SV Fellbach - TV/DJK Hammelburg 3:0 (25:14, 25:16, 25:17).
Nach nur 66 Minuten verließen konsternierte Hammelburger das Fellbacher Parkett, auf dem sie zuvor eines ihrer schlechtesten Bundesligaspiele überhaupt abgeliefert hatten. Dass es den überforderten Gästen in keinem der drei Sätze gelang, mehr als 17 Punkte zu erzielen, spricht dabei Bände.
Die Ausgangslage war alles andere als wünschenswert: Ohne ihre beiden Zuspieler Aldin Dzafic und Bruno Simunic fuhren die Hammelburger nach Fellbach und mussten nur allzu deutlich feststellen, was alle wohl insgeheim auch schon vorher wussten: Damit lässt sich kein Bundesligaspiel gewinnen, schon gar nicht gegen meisterlich aufspielende Fellbacher. Dass Trainer Tado Karlovic alle taktischen Register zog und kurzerhand Kapitän Felix Bendikowski auf die Zuspielposition beorderte und dieser einen sehr guten Job machte, konnte am vorhersehbaren Spielverlauf nicht viel ändern.
"Die Vorzeichen waren schlecht und Fellbach hat uns leider wenig bis gar keine Möglichkeiten gegeben, ins Spiel zu kommen. Die haben gut aufgeschlagen, selber gut angenommen und dabei kaum Fehler gemacht. Erst als die Sätze schon entschieden waren", resümierte Hammelburgs Mittelblocker Henning Schulte das zuvor Erlebte. "Felix hat seine Sache dabei gut gemacht, dennoch hat man nicht nur bei den Pässen in jeder Situation gemerkt, dass die etatmäßigen Zuspieler fehlen", sah auch Harald Rauber, Vater von Neuzugang Moritz Rauber, den Grund für die deutliche Niederlage der Saalestädter in der für jeden Akteur ungewohnten Aufstellung. Dass am Ende ausgerechnet der "Ersatz-Zuspieler" Felix Bendkowski mit der MVP-Medaille für den wertvollsten Spieler ausgezeichnet wurde, war - bei allem Respekt für die Leistung des Kapitäns - am Ende vielleicht auch eine Empathiebekundung von Fellbachs Coach Thiago Welter, der als ehemaliger Top-Angreifer genau weiß, was es bedeutet, wenn der Dirigent fehlt. Der Hammelburger Kapitän nahm es sportlich und gratulierte den Gastgebern zu einer Glanzvorstellung: "Fellbach hat ein perfektes Spiel abgeliefert, während wir durch die zahlreichen personellen Umstellungen leider viel zu verunsichert waren."
Die Hammelburger Volleyballgemeinde, die sich wieder zahlreich vor dem Liveticker versammelt hatte und leider einen zu kurzen Abend erleben sollte, stimmte versöhnliche Töne an. So schrieb Christian Gartenmeister auf Facebook: "Kopf hoch. Ihr habt gegen einen Meisterschaftskandidaten verloren. Na und. Der nächste Sieg kommt wieder." Und Peter Pisniak merkte an, dass "beim nächsten Spiel sicherlich der Alltag zurückkehrt". Am 14. Oktober gastiert der Blitztabellenführer Grafing in Hammelburg. Dann wieder mit den beiden Kapellmeistern. olly
TV/DJK Hammelburg - TV Dingolfing 1:3 (21:25, 26:24, 14:25, 18:25).
Während der Woche hatte Hammelburgs Coach Oliver Möller die Hiobsbotschaft erreicht, dass sich Zuspielerin Christine Fell am Knie verletzt hatte und gegen Dingolfing nicht zur Verfügung stehen würde. "Deshalb musste Selina Helfmann als Zuspielerin das Heft alleine in die Hand nehmen", erklärte Möller. "Das hat sie sehr gut gemacht", sagte der Trainer stolz.
Auch nach dem ersten Satz war Möller noch gut gestimmt. "Wir haben relativ gut gespielt, es war ein offener Schlagabtausch mit Dingolfing." Nur mit einer kamen die Hammelburgerinnen nicht zurecht: Sarah Breinbauer. Breinbauers gute Aufschläge führten dazu, dass Dingolfing den Satz mit 25:21 nach Hause fuhr. Und das, obwohl Hammelburg sogar mit 16:13 in Führung gelegen hatte. "Doch dann setzte Sarah Breinbauer mit ihren Aufschlägen an und Dingolfing machte trotz Ein- und Auswechslung und einer Auszeit von mir acht Punkte am Stück", erzählte Oliver Möller. Der Hammelburger Trainer hatte bereits alle taktischen Manöver ausgenutzt, ohne die Aufschlagserie unterbrechen zu können.
Sarah Breinbauer beschäftigte die Damen des TV/DJK fortan in jedem Satz. Trotzdem gestaltete sich der zweite Satz eher ausgeglichen, es ging zwischen den beiden Mannschaften hin und her. "Am Ende haben wir unnötige Fehler gemacht, mit dem taktischen Geplänkel war ich nicht ganz zufrieden", sagte Möller. Auch nicht zufrieden war er mit dem Ergebnis: Mit 26:24 ging der Satz zwar an Hammelburg, doch das war dem Trainer eindeutig "zu knapp".
Ab dem dritten Durchgang leiteten die Dingolfinger die Demontage der Hammelburger ein. "Im dritten Satz ging überhaupt nichts mehr. Wir sind von Anfang an einem hohen Rückstand hinterher gelaufen, aber sowas passiert nun mal." Mit 25:14 gewann Dingolfing. Der vierte Durchgang begann vielversprechend. Drei Aufschläge am Stück verwandelte Selina Helfmann zu einer 3:0-Führung, die Hammelburgerinnen lagen wenig später sogar 5:1 in Front. Danach zwang Dingolfing Hammelburgs Coach zum Handeln: Die Gäste machten sieben Punkte am Stück, bei 5:8 nahm Möller die erste Auszeit. Bei 5:11 nahm er die nächste und hatte beim Stand von 5:11 (!) schon keine Auszeiten mehr übrig.
"Ich habe dann Laura Schmitt auf außen gebracht, was die Mannschaft gepusht und Punkte gebracht hat, aber es war zu spät", konstatierte Oliver Möller. "Auch wenn der Satz mental total in die Hose ging, die Mädels vom Kopf her völlig raus und nicht mehr am Ball waren, haben wir trotzdem noch mal vier Punkte am Stück geholt." Wäre diese kleine Aufholjagd im vierten Satz vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt gekommen, wer weiß, wie sich das Ergebnis entwickelt hätte. "Solche Situationen mental besser zu gestalten, da werden wir im Training ansetzen", sagte Möller und fügte hinzu: "Dingolfing hat keinen berauschenden Volleyball gespielt, und das meine ich jetzt nicht abwertend, sondern weil sie es nicht spielen mussten."
Sarah Breinbauer sah Möller ein wenig als Analogie zu Ansbachs Conny Eichler, aber auch sie war nur eine Person auf dem Feld. "Wir waren einfach nicht präsent genug." Am Hammelburger Publikum lag das aber definitiv nicht. "Die mittlere Tribüne war sehr gut besetzt, die Fans haben uns gut unterstützt, nur zusammen haben wir es irgendwie nicht gewuppt." Nun haben die Hammelburgerinnen bis zum 22. Oktober Zeit, an ihren Schwächen anzusetzen, denn erst da spielen sie das nächste Mal zu Hause gegen Eiselfing. "Ein sympathischer, schwer zu spielender Gegner, der uns in der Vergangenheit bisher alles abverlangt hat. Das wird kein leichtes Spiel." pia
Nach nur 66 Minuten verließen konsternierte Hammelburger das Fellbacher Parkett, auf dem sie zuvor eines ihrer schlechtesten Bundesligaspiele überhaupt abgeliefert hatten. Dass es den überforderten Gästen in keinem der drei Sätze gelang, mehr als 17 Punkte zu erzielen, spricht dabei Bände.
Die Ausgangslage war alles andere als wünschenswert: Ohne ihre beiden Zuspieler Aldin Dzafic und Bruno Simunic fuhren die Hammelburger nach Fellbach und mussten nur allzu deutlich feststellen, was alle wohl insgeheim auch schon vorher wussten: Damit lässt sich kein Bundesligaspiel gewinnen, schon gar nicht gegen meisterlich aufspielende Fellbacher. Dass Trainer Tado Karlovic alle taktischen Register zog und kurzerhand Kapitän Felix Bendikowski auf die Zuspielposition beorderte und dieser einen sehr guten Job machte, konnte am vorhersehbaren Spielverlauf nicht viel ändern.
Nicht ins Spiel gekommen
"Die Vorzeichen waren schlecht und Fellbach hat uns leider wenig bis gar keine Möglichkeiten gegeben, ins Spiel zu kommen. Die haben gut aufgeschlagen, selber gut angenommen und dabei kaum Fehler gemacht. Erst als die Sätze schon entschieden waren", resümierte Hammelburgs Mittelblocker Henning Schulte das zuvor Erlebte. "Felix hat seine Sache dabei gut gemacht, dennoch hat man nicht nur bei den Pässen in jeder Situation gemerkt, dass die etatmäßigen Zuspieler fehlen", sah auch Harald Rauber, Vater von Neuzugang Moritz Rauber, den Grund für die deutliche Niederlage der Saalestädter in der für jeden Akteur ungewohnten Aufstellung. Dass am Ende ausgerechnet der "Ersatz-Zuspieler" Felix Bendkowski mit der MVP-Medaille für den wertvollsten Spieler ausgezeichnet wurde, war - bei allem Respekt für die Leistung des Kapitäns - am Ende vielleicht auch eine Empathiebekundung von Fellbachs Coach Thiago Welter, der als ehemaliger Top-Angreifer genau weiß, was es bedeutet, wenn der Dirigent fehlt. Der Hammelburger Kapitän nahm es sportlich und gratulierte den Gastgebern zu einer Glanzvorstellung: "Fellbach hat ein perfektes Spiel abgeliefert, während wir durch die zahlreichen personellen Umstellungen leider viel zu verunsichert waren."
Fans sind zuversichtlich
Die Hammelburger Volleyballgemeinde, die sich wieder zahlreich vor dem Liveticker versammelt hatte und leider einen zu kurzen Abend erleben sollte, stimmte versöhnliche Töne an. So schrieb Christian Gartenmeister auf Facebook: "Kopf hoch. Ihr habt gegen einen Meisterschaftskandidaten verloren. Na und. Der nächste Sieg kommt wieder." Und Peter Pisniak merkte an, dass "beim nächsten Spiel sicherlich der Alltag zurückkehrt". Am 14. Oktober gastiert der Blitztabellenführer Grafing in Hammelburg. Dann wieder mit den beiden Kapellmeistern. ollyTV/DJK Hammelburg - TV Dingolfing 1:3 (21:25, 26:24, 14:25, 18:25).
Während der Woche hatte Hammelburgs Coach Oliver Möller die Hiobsbotschaft erreicht, dass sich Zuspielerin Christine Fell am Knie verletzt hatte und gegen Dingolfing nicht zur Verfügung stehen würde. "Deshalb musste Selina Helfmann als Zuspielerin das Heft alleine in die Hand nehmen", erklärte Möller. "Das hat sie sehr gut gemacht", sagte der Trainer stolz.
Auch nach dem ersten Satz war Möller noch gut gestimmt. "Wir haben relativ gut gespielt, es war ein offener Schlagabtausch mit Dingolfing." Nur mit einer kamen die Hammelburgerinnen nicht zurecht: Sarah Breinbauer. Breinbauers gute Aufschläge führten dazu, dass Dingolfing den Satz mit 25:21 nach Hause fuhr. Und das, obwohl Hammelburg sogar mit 16:13 in Führung gelegen hatte. "Doch dann setzte Sarah Breinbauer mit ihren Aufschlägen an und Dingolfing machte trotz Ein- und Auswechslung und einer Auszeit von mir acht Punkte am Stück", erzählte Oliver Möller. Der Hammelburger Trainer hatte bereits alle taktischen Manöver ausgenutzt, ohne die Aufschlagserie unterbrechen zu können.
Ein zu knapper Satzgewinn
Sarah Breinbauer beschäftigte die Damen des TV/DJK fortan in jedem Satz. Trotzdem gestaltete sich der zweite Satz eher ausgeglichen, es ging zwischen den beiden Mannschaften hin und her. "Am Ende haben wir unnötige Fehler gemacht, mit dem taktischen Geplänkel war ich nicht ganz zufrieden", sagte Möller. Auch nicht zufrieden war er mit dem Ergebnis: Mit 26:24 ging der Satz zwar an Hammelburg, doch das war dem Trainer eindeutig "zu knapp".Ab dem dritten Durchgang leiteten die Dingolfinger die Demontage der Hammelburger ein. "Im dritten Satz ging überhaupt nichts mehr. Wir sind von Anfang an einem hohen Rückstand hinterher gelaufen, aber sowas passiert nun mal." Mit 25:14 gewann Dingolfing. Der vierte Durchgang begann vielversprechend. Drei Aufschläge am Stück verwandelte Selina Helfmann zu einer 3:0-Führung, die Hammelburgerinnen lagen wenig später sogar 5:1 in Front. Danach zwang Dingolfing Hammelburgs Coach zum Handeln: Die Gäste machten sieben Punkte am Stück, bei 5:8 nahm Möller die erste Auszeit. Bei 5:11 nahm er die nächste und hatte beim Stand von 5:11 (!) schon keine Auszeiten mehr übrig.
Mentale Schwächen
"Ich habe dann Laura Schmitt auf außen gebracht, was die Mannschaft gepusht und Punkte gebracht hat, aber es war zu spät", konstatierte Oliver Möller. "Auch wenn der Satz mental total in die Hose ging, die Mädels vom Kopf her völlig raus und nicht mehr am Ball waren, haben wir trotzdem noch mal vier Punkte am Stück geholt." Wäre diese kleine Aufholjagd im vierten Satz vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt gekommen, wer weiß, wie sich das Ergebnis entwickelt hätte. "Solche Situationen mental besser zu gestalten, da werden wir im Training ansetzen", sagte Möller und fügte hinzu: "Dingolfing hat keinen berauschenden Volleyball gespielt, und das meine ich jetzt nicht abwertend, sondern weil sie es nicht spielen mussten."Sarah Breinbauer sah Möller ein wenig als Analogie zu Ansbachs Conny Eichler, aber auch sie war nur eine Person auf dem Feld. "Wir waren einfach nicht präsent genug." Am Hammelburger Publikum lag das aber definitiv nicht. "Die mittlere Tribüne war sehr gut besetzt, die Fans haben uns gut unterstützt, nur zusammen haben wir es irgendwie nicht gewuppt." Nun haben die Hammelburgerinnen bis zum 22. Oktober Zeit, an ihren Schwächen anzusetzen, denn erst da spielen sie das nächste Mal zu Hause gegen Eiselfing. "Ein sympathischer, schwer zu spielender Gegner, der uns in der Vergangenheit bisher alles abverlangt hat. Das wird kein leichtes Spiel." pia