Gegen Saisonende haben sie etwas geschwächelt, aber nur ein ganz kleines Bisschen. Vielleicht hatte sich auch eine gewisse Nervosität und Anspannung in den Köpfen breitgemacht, da man der Favoritenrolle gerecht werden wollte. Wer weiß. Letztlich genügte am vorletzten Spieltag das 1:1-Unentschieden gegen die Kicker aus Premich, um den Aufstieg in die A-Klasse perfekt zu machen. Oder war es doch der Sieg gegen den SV Detter-Weißenbach am 29. April, der die Weichen stellte? Ein Spiel, an das sich der Kapitän der zweiten Wollbacher Fußballmannschaft, René Schneider, noch lange erinnern wird. "Unsere Trikots trafen erst 20 Minuten vor Spielbeginn ein", erzählt er und muss schmunzeln.
Grund dafür war eine Umleitung auf dem Weg, weshalb die Anfahrt für einige Spieler und die Trikotüberbringer eine gute Stunde dauerte.
Wegen der daraus resultierenden Verspätung hatten der Kapitän und seine Mitspieler nur wenige Minuten Zeit zum Aufwärmen. Eigentlich war das viel zu kurz, aber vielleicht löste ja genau das die nötige Zündung im Kopf aus, das Spiel mit 3:1 zu gewinnen und somit die Tabellenführung wenige Spieltage vor Saisonende zurückzuerobern. "Es waren eigentlich viele Mosaiksteine, die dazu beigetragen haben, dass wir am Schluss ganz vorne standen", ist Betreuer Andreas Metz überzeugt.
Einer davon ist die Mannschaft selbst, die gleich zu Saisonbeginn eine schwierige Aufgabe zu lösen hatte. Denn es galt, sieben, acht Nachwuchsspieler aus der U-19 ins Team zu integrieren. "Es war jedem klar, dass die sich erst mal hineinfinden müssen", erklärt Metz. Doch das klappte schneller als gedacht, nicht zuletzt, weil die extra eingerichteten Patenschaften funktionierten. Jeder junge Spieler hatte einen älteren, erfahreneren als Mentor zur Seite. Der war dann Ansprechpartner, beispielsweise wie der Kabinendienst zu verrichten ist oder bei Problemen, und auch Motivator. "Wenn einer zwei-, dreimal beim Training fehlte, hat man sich schon mal erkundigt, was los ist", erzählt Kapitän René Schneider.
Auch er ist so ein Mosaikstein für das Erreichen der Meisterschaft. Dabei hat die Saison für den 29-Jährigen mit einem Bänderriss im Knöchel begonnen, woraufhin er einige Wochen pausieren musste. "Du bist der Antreiber unserer Mannschaft, ein Vorbild", lobt Abteilungsleiter Steffen Schmitt sein Engagement.
Schneider würde auch schon mal den Finger am Samstagabend heben, wenn am nächsten Tag ein wichtiges Spiel ansteht. "Stimmt, und ich kann auch auf den Tisch hauen. Einmal bin ich in der Kabine in der Halbzeitpause sogar richtig ausgeflippt", erzählt er. Das sei beim Spiel gegen Volkers gewesen. Das haben die Wollbacher, die zur Halbzeit 0:1 hinten lagen, dann aber doch noch mit 2:1 gewonnen. Ein wichtiger Sieg, denn der TSV Volkers war ebenso wie die SG Stralsbach/Geroda/Oehrberg ein Mitfavorit auf die Meisterschaft. Zudem hatten die Wollbacher Kicker noch etwas gut zu machen. Schließlich hatten sie das Hinspiel in Volkers mit 3:1 verloren. Außerdem war ein Spieler dabei mit einer gelbroten Karte bestraft worden.
Dieser Platzverweis hatte trotzdem etwas Gutes, erinnert sich Betreuer Andreas Metz. "Bis dahin hatten wir das System 4:4:2 gespielt, zwei Viererketten in Abwehr und Mittelfeld sowie zwei Stürmer. Das mussten wir in diesem Spiel zwangsläufig umstellen, auf drei Mann in der Abwehr und fünf im Mittelfeld. Das haben wir dann so beibehalten bis zum Saisonende", erklärt er. Letztlich war diese Umstellung auch dringend notwendig - und ein weiterer Mosaikstein des Erfolgs. "Unsere Defensive hatte in der Hinrunde etwas gestottert", fügt der 47-Jährige hinzu. Zwar haben seine Kicker bis zur Winterpause insgesamt 46 Tore erzielt, aber auch 20 bekommen. In der Rückrunde funktionierte die Abwehr nun deutlich besser: Der Torwart kassierte nur noch elf Treffer, während die Offensive der Wollbacher 27 Tore schoss.
Die meisten davon erzielte Marco Krapf, und somit hat auch der 34-Jährige einen großen Anteil an der Meisterschaft. "Er ist ebenso wie die anderen älteren Spieler Stefan und Sebastian Endres und Michael "Speedy" Rösser eine der Säulen unserer Mannschaft", sagt Hubert Geis, der zweite Betreuer. Krapf sei schnell und abschlusssicher, ein zweikampfstarker Stürmer mit viel Erfahrung. Er gehörte schon zum Team, als der TSV Wollbach noch in der Kreis- und Bezirksliga spielte, als Dominik Schönhöfer die Truppe trainierte.
Seit 2014 ist Thorsten Ziegler aus Waldberg dafür zuständig, mit Erfolg. "Er macht ein tolles Training, lässt sich immer etwas einfallen, motiviert uns", gerät René Schneider regelrecht ins Schwärmen. Die Trainingsbeteiligung sei sehr hoch. "Nur einmal war es echt übel. So platt war ich noch nie", fügt er hinzu und berichtet von einem besonderen Krafttraining im Winter, als auf dem Fußballplatz Schnee lag. Dabei musste ein Spieler einen anderen, der auf einem Bobschlitten saß, über den Platz ziehen. Dann wurde sich abgewechselt.
"Auch die Kameradschaft ist Thorsten sehr wichtig", ergänzt Andreas Metz.
Ziegler mache keine Unterschiede zwischen den Spielern, sondern trainiere erste und zweite Mannschaft zusammen, als eine Truppe. Das wirke sich auch positiv auf die Auswechselbank aus. "Obwohl nicht alle, die dasitzen, zum Einsatz kommen, gibt es kein Gemecker, kein böses Wort. Das habe ich so noch nie erlebt", sagt der Kapitän. Steffen Schmitt ergänzt: "Wir haben mit unserem 25 Mann starken Kader ein echtes Luxusproblem". Vor etwa fünf Jahren habe es Überlegungen gegeben, die Zweite wegen Spielermangels abzumelden. Nun könne man sich vor Spielern kaum retten. Das sei aber auch gut so, gerade im Hinblick auf die kommende Saison.
Denn bereits jetzt schon haben drei Spieler der zweiten Mannschaft ihren Rückzug erklärt, Daniel Kriener, Michael "Speedy" Roesser und Torwart Sebastian Tröster. Während die ersten beiden künftig etwas kürzer treten wollen und als Aushilfen bereitstehen, wird Tröster den Verein ganz verlassen. "Statt ihm wird künftig Alex Seidel, der erst vor wenigen Monaten nach Wollbach gezogen ist, im Tor der Zweiten stehen ", erklärt Abteilungsleiter Steffen Schmitt. Trotzdem könnten beide Mannschaften noch weitere Torhüter für die kommende Saison 2016/17 gebrauchen. Ein Ziel für diese steht inzwischen auch schon fest. "Wir wollen erst mal in der A-Klasse bestehen", so Betreuer Metz.
Doch noch ist die nächste Saison weit weg. Jetzt heißt es erst einmal die laufende mit einer offiziellen, zünftigen Abschlussfeier zu beenden. Die steigt heute Nachmittag, gemeinsam mit den Spielern der ersten Mannschaft. Die sind, das darf natürlich nicht unerwähnt bleiben, aus der Kreisliga abgestiegen. "Ich sehe den Abstieg auch als Chance für unsere jungen Spieler. Sie können in den nächsten Jahren Anlauf nehmen und die erste Mannschaft wieder nach oben bringen", ist Andreas Metz überzeugt.
Die Zündung im Kopf
Wegen der daraus resultierenden Verspätung hatten der Kapitän und seine Mitspieler nur wenige Minuten Zeit zum Aufwärmen. Eigentlich war das viel zu kurz, aber vielleicht löste ja genau das die nötige Zündung im Kopf aus, das Spiel mit 3:1 zu gewinnen und somit die Tabellenführung wenige Spieltage vor Saisonende zurückzuerobern. "Es waren eigentlich viele Mosaiksteine, die dazu beigetragen haben, dass wir am Schluss ganz vorne standen", ist Betreuer Andreas Metz überzeugt. Einer davon ist die Mannschaft selbst, die gleich zu Saisonbeginn eine schwierige Aufgabe zu lösen hatte. Denn es galt, sieben, acht Nachwuchsspieler aus der U-19 ins Team zu integrieren. "Es war jedem klar, dass die sich erst mal hineinfinden müssen", erklärt Metz. Doch das klappte schneller als gedacht, nicht zuletzt, weil die extra eingerichteten Patenschaften funktionierten. Jeder junge Spieler hatte einen älteren, erfahreneren als Mentor zur Seite. Der war dann Ansprechpartner, beispielsweise wie der Kabinendienst zu verrichten ist oder bei Problemen, und auch Motivator. "Wenn einer zwei-, dreimal beim Training fehlte, hat man sich schon mal erkundigt, was los ist", erzählt Kapitän René Schneider.
Ein Vorbild...
Auch er ist so ein Mosaikstein für das Erreichen der Meisterschaft. Dabei hat die Saison für den 29-Jährigen mit einem Bänderriss im Knöchel begonnen, woraufhin er einige Wochen pausieren musste. "Du bist der Antreiber unserer Mannschaft, ein Vorbild", lobt Abteilungsleiter Steffen Schmitt sein Engagement.
Schneider würde auch schon mal den Finger am Samstagabend heben, wenn am nächsten Tag ein wichtiges Spiel ansteht. "Stimmt, und ich kann auch auf den Tisch hauen. Einmal bin ich in der Kabine in der Halbzeitpause sogar richtig ausgeflippt", erzählt er. Das sei beim Spiel gegen Volkers gewesen. Das haben die Wollbacher, die zur Halbzeit 0:1 hinten lagen, dann aber doch noch mit 2:1 gewonnen. Ein wichtiger Sieg, denn der TSV Volkers war ebenso wie die SG Stralsbach/Geroda/Oehrberg ein Mitfavorit auf die Meisterschaft. Zudem hatten die Wollbacher Kicker noch etwas gut zu machen. Schließlich hatten sie das Hinspiel in Volkers mit 3:1 verloren. Außerdem war ein Spieler dabei mit einer gelbroten Karte bestraft worden.Dieser Platzverweis hatte trotzdem etwas Gutes, erinnert sich Betreuer Andreas Metz. "Bis dahin hatten wir das System 4:4:2 gespielt, zwei Viererketten in Abwehr und Mittelfeld sowie zwei Stürmer. Das mussten wir in diesem Spiel zwangsläufig umstellen, auf drei Mann in der Abwehr und fünf im Mittelfeld. Das haben wir dann so beibehalten bis zum Saisonende", erklärt er. Letztlich war diese Umstellung auch dringend notwendig - und ein weiterer Mosaikstein des Erfolgs. "Unsere Defensive hatte in der Hinrunde etwas gestottert", fügt der 47-Jährige hinzu. Zwar haben seine Kicker bis zur Winterpause insgesamt 46 Tore erzielt, aber auch 20 bekommen. In der Rückrunde funktionierte die Abwehr nun deutlich besser: Der Torwart kassierte nur noch elf Treffer, während die Offensive der Wollbacher 27 Tore schoss.
Die meisten davon erzielte Marco Krapf, und somit hat auch der 34-Jährige einen großen Anteil an der Meisterschaft. "Er ist ebenso wie die anderen älteren Spieler Stefan und Sebastian Endres und Michael "Speedy" Rösser eine der Säulen unserer Mannschaft", sagt Hubert Geis, der zweite Betreuer. Krapf sei schnell und abschlusssicher, ein zweikampfstarker Stürmer mit viel Erfahrung. Er gehörte schon zum Team, als der TSV Wollbach noch in der Kreis- und Bezirksliga spielte, als Dominik Schönhöfer die Truppe trainierte.
Kompliment für den Coach
Seit 2014 ist Thorsten Ziegler aus Waldberg dafür zuständig, mit Erfolg. "Er macht ein tolles Training, lässt sich immer etwas einfallen, motiviert uns", gerät René Schneider regelrecht ins Schwärmen. Die Trainingsbeteiligung sei sehr hoch. "Nur einmal war es echt übel. So platt war ich noch nie", fügt er hinzu und berichtet von einem besonderen Krafttraining im Winter, als auf dem Fußballplatz Schnee lag. Dabei musste ein Spieler einen anderen, der auf einem Bobschlitten saß, über den Platz ziehen. Dann wurde sich abgewechselt.
"Auch die Kameradschaft ist Thorsten sehr wichtig", ergänzt Andreas Metz. Ziegler mache keine Unterschiede zwischen den Spielern, sondern trainiere erste und zweite Mannschaft zusammen, als eine Truppe. Das wirke sich auch positiv auf die Auswechselbank aus. "Obwohl nicht alle, die dasitzen, zum Einsatz kommen, gibt es kein Gemecker, kein böses Wort. Das habe ich so noch nie erlebt", sagt der Kapitän. Steffen Schmitt ergänzt: "Wir haben mit unserem 25 Mann starken Kader ein echtes Luxusproblem". Vor etwa fünf Jahren habe es Überlegungen gegeben, die Zweite wegen Spielermangels abzumelden. Nun könne man sich vor Spielern kaum retten. Das sei aber auch gut so, gerade im Hinblick auf die kommende Saison.
Denn bereits jetzt schon haben drei Spieler der zweiten Mannschaft ihren Rückzug erklärt, Daniel Kriener, Michael "Speedy" Roesser und Torwart Sebastian Tröster. Während die ersten beiden künftig etwas kürzer treten wollen und als Aushilfen bereitstehen, wird Tröster den Verein ganz verlassen. "Statt ihm wird künftig Alex Seidel, der erst vor wenigen Monaten nach Wollbach gezogen ist, im Tor der Zweiten stehen ", erklärt Abteilungsleiter Steffen Schmitt. Trotzdem könnten beide Mannschaften noch weitere Torhüter für die kommende Saison 2016/17 gebrauchen. Ein Ziel für diese steht inzwischen auch schon fest. "Wir wollen erst mal in der A-Klasse bestehen", so Betreuer Metz.