Allein schon beim Fotografieren vor Ort überkommt einen ein mulmiges Gefühl. Die Bäume an der Staatsstraße ST 2292 zwischen Hohn und Aschach senken sich gefährlich Richtung Straße. Sie bilden ein regelrechtes Dach über der Fahnbahn. Nasser Schnee fällt herunter, aber nicht nur der. Ganze Bäume sind in den letzten beiden Tagen in diesem Bereich gleich einige umgekippt und auf die Straße gefallen. Klar, die Straße musste gesperrt werden.
Aber nicht nur das. Thomas Leitschuh, Kolonnenführer der für diesen Straßenabschnitt zuständigen Straßenmeisterei Hammelburg, wollte mit seinen Kollegen am Dienstag mit der Beiseitigung der umgestürzten Bäume beginnen. Die Männer zogen am Nachmittag allerdings wieder unverrichteter Dinge ab. Es war einfach zu gefährlich. Noch liegt zuviel Schnee auf den Bäumen. Die Schneelast und der feuchte Boden bewirken, dass die zur Straße geneigten Bäume durch die Hebelwirkung ihren Halt, den sie üblicherweise durch die Wurzel haben, verlieren. Beides zusammen sorgt dafür, dass der Baum umfällt.


Zweiter Versuch

Zu kalkulieren ist das nicht. Deshalb sind Thomas Leitschuh und seine Kollegen am Dienstag wieder abgerückt. "Wir haben uns für Mittwoch um 9 Uhr verabredet", sagt Leitschuh, "und werden dann die Straße wieder frei machen". Um die Mittagszeit am heutigen Dreikönigstag könnte die Staatsstraße dann für den Verkehr wieder freigegeben werden. Wenn nicht wieder was dazwischen kommt.


Feuerwehren im Einsatz

Wie ein Sprecher der Polizeiinspektion Bad Kissingen auf Nachfrage bestätigte, waren bis Dienstag noch weitere Straßen wegen Windbruchs gesperrt. Zwischen Roth und Nickersfelden sowie Roth und Reichenbach mussten die Straßen für den Autoverkehr gesperrt werden. Wielange diese Sperrung bleibt, konnte man nicht genau sagen. Trotz des Tauwetters war die Schneelast auf den Bäumen noch so hoch, dass sie umfielen, oder größere Äste abknickten.
So geschehen am Dienstagvormittag an der Euerdorfer Straße in Höhe des Golfplatzes, wo die Feuerwehr das Hindernis wegräumte. Ebenso auf der Kreisstraße KG 20 zwischen Burghausen und Bad Bocklet, wo Äste auf die Straße fielen und Autofahrer anhalten mussten. Auch hier sprang die örtliche Feuerwehr zur Beseitigung ein.


Steigende Zahl der Einsätze

Insgesamt, meldete die Integrierte Leitstelle Schweinfurt am Dienstag, hat es in der Region durch den Schneefall einen Anstieg der Feuerwehreinsätze gegeben. Mit dem einsetzenden Tauwetter und Regen habe das Schneegewicht auf den Bäumen deutlich zugenommen, hieß es. Insgesamt rückten bis Dienstag die Feuerwehren zu 36 umgestürzten Bäumen aus, darunter allein 21 im Landkreis Bad Kissingen (Landkreis Schweinfurt vier, Landkreis Haßberge drei, Landkreis Rhön-Grabfeld acht). Zusätzlich war bei vier vermutlich witterungsbedingten Verkehrsunfällen die Hilfe der Feuerwehren notwendig. - Für den Dreikönigstag ist weiter Tauwetter vorausgesagt, was die Schneelast auf den Bäumen verringern könnte. Auf der Staatsstraße ST 2292 kann dann wieder der Verkehr zwischen Aschach und Hohn rollen.