TSV Lohr II - FC Bad Brückenau 31:21 (17:11).
Die Bayernliga-Reserve aus dem Spessart hatte erst kürzlich die körperlich extrem starken Gerolzhofener überraschend in die Knie gezwungen und zählt in der heimischen Halle an der Lehmskaute ohnehin zu den völlig unberechenbaren Teams. "Die Lohrer spielen einen ganz anderen Handball als der MHV Schweinfurt. Und da gilt es für das Trainerteam, die Mannschaft darauf einzustellen", hatte Coach Oliver Hilbert-Probeck die Aufgabenstellung kurz vor dem Match umschrieben. Mit der kämpferischen Einstellung seines Teams im torreichen Main-Rhön-Derby gegen die Schweinfurter war der Trainer vor Wochenfrist jedenfalls hochzufrieden gewesen. Doch in der berühmten Spessarttorhalle standen die Sinnstädter schon bald auf verlorenem Posten. Dass die Lohrer den ersten ihrer insgesamt neun Strafwürfe nach wenigen Sekunden vergaben und Sven Markovics sowie Max Puschner die Bad Brückenauer mit 2:0 in Führung warfen, war zwar ein Auftakt nach Maß für die Rhöner, doch schon nach gut zwölf Minuten rissen die Lohrer das Heft an sich und zogen bis zur Pause auf 17:11 davon. Die vielen akrobatischen Paraden von Thomas "Dömmes" Bieber und Peter Feuerstein im Bad Brückenauer Kasten verhinderten, dass das Match vorzeitig zum Debakel wurde, doch zahlreiche Fehlpässe sorgten dafür, dass die Lohrer immer wieder zu Kontern ansetzen durften. Nach der Pause gingen die Sinnstädter kämpferisch zu Werke, aber Zeitstrafen gegen Nick Übelacker, Simon Weiner, Peter Karl und Simon Dietrich verfehlten nicht ihre Wirkung. Insbesondere den jungen Lohrer Rückraumspieler Markus "Siggi" Seltsam bekamen die Brückenauer nicht in den Griff. Der 20-Jährige war mit zehn Treffern überragender Mann auf dem Parkett und hätte sein Torkonto sogar noch weiter ausbauen können, wenn er all seine Strafwürfe versenkt hätte. Wenn der FC Bad Brückenau am kommenden Samstag, 3. Februar, um 19.30 Uhr in der Römershager Dreifachturnhalle auf den unangefochtenen Bezirksoberliga-Spitzenreiter vom TSV Rödelsee trifft, werden die Aufsteiger aus der Kurstadt wieder die volle Unterstützung ihrer treuen Fans brauchen. Denn es droht doch noch das große Zittern um den Klassenverbleib im Frühjahr 2018. Und das wollte Coach Hilbert-Probeck mit aller Macht vermeiden.

Tore für Bad Brückenau: Simon Dietrich (4/1), Sven Markovics (4), Simon Weiner (3), Stefan Bott (2), Michael Müller (2), Tom Schumm (2), Nick Übelacker (1), Alexander Bauer (1), Max Puschner (1), Christian Karl (1).

TV/DJK Hammelburg - FC Bad Brückenau 12:16 (7:9).
Die Saalestädterinnen kamen im Landkreisderby nur sehr schwer in Tritt. Das von Beginn an extrem hohe Tempo der Gäste aus der Rhön mündete in eine schnelle und teilweise recht komfortable Führung der FClerinnen. Schon nach einer Viertelstunde waren die Hammelburgerinnen mit 3:7 in Rückstand geraten. Doch die Gastgeber wollten sich so schnell nicht geschlagen geben und rauften sich nach der total verschlafenen Anfangsphase wieder zusammen. Mit einer Drei-Tore-Serie kämpfte sich der TV/DJK in der 18. Minute auf 6:7 heran und profitierte davon, dass sich bei den furios gestarteten Bad Brückenauerinnen allmählich viele leichtsinnige Fehler im Spielaufbau einschlichen. Schon frühzeitig wurde deutlich, dass mit einem Torfestival im Derby nicht zu rechnen sein wird, denn auf Seiten der Gäste hatte Annalena Löser im Kasten einen Sahnetag erwischt. Doch auch bei den Hammelburgerinnen stand mit der erfahrenen Kerstin Gigler eine umsichtige, souveräne und abgekochte Torhüterin zwischen den Pfosten. Dass insgesamt nur 28 Treffer fielen, war fraglos der Reaktionsschnelligkeit der beiden Keeperinnen zuzuschreiben, die sich im Verlauf der Matches steigern konnten. Schon im ersten Durchgang hatte sich gezeigt, dass die Hammelburgerinnen nur erfolgreich sein konnten, wenn sie die wurfgewaltige Nicole Schröter clever in Szene setzen würden. Doch das Bad Brückenauer Trainer-Duo Nadine und Michael Pragmann machte den Gastgeberinnen einen dicken Strich durch die Rechnung. Die leichtfüßige Marie König wurde im Verlauf der Partie mit einer Sonderrolle bedacht und verfolgte fortan die Hammelburgerin Nicole Schröter auf Schritt und Tritt über das gelbe Parkett. Das schmeckte dem TV/DJK allerdings überhaupt nicht. Ute Leidner konnte zwar an der Siebenmetermarke ihre Routine ausspielen, doch die jungen Hammelburger Nachwuchshoffnungen Helen Faust, Annika Keller, Katrin und Nicole Simon, Lena Doschko sowie Laura Finke scheiterten immer wieder an der kompromisslosen Bad Brückenauer Deckung oder an den Fangkünsten von Annalena Löser. Weil die Gäste allerdings im Abschluss nicht durchgehend konzentriert und zielsicher agierten, blieben die Hammelburgerinnen zwar in Rückstand, aber stets in Reichweite, ohne jedoch dem Match zur rechten Zeit eine neue Richtung geben zu können. Zu dem Bad Brückenauer Triumph trugen die mitgereisten Anhänger einen großen Teil bei. Auf der gut gefüllten Tribüne hatten rund 70 Rhöner Fans beste Stimmung im Gepäck und sorgten dafür, dass es ein heimliches Heimspiel für den "FCB" wurde. Damit waren die Bad Brückenauer klar in der Überzahl und auch in Sachen Lautstärke absolut tonangebend. Auch wenn das Match aufgrund einer Verletzung von FClerin Sabine Bott längere Zeit unterbrochen werden musste, so erstaunte doch die ausgeprägte Fairness in diesem stimmungsvollen Derby. Beide Teams kamen mit jeweils einer Zeitstrafe über die Runden. Härtere Fouls bleiben trotz kämpferischer Grundeinstellung die absolute Ausnahme.

Tore für Hammelburg: Nicole Schröter (6/1), Ute Leidner (3/3), Nicole Simon (1), Annika Keller (1), Helen Faust (1).

Tore für Bad Brückenau: Jennifer Frank (4), Lena Übelacker (3/1), Katharina Probeck (3), Stefanie Günther (2), Marie König (2), Melissa Kalmund (1), Sophie Gundelach (1).

DJK Nüdlingen - HSV Bergtheim 36:28 (17:11).

Tore für Nüdlingen: Bastian Kiesel (15), Jonathan Kaim (6), Vincent Przybilla (5), Andreas Petsch (4), Felix Planetosch (2), Lucas Schäfer (2), Kilian Geßner (1), Florian Kreil (1).