägt einen alten Skizzenblock auf. „Da sind sie, die ersten Entwürfe.“ Dudi blättert durch die Seiten. Reissäcke, so weit das Auge reicht. Große, kleine, volle, leere. „Bis zum fertigen Werk sind Monate vergangen. Und dann habe ich den Fehler meines Lebens gemacht. Ich habe das Bild stolz im Internet veröffentlicht und vergessen, mein Kürzel mit einzuzeichnen“, erzählt der Zeichner.
Sadri Dudi wird prompt Opfer seines Erfolgs. Das Bild verbreitet sich rasend schnell, jeder klaut es von jedem, es wird zur multiplen Antwort aller gefrusteten Internet-Trolle, die sonst nichts zu sagen haben. Noch heute erscheint das Bild ganz oben in der Google-Bildersuche. „Die haben doch alle sonst keine Hobbys“, schimpft Dudi, der bis bislang keinen Cent für die Nutzung seines Werks bekommen hat. Doch das soll sich jetzt ändern. „Nach Jahren des Stillstandes, der Resignation, Depression und Lähmung habe ich mich zu einem bedeutenden Schritt durchgerungen“, erklärt er gegenüber inFranken.de.
Eine Nürnberger Anwaltskanzlei hat sich seines Falls angenommen. Die Juristen streben eine groß angelegte Abmahnwelle an. In einer Pressemitteilung vom 31. März heißt es: „In vorbezeichneter Angelegenheit haben wir mit Verfügung und ordnungsgemäßer Bevollmächtigung vom 2. März 2015 die Rechtevertretung für unseren Mandanten Sadri Dudi übernommen. Der Streitwert beträgt 100.000 Euro. Urheberrechtsverstöße werden umgehend geahndet. Mit Anerkenntnis der mit der Abmahnung geltend gemachten Ansprüche wird eine Lizenzgebühr in Höhe von 1100 Euro fällig.“ Es klingt wie eine Kampfansage. tos